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Datum August 2023 Entwurffassung Broschüre

Folgen der Kostensteigerungen in der Tiermedizin als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

 

Der Faktor Hund in Zeitenwende - Können wir es uns in Deutschland leisten, wenn der Hund zum Luxusgut wird?

  

Interdisziplinär angelegte Gesamtbetrachtung zur Bedeutung der Hundehaltung und ihrer Bezahlbarkeit als gesamtgesellschaftliche Herausforderung in Deutschland in 3 Teilen

von Inga Fischer 

Teil1 Bedeutung der Hundehaltung für Hundehalter und Gesamtgesellschaft, aktuelle Missstände in der Hundehaltung und Bezahlbarkeit von Hundehaltung nach Einführung der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) mit 

Teil 2 Analyse der Qualität von Tierkrankenversicherungen als Hoffnungsträger für eine verbesserte Bezahlbarkeit der Hundehaltung und sich daraus ergebender Fragestellung:

Teil 3, Könnte eine bezahlbare verpflichtende Tierkrankenversicherung die Lösung sein für eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die sich durch den Sozial- und Gesundheits -Faktor Hund ergibt und durch mangelnde Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland bis in den Mittelstand hinein aufgrund neuer GOT und Pandemiefolgen?  

Inhalt und Ziel 1 Seite!!

 

Die Gesamtthematik dieser Arbeit bezieht sich zwar in erster Linie auf den Hund bzw. auf Hundehalter, betrifft aber in vielen Aspekten alle Haustierhalter. Indirekt sogar auch alle Bürger in Deutschland, also auch den Teil der Bevölkerung, der keinerlei Affinität zu Hunden hat oder Hunde persönlich ablehnt. 

Hunde haben im Vergleich zu anderen Haustieren allerdings eine besondere Bedeutung als Alltagsbegleiter u.a. auch im öffentlichen Raum. Sie erfüllen besondere Funktionen mit gesundheitlichem und psychosozialen Wirkpotential. Hunde haben eine besondere symbolische und emotionale Bedeutung während der Pandemie erhalten. Hunde können für Tierhalter besonders hohe tiermedizinische Kosten verursachen, bei denen Tierkrankenversicherungen aktueller Struktur nicht ausreichend schützen.

 

Die Autorin möchte Verständnis wecken für eine bislang wohl unterschätzte brisante fächerübergreifende Gemengelage mit dem Ziel, gemeinsam Kräfte zu bündeln, um mit neuer GOT künftig die Bezahlbarkeit der Hundehaltung zu erhalten, den gesamtgesellschaftlich wichtigen Faktor Hund für die Bevölkerung in Deutschland zu sichern und gezielt zu fördern, die Hundezahl über die Qualität der Hundehaltung und nicht über die Bezahlbarkeit zu begrenzen und tierschutzrelevante negative Entwicklungen durch mangelnde Bezahlbarkeit der Hundehaltung nicht entstehen zu lassen. 

 

Diese Arbeit betont die Relevanz von bezahlbarer und qualitätvoller Hundehaltung für Tierhalterschaft, Tiermedizin, Humanmedizin, Tierschutz, viele soziale Bereiche, Hundeberufe, Wirtschaft und Politik. Alle diese Bereiche profitieren nicht nur gemeinsam von einer verlässlichen Bezahlbarkeit der Hundehaltung, sondern sind darauf gemeinsam zwingend angewiesen. Sie könnten daher ihre Kräfte bündeln und berechnen, was Wegfall oder Erhalt der Bezahlbarkeit von Hundehaltung kosten, und miteinander kooperativ zukunftsstarke Lösungen für den Faktor Hund in Zeitenwende erarbeiten. 

 

Auch wenn der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Bezahlbarkeit liegt, erfordern zukunftstarke Lösungen neben dem Erhalt der Bezahlbarkeit der Hundehaltung und für deren Erhalt auch eine zielgerichtete Transformation der Hundehaltung, mit weniger ungeeigneten Hundehaltern hin zu einer noch qualitätvolleren und umweltbewussteren Hundehaltung. Qualitätvolle Hundehaltung führt zu weniger menschengemacht krankheitsanfälligen oder verhaltensgestörten Hunden und mehr Nutzbarkeit der positiven Potentiale für mehr Tier- und Menschenwohl in unserer Gesellschaft.

 

Unterschätzt werden nach Sicht der Autorin aktuell

  • die Kostenentwicklung bei der tiermedizinischen Versorgung von Hunden und anderen Haustieren 
  • die Zahl der künftig betroffenen Tiere und Menschen
  • die gesamtgesellschaftliche, soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Bedeutung, die Haustiere, insbesondere der Faktor Hund in Deutschland haben
  • die Kostenersparnis für das Sozial- und Gesundheitswesen durch den Faktor Hund und Haustiere in Deutschland und die Gesamtsumme an Kosten, die bei Wegfall entstehen
  • die brisante Gemengelage mit dem zeitgleichem Zusammentreffen von verschiedenen ungünstig aufeinander wirkenden Faktoren: Die neue GOT trifft auf Wohlstandsverlust bis in Mittelstand mit größtem Kaufkraftverlust seit Nachkriegszeit, auf finanzielle u. emotionale Krisenfolgen, auf Spaltung der Gesellschaft, auf rasantes Tempo von Großinvestoren mit Aufkäufen sowohl im Tiermedizin- als auch Tierversicherungsbereich mit Tierkliniken, Tierpraxen und namhaften Tierkrankenversicherungen
  • die demokratiegefährliche Wirkung in emotional aufgeladener Krisenzeit, wenn Hundehaltung für womöglich ein Drittel der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sein wird, aber die Hälfte der Bevölkerung Hundehalter-Erfahrung hat und aus aktuellen oder ehemaligen Hundehaltern besteht.
  • das positive soziale und gesundheitliche Wirkpotential des Hundes bei gezielter Förderung der Nutzbarmachung und gezielter Umsetzung des One-Health-Gedankens in der Medizin, in der Mensch-Tier-Beziehung und bei der Gestaltung von urbanen Räumen.

Überschätzt werden nach Zeitenwende

  • die aktuellen und künftigen finanziellen Möglichkeiten der Hundehalter
  • die Marktmacht der Verbraucher bei Tierkrankenversicherungen in nach Krisenzeit veränderter und verbraucher-ungünstiger Gemengelage
  • die Selbstregulierung des Tierversicherungsmarktes, von dem Tiermediziner und Tierhalter qualitätsverbesserte Produkte als Lösung für die Bezahlbarkeit künftiger Hundehaltung erhoffen.Hinweise

 

Die vorliegende Arbeit ist ein privates Non-Profit-Projekt. Sie wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Sollten Fehler oder Beanstandungen vorliegen, bitte ich um Mitteilung an die Mailadresse, die im Impressum von hundefaktor.de angegeben ist.

 

Kontaktadresse

Inga Fischer

Lange Str.15

34131 Kassel

info@hundefaktor.de

 

Genderhinweis: Für bessere Verständlichkeit der komplexen Thematik für eine breite Leserschaft wurde in dieser Arbeit auf das Gendern ausnahmsweise verzichtet. 

 

 

Über die Autorin 

 

Inga Fischer wuchs in Stuttgart in einer Muskpädagogen-Familie auf, mit Pferd und Heimtieren. 

Ihr Berufswunsch war eigentlich Tiermedizin. Sie entschied sich jedoch für ein Gesangstudium. 

Bereits während ihrer Studienzeit wurde sie als Solistin an das Aalto-Theater in Essen engagiert und reiste als freischaffende Opernsängerin viele Jahre mit großen Opernpartien durch Deutschland und die Welt. 

Ein Tierheim-Hund machte sie sesshaft.

 

Für ihre beruflichen Leistungen erhielt sie den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 

Seit ihrer Studienzeit gibt sie Gesangsunterricht für professionelle Sänger und engagierte Laien und bezieht Erkenntnisse der Musiker- und Sportmedizin in ihre gesangspädagogische Arbeit mit Sängern ein. 

Nach amtsärztlicher Prüfung hat sie zwar die Heilpraktiker-Erlaubnis, steht aber mit beiden Gehirnhälften fest in der evidenzbasierten Medizin.

 

Neben Musik sind Themenfelder ihrer Biographie u.a. die soziale Sicherung von Künstlerinnen und Künstlern, dazu Vorträge in Musikhochschulen, die Nutzung von fächerübergreifenden Synergien z.B. Musik und Medizin, sowie die Errichtung einer medizinischen Internetplattform zu einer Erbkrankheit. 

Hierzu fing sie vor zwanzig Jahren an, medizinische Texte wissenschaftlicher Studien laienverständlich wiederzugeben und für Betroffene medizinische Hintergrundinformationen zu schreiben. 

So wurde sie zu hobbyhalber zum medical writer. 

 

Inga Fischer hat sich in der Vergangenheit mehrfach engagiert, wenn ihrer Ansicht nach Potentiale entstehen, welche demokratiegefährlich sind oder sozialen Zusammenhalt gefährden und wenn die Dimension einer solchen Entwicklung zunächst möglicherweise unterschätzt wird. raus?:Sie enttarnte unmittelbar vor einer wichtigen Pressekonferenz rechtzeitig einen hochrangigen Rechtsextremisten und Neonazi-Anwalt in einer Künstlerorganisation, was letztlich zum Erhalt der Organisation, aber auch zu dessen mutigen öffentlichen Ausstieg aus der Rechtsradikalen-Szene führte. Bereits ganz zu Beginn der Pandemie schrieb sie mit medizinischen Fakten gegen die beginnende Welle von Hetzkommentaren an. (blabla wenn sozialer Zusammenhalt gefährdet oder fachübergreifendes vernetztes Denken nötig )

 

Nicht nur Pandemiefolgen, sondern auch Kostensteigerungen in der Tiermedizin haben ihrer Ansicht nach viel weitreichendere Auswirkungen, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

 

 

 

Der Faktor Hund - Beispiel 

 

 

 

 

Der Faktor Hund hier als sozialer Katalysator: Hunde bringen fremde Menschen ins Gespräch.

 

Drei von fünf Menschen auf diesem Bild leben nicht in einem Haushalt mit Hund.

(Ein Hund gehört der fotografierenden Autorin und der Dackel zu der Frau mit Kind.) 

Der Faktor Hund wirkt jedoch bei allen fünf Menschen auf der Bank. 

 

Alle drei Generationen, die hier versammelt sind, mit großen Unterschieden in Alter, Herkunft, Gesundheit und Vermögensverhältnissen, hätten sich ohne den Faktor Hund nicht kennen und verstehen gelernt. Sie hätten keinen Kontakt gesucht.

 

 

 

 

Der Faktor Hund in Zeitenwende - Können wir es uns in Deutschland leisten, wenn der Hund zum Luxusgut wird? 1

Hinweise 4

Über die Autorin 5

Der Faktor Hund - Beispiel 6

Kurztext (30 Seiten) 13

Volltext (220 Seiten) 52

Einleitung 52

vorspann webseite 52

18.7. kurztext 53

Schnipsel Kurztext /abstractschnipsel 64

— 64

Fragestellungen 82

Teil 1: Hundehalter in Zeitenwende 83

Die Bevölkerung erlebt eine Zeitenwende in Krisenfolgen und Wohlstandsverlust. 83

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte bedeutet auch in der Hundehaltung eine Zeitenwende mit Kostensteigerungen und Unsicherheiten. 85

Wie viele Menschen betrifft es, die einen Hund in Deutschland halten (wollen) und künftig nicht mehr können?  Zahl der Hundehalter, sozioökonomische Daten und Hundehaltungskosten 86

Bedeutung der Hundehaltung in Deutschland 91

Mindestens 15 000 Jahre Mensch mit Hund ohne Luxus  - Treiben die Kostensteigerungen erstmals einen Keil in die Mensch-Hund-Geschichte? 91

Sind Hunde heute noch relevant? Wofür brauchen wir Hunde in Deutschland? Brauchen wir Hunde heute überhaupt? 95

Menschenwohl in Leistungsgesellschaft - Hund ist Helfer. 96

Hundewohl in Leistungsgesellschaft - Qualität der Hundehaltung und Missstände 100

Gesamtgesellschaftliche Relevanz - Hunde und ihre Bedeutung für soziales Miteinander, Gesundheitssystem und Wirtschaft 106

Einleitung - Bereits im Roman des 19. Jahrhunderts ist der Hund Sozial-Faktor und kein Luxus: „Nello und Patrasche“ 106

Unsere Gesellschaft braucht den Faktor Hund. (Aber kein Corona-Hundeproblem.) 108

raus? Kasten? Sondersituation 1 Pandemie : Warum helfen „Corona-Hunde“ einer angeschlagenen Gesellschaft eher nicht? Was können wir daraus lernen? 111

Sondersituation 2 Pandemie: Haustierhaltung mit Sorgen um Gesundheit, Zukunft und Finanzen machte in Pandemie nicht glücklicher und gesünder. Analogien auch für Kostensteigerungen der Hundehaltung ableitbar? 113

raus bzw woanders?Glücklich ohne! - Neutrale bis negative Sichtweisen und Erfahrungen zu Haustieren oder Hunden. 119

Hunde als Sozialfaktor für humanes Miteinander 125

Gesellschaftliche Teilhabe und Ausgleich sozialer Nachteile mit dem Team- und Schutzfaktor Hund 125

Hunde als Türöffner zwischenmenschlicher Kommunikation: „Kontaktaufnahme erlaubt!“ - Hunde als sozialer Katalysator 129

Hundehaltung und „soziale Stadt“ - Möglichkeiten, Voraussetzungen, Einschränkungen 133

Hunde bringen gesundheitlichen Nutzen und Geldersparnis für das Gesundheits- und Sozialsystem. 137

Einleitung: Warum könnte Hundehaltung und ihre Bezahlbarkeit relevant für die Gesundheit in Deutschland sein? Der Gesundheitsfaktor Hund bewegt und aktiviert Deutschland, bringt gesamtgesellschaftlich Nutzen und Kostenersparnisse. 137

Deutschland ist ein Wohlstandsland mit vielen Bewegungsmuffeln, Volkskrankheiten Depressionserkrankungen und erstaunlich schlechter Lebenserwartung. 139

Warum ist der Hund ein Gesundheitsfaktor bei Prävention und Behandlung von Volkskrankheiten? 143

Gesundheitsnutzen aufgeschlüsselt für speziell und nicht speziell ausgebildete Hunde 155

(vgl. nicht jeder braucht:!Einschränkungen beim Gesundheitsfaktor Hund Anwendungshinweis : Wo keine oder falsche Nutzung oder wo keine Kausalität, da keine Wirkung! 156

Kostenersparnisse für das Gesundheitssystem durch den Hund - Kausalität und Quantifizierung sind Herausforderungen, denen man sich stellen sollte. 158

noch formulierenBesonders schwierig: wie lassen sich Kosten berechnen, die nicht entstehen? 160

Beispiel für nicht entstandene Kosten: „Ben, der Problem-Jugendliche wird Gassigänger und was dann (nicht!) passiert“ 161

Gesundheitsausgaben in Deutschland 2021 und Schätzung für 2022 165

raus?Würden Sie Bellofortol verschreiben? Der Gesundheitsfaktor Hund braucht eine Lobby in der Ärzteschaft und Politik! 166

gehört in Lösungen?Hund als Co-Therapeut - Social prescribing in der Hausarztpraxis oder als Bonuspunkte für die Krankenkassen? 167

Hunde sind Wirtschaftsfaktor 168

Die Heimtierbranche ist Boombranche. 168

Zukunftsszenario: Quo vadis, canis familiaris? Zu düster oder realistisch? 169

Demokratiefaktor Hund? Einiges spricht dafür. 173

„Luxusgut Hund“ und social media  - „Hunde muss man sich leisten können!“ 173

Hundehalter-Emotionen auf social media 174

Hundehalter-Emotionen „nach Corona“ und  Spaltungstendenzen in der Gesellschaft 176

Hundehalter, Muslime und nationalradikaler Populismus 180

Was wählt eine gespaltene Hundehalterschaft? (Jeder 5. Haushalt hat aktuell einen Hund und die Hälfte der Bevölkerung hat oder hatte einen Hund.) 186

Hilft bezahlbare Hundehaltung gegen Demokratiemüdigkeit und nationalradikalen Populismus ? Appell! 187

Luxusgut Hund? Was ist Luxusgut aus wirtschaftlicher und juristischer Sicht? 187

Hundesteuer, (ein) geschichtlich gewachsene(s/r) Beweis (?Zeichen) für „Hund ist Luxus“? 188

Was ist eigentlich ein Luxusgut? 190

Teil 2 Lösungsansätze für bezahlbare Hundehaltung - Tierkrankenversicherung: Lösung oder Scheinlösung? 192

Private Organisationen und (bla) öffentlicher Hand (2 Üb. in eine zusammen) 192

Private Organisationen: 193

Steuererleichterungen Ermäßigung oder Befreiung der Hundesteuer? 193

Bürgergeld nachbessern? Höhere Erwerbsunfähigkeitsrente? 193

Was tun als Tierhalter oder politischer Entscheidungsträger? Hunde abschaffen? „Dog exclusion for future?“ (engl überprüfen) 195

Vogel anschaffen statt Hund? 195

Klima statt Hund?  Klimaverträglichkeit der Hundehaltung 195

Begrenzung der Hundezahl (flapsige Überschrift suchen ) (? hier die Hundeschulen?) 198

Tierkrankenversicherung: Fakten und Fragestellungen 198

Einleitung Kapitel Tierkrankenversicherung (noch formulieren) 198

Das Marktpotential von Tierversicherungen in Deutschland in Zahlen 201

Die Problem-gelöst-Floskel. Versichert = besser medizinisch versorgt? 203

Die Ländervergleich-Floskel - Hat Deutschland Nachholbedarf? 206

Neue Bedeutung als Hoffnungsträger in Zeitenwende: Qualität der Tierkrankenversicherung wird systemrelevant für den Faktor Hund in Deutschland 208

Andere Zeiten, andere Motivationen - Wichtigere Bedeutung des Themas Tierkrankenversicherung in Deutschland auch für andere Fachbereiche 208

Kosten für Vollschutz - für das ärmere Drittel statt finanzieller Sicherheit eine potentielle Schuldenfalle? 209

Problemfeld Werbeversprechen 213

Tierkrankenversicherungs-Hype und Werbe-Offensive mit Einführung der neuen GOT 213

Wie wirkt sich die Werbung der Versicherungsbranche auf das Tierwohl aus? 215

Was gilt? Wo ist das Kleingedruckte? Von Werbeversprechen erdrückt! 216

Kostenfallen für Tierhalter im Irrgarten der Werbeversprechen 217

Problemfeld Struktur: Qualität bei Tierkrankenversicherungen geht nicht günstig und Wirtschaftlichkeit geht nur mit Ausschlüssen oder Kostenfallen 228

Der Boom steht unter Druck: Viele Mitbewerber drücken zugleich auf den Tierversicherungsmarkt. Alle wollen ihre Risiken möglichst unauffällig minimieren und günstige Preise suggerieren. 228

Strukturproblem? Mit niedrigen Produktpreisen lohnt das Geschäft mit Tierkrankenvollversicherungen wohl nicht. 229

Problemfeld Informationsangebote: Tierhalter auf Suche nach Informationen 231

Allgemeine Informationsangebote zu Tiermedizin - Wo gibt es Infos und wer macht die Infos? 231

Qualität und Neutralität der Informationsangebote zu Tierkrankenversicherungen 232

Die Rolle von social media bei der Informationssuche 233

Maklerportale zu Tierkrankenversicherungen auf social media potenzieren vorhandene Problemfelder 234

Honigtöpfchen Kundenbewertungen 235

Vergleichstabellen und Testberichte - Hilfe oder Häkchenwirrwarr? 236

Kann der Tierarzt immer der unabhängige Ratgeber sein? 238

Zeitenwende für die Tiermediziner - Berufsbild im Wandel und Tierärzte als Versicherungsvermittler 238

Probleme im Tierarztberuf durch Patientenbesitzer - Versicherungsempfehlung als Rettungsanker 240

Wer behandelt künftig die „kleinen Fische“? Finanzen der Tierärzte unter Druck und Verlockung und im Interessenskonflikt 240

Ist die Tierkrankenversicherung aktueller Bauart wirklich so vorteilhaft in der tierärztlichen Arbeit, wie Studien verkünden? 243

Multinationale Großinvestoren als Akteure in Tierkliniken -und Praxen, Tierkrankenversicherungen und anderen Bereichen der Hundehaltung 245

Marktkonzentration in der Tiermedizin - Multinationale Großinvestoren kaufen Praxen und Kliniken auf, teils auch zusätzlich Tierversicherungen 245

Tierkrankenversicherung bedeutet aktuell: Ausschlussprinzip und Anreize gegen Tierwohl und für unsolidarische 2-Klassen-Tiermedizin 252

Fehlanreize für Hundehalter 252

Tierkrankenversicherung - solidarisch oder 2-Klassen-Medizin? (Solidarprinzip oder Ausschlussprinzip? ) 253

?ändern Empfehlen unabhängige Stellen Tierkrankenversicherungen? 254

Raten unabhängige(re) Stellen wie Verbraucherportale zu Tierkrankenversicherungen? 254

Fazit: Nutzen für Tierärzteschaft und Versicherungsbranche, aber für Tierhalter und Gesellschaft riskante Scheinlösung wegen Strukturproblem, Risiken und falschen Anreizen 256

formulieren Die Kritikpunkte zusammengefasst 256

Analyse und Ausblick: Anfangsprobleme? Der Markt regelt das? Scheinlösung wird zur Lösung? 259

Blockierung und Reduzierung von Verbrauchermacht schon zu Beginn des Versicherungsbooms - Versicherer als Krisengewinner 259

Chaotische Produkt -und Tarifvielfalt in Wildwest-Manier reduziert Verbrauchermacht 261

Künftig nicht mehr, sondern weniger Anbieter? Internationale Großinvestoren arbeiten in rasantem Tempo auch im Tierversicherungsgeschäft an Marktkonzentration und Oligopolisierung (Vorteile Oligopolisierung?? ) 262

Gemengelage und Tempounterschied fördern nachhaltiges Machtgefälle zwischen Anbietern und Verbrauchern 263

Teil 3 Die 100%-Lösung: Tierkrankenversicherung als bezahlbare verpflichtende Versicherung? 265

Appell: Verantwortung übernehmen! 265

Einleitung und Appell: Zusammensetzen. Jetzt! 265

One Health 267

Zoonosen bei Nichtbezahlbarkeit der Hundehaltung womöglich unterschätztes Gesundheitsproblem -  Pflichtversicherung bietet Vorteile für One Health gegen Zoonosen 270

Die 100% Lösung - Neue Lösung für neue Zeit? Zuverlässige Tierkrankenversicherung als bezahlbare Versicherung halterunabhängig für alle Hunde? 274

Nur die Pflichtversicherung in Zuschussregelung kann die Vorteile der Pflichtversicherung bringen und eine vertretbare Marktlösung herstellen: 274

Vorteile der Pflichtversicherung (100% Versicherte Tiere) gegenüber anteiliger freiwilliger Tierkrankenversicherung 276

Zusammenfassung Vorteile kurz und knapp (kopieren v. Kurztext,muss ganze Sätze) 276

Die Vorteile der verpflichtenden Lösung in Zuschussregelung im Detail 278

(Entwurf alternativ liste aus 30 seiten Kurztext, ansonsten raus) 290

Begrifflichkeiten mit Geschmäckle: Luxus, Privatsache, Pflicht 291

Die Luxus-Floskel 291

Die Privatsache-Floskel 292

Bedeutung von Pflicht - Pflichten in der Pflichtversicherung in Bezug auf den Faktor Hund und Haustiere 293

Politik und Gesetzgeber: auch in der Verantwortung 293

Pflichtversicherung und Recht auf Vertragsfreiheit 293

Die Geht nicht- Floskel (zu teuer und juristisch nicht machbar) Geht doch Beispiel: Bundesweite Registrierung von Hunden ist nun plötzlich günstig und machbar. 294

Mögliche Begründungen für die Einführung einer Pflichtversicherung anhand bestehender Prinzipien - juristische Überlegungen Rechtsgrundlage schaffen (Änderungen immer auch in Kurztext!) 296

Konkret werden: Verpflichtende Tierkrankenversicherung - Modell 299

Prämissen einer Tierkrankenpflichtversicherung 299

Ziel der Pflichtkrankenversicherung in der Tiermedizin (für Hunde) 301

Finanzierung aus mehreren Bausteinen: 302

Kopfpauschale oder einkommensabhängige Bezuschussung der Pflichttierkrankenversicherung? 303

Fragestellungen zur verpflichtenden Lösung 303

nur 1 satz als antwort!Gibt es bereits eine Pflichtversicherung beim Hund in Deutschland? 303

Noch ein Bürokratiemonster? 303

Geschenk vom Staat? (Achtung Dopplung zu Nur Pflichtversicherung im Zuschussmodel(kein Geschenk sondern…) 303

Wird Selbstverantwortung der Tierhalter auf den Staat abgewälzt? 304

Verpflichtende Tierkrankenversicherung schafft Ungerechtigkeit? 305

Jetzt auch noch beim Tier 2-Klassenmedizin? Gesetzliche und Private jetzt auch noch beim Tier? 306

Lücke. noch formulieren! Ist Pflichtkrankenversicherung ein Zeichen für oder gegen Vermenschlichung von Hunden (Haustieren)? Humanisation in der Tiermedizin 306

splitten?Hundeschulen extra! Bekommen wir in Deutschland bei Pflichtversicherung zu viele Hunde? Wo liegt das Hundeproblem in Deutschland: bei der Hundezahl oder Qualität der Hundehaltung? 308

Factsheet - Zusammenstellung der in dieser Arbeit verwendeten Daten und Daten von Statista/YouGov und ZZF 310

Verwendete Literatur und Quellen 314

Literatur Soziale Situation und Menschengesundheit 314

Literatur Hund als Wirtschaftsfaktor 318

Literatur GOT, Tierkrankenversicherung, Pflichtversicherung 318

Literatur Internationale Großkonzerne kaufen Tierpraxen und -Kliniken 321

Literatur zu Umweltfaktor Hund, Hundeernährung 322

 

 

Kurztext (30 Seiten)

 

 

Einleitung

 

Ausgangslage

 

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte trat im November 2022 in Kraft und führt nun zu deutlichen Kostensteigerungen bei tiermedizinische Behandlungen. Die Kostensteigerungen in Krisenzeit gefährden die Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland und damit auch alle Bereiche, in denen Hundehaltung in Deutschland relevant sein könnte.

 

Hunde leben seit Jahrhunderten in allen sozialen Schichten der Bevölkerung in Deutschland und waren bislang für ihre Halter zumeist auch bei geringerem Einkommen bezahlbar. Dopplung mit nächstem Abschnitt:Die Hälfte der Bevölkerung hat Hundehaltererfahrung, Diese Hälfte hält entweder aktuell einen Hund (20 Prozent) oder hat zu einem früheren Zeitpunkt einen Hund gehalten (32 Prozent). 

Hunde haben eine hohe emotionale, soziale und gesundheitliche Bedeutung für ihre Halter.

Hunde sind in boomender Haustierbranche ein wirtschaftlicher Faktor für Deutschland. 

Hunde können allerdings im Vergleich zu anderen Heimtieren potentiell hohe tierärztliche Kosten verursachen. Als Alltagsbegleiter bewegen sich Hunde im öffentlichen Raum und haben ein beträchtliches Unfallrisiko. Bei Unfällen oder akuten Erkrankungen können auf einen Schlag mehrere Tausend Euro fällig werden, zusätzlich zu den regulären Kosten der tiermedizinischen Versorgung. Auch chronische Erkrankungen ihres Tieres können Halter finanziell stark belasten. 

 

Die modernen Möglichkeiten der Tiermedizin sind beeindruckend. Sie stehen der Humanmedizin inzwischen nicht nach. Der veterinärmedizinische Kenntnisstand und gestiegene Kosten für medizinische Geräte und Personal machten eine Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) notwendig, um die Wirtschaftlichkeit von Tierarztpraxen zu sichern. Die GOT steht in Verantwortung des Bundes und legt bundeseinheitlich ein Grundhonorar für tierärztliche Leistungen fest, für das nach Aufwand und örtlichen Verhältnissen der ein- bis vierfache Satz berechnet werden kann.

 

Die neue GOT war notwendig und längst überfällig, kommt aber für viele Tierhalter zu denkbar ungünstigem Zeitpunkt. Die finanzielle Situation vieler Tierhalter in Krisenfolge von Pandemie und Inflation ist bis weit in den Mittelstand hinein bereits schwierig und unsicher geworden.  

Mit Einführung der neuen Gebührenordnung für Tierärzte steigen auch die Kosten für die medizinische Versorgung von Haustieren schlagartig stark an und dies ist erst der Beginn weiterer Kostensteigerungen in der Tiermedizin, welche viele Hundehalter bis in den Mittelstand hinein künftig überfordern könnten.

Wenn Lösungen für die Zeitenwende in der Hundehaltung fehlen oder Lösungsmodelle nicht halten, was sie versprechen, könnten Problemlagen entstehen, die bislang womöglich zu wenig beachtet werden oder in Tragweite und Zusammenhängen unterschätzt werden. 

 

Problem/Krisenfeld 1 

Die Zeitenwende bei der finanziellen Lage der Hundehalter bringt verschlechterte Bezahlbarkeit der Hundehaltung bis in den Mittelstand hinein.

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung bis weit in den Mittelstand hinein kann in Zeitenwende keine größere Rücklagen mehr bilden und wird sich den vorhandenen Hund und künftige Hundehaltung nicht mehr leisten können oder nicht mehr zuverlässig sicher über die gesamte Lebensspanne des Tieres. Vielen Hundehaltern ist ihr Problem noch nicht bewusst. Die Folgen der schlagartigen Erhöhung der Gebühren für Tierärzte sind mit Zeitverzögerung erwarten und werden dadurch vielleicht unterschätzt.

Angesichts der Zahl der Hundehalter könnten die Kostensteigerungen Auswirkungen auf das Tier- und Menschenwohl haben, auf die Nutzbarkeit des biopsychosozialen Wirkpotentials, das Hunde, auf Kostenersparnisse durch den Faktor Hund im Sozial- und Gesundheitswesen durch seine Wirkung sozialen und gesundheitlichen Bereichen, auf den auf den Wirtschaftsfaktor Hund und möglicherweise sogar auch auf gesellschaftlichem Zusammenhalt in Deutschland mit reduzierten Stabilitäten, reduzierter Zufriedenheit und vermehrter Spaltung der Gesellschaft in Zeiten zunehmender Attraktivität von antidemokratischen Strömungen und radikalem Populismus.

 

Problem/Krisenfeld 2 

Tiermedizinische Kosten können für einen erheblichen Teil der Bevölkerung zur finanziellen Überforderung werden, was letztlich entweder Verschuldung oder Tierabgabe bedeuten würde. Damit wird nun die Qualität von Tierkrankenversicherungen erstmals systemrelevant für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung und die Finanzen der Tierhalter, für das Tierwohl und für den Erhalt des Faktor Hund als biopsychosozialer Faktor und als Faktor für Stabilitäten und für Zufriedenheit. 

Tierärzte und Tierhalter erhoffen sich in Tierkrankenversicherungen die Lösung für ihre jeweilige Situation. Viele Tierärzte raten zu einer Tierkrankenversicherung und viele Hundehalter schließen inzwischen Verträge ab. Tierkrankenvollversicherungen aktueller Bauart aber könnten eine Scheinlösung darstellen.

Mit dem nun einsetzenden Tierkrankenversicherungsboom, mit neuen Anbietern und mit enormen, rasanten Aktivitäten von Großinvestoren bei Tierkrankenversicherungen und in der Tiermedizin, sollen die von den Versicherern angebotenen Tierkrankenvollversicherungen die Bezahlbarkeit der Hundehaltung für ihre Halter sichern. Tierkrankenversicherungen sind nicht mehr eher Life-Style-Produkte wie früher für einzelne Tierhalter, die meist ohnehin gut betucht waren. Jetzt hängt bei der Hundehaltung das Wohl von Tier und Halter erheblich von Qualität und Kosten der gewählten Versicherung ab.

 

Die Verbrauchermacht ist bereits zu Beginn des Tierkrankenversicherungsbooms geschwächt. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei, dass sich die Qualität durch diversifiziertes Angebot und Intransparenzen für Verbraucher unüberschaubar darstellt und Tierkrankenversicherungen große, meist verdeckte Kostenrisiken aufweisen, welche die Verbraucher aufgrund fehlender medizinischer und juristischer Kenntnisse nicht ausreichend beurteilen können. 

Mit zu hohen verdeckten Kostenrisiken und zu teuren Versicherungspolicen, insbesondere für alte und kranke Tiere, und wegen der Kündbarkeit unrentabler Tiere durch die Versicherer, könnte es künftig in Deutschland zu einer hohen Zahl schlecht versicherter, unversicherbarer und unbezahlbarer Tiere kommen, somit zu vermehrtem Tierleid und zu vermehrten Tierabgaben sowie zu einer Entwicklung von 2-Klassen-Tiermedizin und zu Kostenspiralen. 

Eine Selbstregelung des deutschen Tierkrankenversicherungsmarktes wird aufgrund einer besonders verbraucher-ungünstigen Gemengelage massiv erschwert.

 

Fragestellungen

Die Folgen der neuen GOT mit schlagartigem Anstieg der Gebühren in Krisenlage werden den Hundehaltern zeitversetzt und erst allmählich in ihrer Konsequenz klar. Die Folgen werden dadurch aber nicht kleiner, nur weniger offensichtlich. Dadurch ergibt sich das Potential, die Situation zu unterschätzen Wenn nun auch das Lösungsmodell, die Tierkrankenversicherungen auf dem deutschen Markt keine Lösung ist, sondern aufgrund ungünstiger Gemengelagen eine Scheinlösung, haben nicht nur Deutschlands Hundehalter ein Problem, sondern dann hat vielleicht Deutschland ein Problem, bzw. mehrere: 

 

Wie groß ist der Sozial- und Gesundheitsfaktor Hund für das Sozial- und Gesundheitssystem? Hunde sind emotionaler Faktor in Krisenlage, sozialer Faktor gegen soziale Isolierung und psychische Instabilitäten. Hundehalter bewegen sich mehr und leben länger. Viele vermeidbare Volkskrankheiten stehen mit Bewegungsmangel in Verbindung und belasten das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft enorm. In Pandemiefolge gibt es einen besorgniserregenden zusätzlichen Anstieg bei Volkskrankheiten. Hunde motivieren und bewegen Deutschland in Krisenzeit und im Kampf gegen Volkskrankheiten.

 

Können wir es uns in Deutschland leisten, in einem Land, in dem in jedem 5. Haushalt ein Hund lebt, das zur Hälfte aus aktuellen und früheren Hundehaltern besteht, Hunde ausgerechnet in Zeitenwende und bei Erstarken von nationalradikalem Populismus zum Luxusgut werden zu lassen angesichts der emotionalen Bedeutung, die Hunde für ihre Halter haben und die Hunde während der Pandemie zusätzlich erhalten haben? In der Pandemie wurden Hunde zum Hoffnungssymbol gegen den Verlust von Stabilitäten, während Hass und Wut gegen den Staat „und seinen Tierarzt“ sich am Robert-Koch-Institut entluden in Verächtlichmachung des Präsidenten.

 

Ist die Thematik so begrenzt, dass es ausreicht, wenn Tierärzte und Versicherer sie unter sich regeln? Betreffen Kostensteigerungen in der Tiermedizin und ihre Folgen nur die Fachrichtungen Tiermedizin und Versicherungsbranche, oder haben sie eine größere Dimension? Ist es nicht an der Zeit für einen multidisziplinären Ansatz und für breitaufgestellten fachübergreifenden Diskurs?

 

Wie können wir negative Folgen vermeiden, den Erhalt des Faktor Hund sichern mit bezahlbarer Hundehaltung und den Faktor Hund sogar gezielter nutzbar und regulierbarer machen, damit er positiv nutzbar ist als sozialer und gesundheitlicher Faktor, als Wirtschaftsfaktor, als Kostenersparnis-Faktor für Sozial- und Gesundheitswesen und Volkswirtschaft, als Faktor für Zusammenhalt? 

Ist Hundehaltung nur Privatsache? Wie können wir Tierschutz als Staatsziel praktisch umsetzen und die Selbstverantwortlichkeit der Halter stärken für alle Hunde im Deutschland und auch bei steigenden Tierarztkosten? 

Wie können wir Tierkrankenversicherungen besser machen, damit sie halten, was sie versprechen? Wie können sie einen tatsächlichen, zuverlässigen Krankenvollschutz bieten? 

Wird der freie Markt das Problem mit Tierkrankenversicherungen lösen? Falls nein -und dafür spricht in der besonderen Gemengelage in Deutschland viel- wie könnte eine stabilisierende, zukunftsfähige und nachhaltige Lösung aussehen? Könnte eine verpflichtende Versicherung die Lösung sein?

Teil 1: Finanzielle Situation der Hundehalter und Bereiche, in denen Hunde heute wichtig sind

 

Untrennbare Mensch-Hund-Geschichte: Das Bedürfnis des Menschen nach Hund liegt in der gemeinsamen Geschichte und in den Genen.

Hunde sind mit der Geschichte des Menschen eng und untrennbar verbunden. Hunde ergänzen Menschen auch heute in wichtigen Funktionen, allerdings in anderen Bereichen als früher. In Deutschland sind Hunde heutzutage Alltagsbegleiter und Familienmitglied. Jahrtausende gemeinsamer Mensch-Hund-Geschichte in einer Co-Evolution blieben nicht folgenlos für Hund und Mensch: Wir haben uns aneinander angepasst. Das Bedürfnis nach Hund ist inzwischen in den Genen vieler Menschen verankert und besteht auch bei Unbezahlbarkeit der Hundehaltung wohl weiter. 

 

Auch wenn Hunde heutzutage andere Funktionen erfüllen, sind sie womöglich genauso unersetzlich wie in früheren Jahrhunderten. Insbesondere in Krisenlage. Sonst hätten wird nicht so viele Hunde in Deutschland. 

Hunde leben in allen Schichten der Gesellschaft. Dies zeigt auch die Heimtierstudie 2019, eine Analyse zur wirtschaftlichen Bedeutung der Heimtierhaltung in Deutschland Uni Göttingen; Prof. Dr. Renate Ohr. 

Dort stehen Zahlen zur prozentualen Aufteilung der monatlichen Nettoaushaltseinkommen der Hundehalter 2018, also noch vor Pandemie und Einführung der neuen GOT. (Die Heimtierstudie gibt als Quellen an: IVH/ZZF, Befragung von Heimtierbesitzern, Erhebungswelle 2018; eigene Erhebung d. Verfasser der Heimtierstudie.)

 

13% der 2018 befragten Hundehalter hatten ein Nettoeinkommen von 4000 Euro und mehr.

19% zwischen 3000 - 3999 Euro.

30% 2000 - 2999 Euro und

26% 1000 - 1999 Euro

12% unter 1000 Euro. 

 

Auch wenn die Löhne und Gehälter inzwischen bei vielen Hundehaltern seit 2018 gestiegen sein dürften, hat sich die finanzielle Situation für viele Tierhalter verschlechtert. Gegenüber dem Jahr 2021 ergab sich durch die Inflation im Jahr 2022 ein Reallohnverlust um 3,1 Prozent.

 

Zu welcher Einkommensgruppe muss man 2023 und künftig gehören, um für einen Hund sicher tiermedizinisch sorgen zu können? Über wie viel Einkommen und wie viel Rücklagen muss man ein Tierleben lang zuverlässig vorhersehbar verfügen? Für wie viel Prozent der Hundehalter wird die verantwortliche Haltung eines Hundes bei weiter steigenden Kosten für Lebenshaltung, Miete und Energie in Zukunft nicht mehr finanzierbar?

 

Warum kann ein Hund zum tiermedizinischen Kostenrisiko werden und nicht mehr bezahlbar sein?

 

Hunde verursachen potentiell hohe tiermedizinische Kosten und potentiell häufiger hohe Kosten als ein nur im Haus gehaltenes Hemtier Im Erkrankungsfall oder bei Unfall können beim Hund auf einen Schlag mehrere Tausend Euro an tiermedizinischen Beträgen fällig werden. Je nach individueller Krankheitsanfälligkeit und Verletzungshäufigkeit  sogar mehrfach im Tierleben. 

Hunde weisen ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko auf im Vergleich zu im Haus gehaltenen Heimtieren, da sie sich mit ihrem Halter als Alltagsbegleiter viel im öffentlichen Raum bewegen. 

Hunde können zudem im Tierleben eine Vielzahl von kostenträchtigen akuten und chronischen Erkrankungen bekommen. Im Tieralter häufen sich die tiermedizinischen Kosten und zusätzliche Kosten, die mit dem Gesundheitszustand des Tieres in Verbindung stehen wie z.B. Spezialfutter, Physiotherapie und Hundesitter, 

Hunde leben heute länger als früher: dank moderner Tiermedizin können chronisch kranke Tiere oder alte Tiere heute mit höherer Lebensqualität leben und länger leben Das bedeutet für die Tierhalter potentiell über einen langen Zeitraum hohe laufende Kosten für die Hundehaltung. Euro einfügen siehe langtext S.51 . 

 

Andererseits wären viele veterinärmedizinisch notwendige Behandlungen und damit auch Kosten für den Tierhalter vermeidbar:

  • durch Erwerb eines Tieres mit guten Chancen für ein gesundes Leben (z.B. keine Qualzucht), aus verantwortungsvoller Zucht und aus guten Haltungsbedingungen.

 

  • durch qualitätvolle, tiergerechte Hundehaltung, in der die Umsetzung von Hundehalterwissen gute Voraussetzungen für die psychische und körperliche Tiergesundheit und gesundes Aufwachsen bietet sowie 
  • ausreichende Prävention mit regelmäßiger tiermedizinischer Vorsorge und rechtzeitigem Erkennen von Gefahrenlagen im Hundealltag (z.B. beim Gassigehen, auf Hundewiese, Straßenverkehr). Bei Erkennen von Gefahrenlagen z.B. Jagdinteresse des Tieres bei Wild ist rechtzeitige adäquate Intervention mit Hunde-Sachkenntnis erforderlich z.B. sicherer Rückruf des Tieres

 

Bereits bei der Prävention von vermeidbaren Erkrankungen und Unfällen zeigt sich, wie wichtig die Qualität bei Hundeerwerb und Hundehaltung ist. Die Qualität beeinflusst die tiermedizinischen Behandlungsnotwendigkeiten und deren Prävention. Es ist nicht nur für Tiere und Halter und deren Finanzbudget von Vorteil, vermeidbare Erkrankungen, Unfälle und Vorfälle gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern auch für die Tierärzte. 

In Deutschland besteht ein massiver Tierärztemangel. Tierärzte sind mit den unvermeidbaren Fällen belastet genug, insbesondere im Notdienst. 

 

Da personalaufwendige Notdienste abgebaut wurden, müssen Tierhalter mittlerweile sehr lange Anfahrten in Kauf nehmen, um im Notfall außerhalb von üblichen Sprechzeiten eine tiermedizinische Behandlung zu erhalten. Bei Inanspruchnahme von Notdienst entstehen durch höheren tierärztlichen Gebührensatz und u.U. lange Anfahrt für Tierhalter deutlich höhere Kosten.  

 

Aktuelle Kosten für Operationen: 

(Zahlen von 2023, jeweils 3-facher GOT-Satz inkl. Medikamente)

 

nicht so gut, Rechte? (Versicherungsdaten ARAG Rosa Ratti Facebook:)

 Kreuzbandriss: ca. 2.200 €

 Magendrehung: ca. 2.400 €

 Tumor: ca. 1.250 €

 Gelenke: ca. 1.000 €

 Knochenbrüche: ca. 1.400 €

 Fremdkörper im Magen: ca. 1.900 €

 

Andere Quellen (Quellen Grandviewresearch: Germany Pet Insurance Market und eigene Daten:)

Kreuzbandriss: 2000-3000 Euro 

Magendrehung: 2000.- Euro 

Impfung 70.-

Professionelle Zahnreinigung (Narkose, Dentalröntgen): 850.-

 

Hundehaltungskosten 2021:

2021, also vor Einführung der neuen GOT, kommt der Hund bei der Höhe der durchschnittlichen Kosten von Haustieren für das gesamte Leben nach Art in Deutschland

im Jahr 2021 bei einem Leben von 13 Jahren beim Hund auf insgesamt 16.800 Euro laut „Statista“.

(Kosten Katze, 15 Jahre: 9.910 Euro, Hamster 2 Jahre 490 Euro. (Quelle Statista https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1312098/umfrage/kosten-haustiere-leben-art-deutschland/

 

Treiben Kostensteigerungen und Wohlstandsverlust erstmals einen Keil in die Mensch-Hund-Geschichte? 

Die neue GOT trifft nun auf eine Bevölkerung, die ohnehin bereits durch Einkommens- und Vermögensentwicklung, Pandemie-Folgen, Ukrainekrieg und Inflation finanziell und psychisch belastet ist. Große Teile des Mittelstands müssen heute davon ausgehen, erstmals und dauerhaft mit deutlich weniger Wohlstand zu leben.

 

Es gibt einen Armutszuwachs auch bei Erwerbstätigen, insbesondere bei den Selbstständigen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband berichtet, die Armut hat einen neuen Höchststand erreicht mit fast 16,9 Prozent der Bevölkerung. Viele Menschen können keine Rücklagen mehr bilden und unvorhergesehene höhere Beträge werden zum Problem. Fast ein Drittel der Bevölkerung war im Jahr 2021 laut Statistischem Bundesamt nicht in der Lage, größere unvorhergesehene Ausgaben von 1150 Euro finanziell zu stemmen. Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat sich auch die Sparfähigkeit verschlechtert. Nur jeder Zweite sieht sich derzeit imstande, Geld zu sparen. Die verschlechterte Sparfähigkeit betrifft in besonderem Maße Menschen mit geringem Einkommen, aber auch die Mittelschicht. 

 

Vorhersagen sind heute oft nicht mehr zuverlässig zu treffen, ob ein Hundehalter über ein Tierleben lang finanziell gut genug aufgestellt sein wird, um die künftig sehr deutlich ansteigenden tiermedizinischen Kosten für die Hundehaltung aufzubringen. Gerade viele derjenigen Menschen, die in besonderem Maße auf den Faktor Hund in ihrem Leben angewiesen sind und bei denen eine hohe gesamtgesellschaftliche Kostenersparnis durch die soziale und gesundheitliche Funktion des Hundes angenommen werden kann, werden sich Hundehaltung bzw. Hundehaltung im Krankheitsfall des Tieres künftig nicht mehr leisten können. Sie können sich auch eine Tierkrankenvollversicherung nicht (oder nicht über ein Tierleben lang zuverlässig) leisten. Den allermeisten betroffenen Hundehaltern dürfte dies aktuell noch nicht bewusst sein. 

 

Für ein Drittel der Bevölkerung könnte die jahrhundertealte und über Generationen in Familien durchwirkte Selbstverständlichkeit der Hundehaltung der Vergangenheit angehören. Durch Inkrafttreten der neuen GOT in Krisenzeit ändert sich die künftige Mensch-Hund-Geschichte und reduziert sie erstmals auf Wohlhabende und ändert sie für Hund und Mensch.

 

Falls die Anderen sich nicht abhalten lassen und trotzig dennoch Hunde halten, wird dadurch die Mensch-Hund-Geschichte ebenfalls geändert. Sie fällt in frühere Jahrhunderte zurück und spaltet sich wieder weit auf in zwei diametral entgegenstehende Klassen: den Luxushund der Reichen auf der einen Seite, der moderne tiermedizinische Versorgung erfährt und für den das Tierschutzgesetz umgesetzt wird und das Tier der Armen, der Under-Dog, der als Unsichtbarer weder registriert ist, noch einer tiermedizinischen Versorgung zugeführt wird.

 

Hundehaltung war nie Luxus, sondern selbstverständlich.

Nur wenn alle vorhandenen Hunde in Deutschland und nicht nur einzelne besonders kostbare Tiere, die als Accessoire gehalten werden, tatsächlich als Luxusgut der Gesamtbevölkerung bzw. Gesamt-Hundehalterschaft in Deutschland gesehen werden könnten, würde ein frisch getriebener Keil in die jahrtausendealte gemeinsame, untrennbare Mensch-Hund-Geschichte künftig keine weitreichenden Folgen haben. 

 

Ob der Hund Luxusgut ist bzw. ob es sich unsere Gesellschaft leisten kann, dass der Faktor Hund in Deutschland zum Luxus deklariert werden könnte, ist eine zentrale Fragestellung dieser Gesamtbetrachtung. Historische, volkswirtschaftliche und juristische Aspekte für Luxus und Luxusgut treffen aus Sicht der Autorin auf Hunde nicht zu. Vielmehr ergeben sich Hinweise auf erhebliche Relevanz des Faktor Hund in Deutschland in emotionaler, sozialer, gesundheitlicher, wirtschaftlicher und gesamtgesellschaftlicher Hinsicht.(Im Langtext werden Aspekte und Argumente pro und kontra Luxus gegeneinander gestellt. Anhand der sich für die Autorin ergebenden Diskrepanz wird untersucht, warum und wann immer noch „Hund ist Luxus“ gesagt wird. Auch geschichtliche Aspekte der Hundesteuer und ökologischer Fußabdruck des Hundes werden dabei betrachtet.)

 

Hunde waren bis zur Einführung der neuen GOT nicht Luxus in Deutschland, sondern Hundehaltung war selbstverständlich. Zwar gab und gibt es besondere Hunde der besonders Wohlhabenden, deren Hunde man als Luxushund und Statussymbol bezeichnen kann, aber Hunde aller Couleur leben über den gesamten Globus seit vielen Jahrhunderten in allen Schichten der Gesellschaft und nur ein Teil dieser Hunde sind in westlichen Wohlstandländern noch reine Arbeitshunde für die Arbeit an Hof und Tieren wie Hüten, Jagen, Wachen. Dennoch erfüllen sie wichtige Funktionen im Leben ihrer Halter und werden für diese Zwecke erworben.

 

Tiermedizinische Kosten in Deutschland waren bis vor kurzem meist stemmbar auch bei kleinerem Budget, zumindest bei Einschränkungen der Konsumausgaben oder notfalls mit finanziellem Back-up aus dem Umfeld. 

Hundehaltung in Deutschland ist eine über viele Generationen gelebte gewachsene, erfolgreiche, uns sogar in den Genen vieler Menschen tief verankerte Struktur. Halter und Familien aller sozialen Schichten haben über Generationen hinweg Hundehaltung in Deutschland als selbstverständlichen Teil ihres Lebens erlebt, sowie auch die Verfügbarkeit der positiven Wirkpotentiale des Faktor Hund für sich als zuverlässig und sicher erfahren und sind emotional vom Nutzen des Faktor Hund tief überzeugt.

 

Eine Unterschätzung der Situation und möglicher Folgen bietet brisante Potentiale.

Bei Unterschätzung des genetisch verankerten Bedürfnisses nach Hund in der Gesellschaft und der seit Jahrhunderten und über Generationen durchwirkten Selbstverständlichkeit der Hundehaltung, die auch längst ein selbstverständlicher Teil unserer Kultur geworden ist mit Vereinen und Communities, könnten mit der Reduzierung der Hundehaltung auf dauerhaft zuverlässig Wohlhabende auch wichtige Stabilitäten für einen erheblichen Teil der Hundehalterschaft wegfallen.

 

Da Hundehaltung bislang selbstverständlich war, Hunde und Hundehaltung hohe emotionale Aufladung haben und seit der Pandemie zusätzliche symbolische Bedeutung erhalten haben, könnte sich mit Salonfähigkeit der Floskel „Tja, Hunde muss man sich leisten können, das war schon immer so“, das Gefühl des Abgehängt-werdens in Teilen gefährdeten Mittelstands verstärken. Die gesellschaftliche Spaltung würde durch den Keil in der Mensch-Hund-Geschichte vorangetrieben, wenn gerade dasjenige Drittel der Bevölkerung Hunde künftig nicht mehr halten kann, in dem das positive Wirkpotential von Hunden besonders von Nutzen sein kann, oft sogar von Mehrfachnutzen und zudem besonders hohe emotionale Bedeutung hat. Hunde leben zumeist in Mehrpersonenhaushalten. Für dieses Drittel besteht für Halter oder die gesamte Familie auch weniger Zugang zu Alternativen, wenn der Sozial- und Gesundheits-Faktor Hund nicht mehr bezahlbar wird.  

 

Besonders schutzwürdige Teile der Bevölkerung wie chronisch Kranke, Senioren und Kinder zählen besonders oft zum ärmeren Drittel der Bevölkerung. Alte und kranke Hunde sind besonders teuer in der tiermedizinischen Versorgung und leben oft bei alten oder kranken Menschen des ärmeren Drittels. Halter dieser Tiere können künftig größere tiermedizinische Behandlungen nicht bezahlen, da sie nicht genug Rücklagen ansparen können. Sie können sich aber auch keine hohen laufenden Kosten durch hohe Beträge für Versicherungsbeiträge von Tierkrankenversicherungen für die besonders teuren alten und kranken Tiere leisten, die zudem meist nicht zuverlässig versicherbar sind und für die trotz Tierkrankenversicherung Geld angespart werden muss.  

 

Aus dieser Situation ergeben sich brisante Potentiale und dynamische Entwicklungen:

 

  • beträchtliches Tier- und Menschenleid 
  • Tierabgaben und ausgesetzte Tiere 
  • übervolle Tierheime mit zugleich schwererer Vermittelbarkeit (mehr verhaltensauffällige, kranke, alte Tiere und ausschließlich zuverlässig wohlhabende Interessenten mit Zeit, die als Halter in Frage kommen) und mit vermehrten Anfragen der Tierschutzverbände nach staatlicher finanzieller Unterstützung oder Euthanasien gesunder Tiere 
  • vermehrte finanzielle Sorgen der Halter mit Auswirkungen auf Hundeverhalten mit mehr problematischen Tieren, mit vermehrtem Stress bei Haltern und Tieren (analog der Problematik bei „Coronahunden“) und weniger Geld für qualitätvolle Hundehaltung (Hundeschulen, Hundewissen etc.)
  • reduzierte Nutzbarkeit des biopsychosozialen Wirkpotentials von Hunden für Hundehalter und Nichthundehalter bei eigentlich hohem Bedarf und durch Krisenfolge erhöhtem biopsychosozialem Bedarf
  • dadurch weniger hundebedingte Kostenersparnisse z.B. im Sozial- und Gesundheitssystem und weniger Präventionspotential bei Volkskrankheiten (Herz-Kreislauferkrankungen, Adipositas, Depression usw.) Bei Sterblichkeit und diversen Volkskrankheiten steht Deutschland im internationalen Vergleich nicht gut da, trotz moderner Medizin. Bei diversen Volkskrankheiten besteht durch Krisenfolgen ein Anstieg und erhöhter Präventions- und Behandlungsbedarf. Ein Wegfall des Bewegungs-, Motivations und Aktivierungsfaktor Hund bei bis zu einem Drittel der Hundehalterschaft bedeutet mehr Risiko für Volkskrankheiten und dadurch entsteht auch potentiell mehr volkswirtschaftlicher Schaden durch Volkskrankheiten, der bislang aufgrund präventiver Hundehaltung möglicherweise nicht entstand.
  • durch Spaltung der Hundehalterschaft eine vermehrte Spaltung der Gesellschaft
  • reduziertes Wohlempfinden, reduzierte Zufriedenheit und wachsende Wut auf den Staat bei einem erheblichen Teil der Bevölkerung in Deutschland in Zeiten von wachsendem radikalisiertem Populismus. 
  • Die neue Hundehalter-Situation spielt nationalradikalen populistischen Wählerfängern in die Hände: die zusätzliche Emotionsaufgeladenheit der Hundehalter durch Nichtbezahlbarkeit der Hundehaltung in Krisenzeit und bei Wohlstandsverlust, die Pandemiesymbolik um Hunde und die Bedeutung der Hundehaltung in der NS-Zeit für Ideologie und Propaganda (als nützliche Projektion für Rassenreinheit, Ausgrenzung des Fremden, für Volksidentität und treues Kameradentum), können für nationalradikale und antimuslimische Zwecke genutzt werden. So können potentiell Wählerstimmen gewonnen werden nicht nur aus der Arbeiterschaft, sondern auch aus dem bürgerlichen Lager des gefährdeten Mittelstands. Mit den gewonnenen Stimmen vieler unzufriedener Hundehalter gerade aus dem bürgerlichen Mittelstand lassen sich Wahlen gewinnen.

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Teil2? siehe Langtext(Überschrift machen?Wirkbereiche des Faktor Hund)

 

Der möglicherweise unterschätzte Faktor Hund und seine Wirkbereiche

Hunde sind ein wichtiger emotionaler, sozialer und gesundheitlicher Faktor für Hundehalter, aber auch für Nichthundehalter. Der Faktor Hund hat sowohl präventives, als auch stabilisierendes und therapieunterstützendes Nutzpotential. Er bringt diesen Nutzpotential in Bereichen, in denen er wegen Mehrfachnutzen, Kostenaufwand und Personalmangel (bzw. Mangel an Kassensitzen) in Sozial- Gesundheits- und Care-Berufen nicht ohne Weiteres ersetzbar ist und in denen sein Ersatz durch Fachpersonal Bund und Steuerzahler viel Geld kosten würde. Der Hund verbessert und stabilisiert die körperliche und psychische Gesundheit vieler Menschen. Selbst da, wo der Nutzen sich nicht nachweisen lässt, sind Hundehalter vom Nutzen zumindest tief überzeugt, was ebenfalls relevant ist für seine Gesamtbedeutung in Deutschland.

 

Die nun folgenden Aspekte zum Wirkpotential und den Wirkbereichen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollen einen einfachen Überblick vermitteln: Mehr im Langtext

 

Auch Homo sapiens braucht artgerechte Haltung. Da hilft vielen Menschen der Hund.

Hunde helfen Menschen, in einer modernen Gesellschaft besser, gesünder und leistungsfähger zu funktionieren. Denn die heutige Zeit verlangt der Spezies Mensch in mehreren Bereichen viel ab, in denen die hohe Anpassungsfähigkeit des Menschen an ihre biologischen Grenzen stößt. 

 

  1. Das Gehirn des Menschen ist trotz hoher Leistungsfähigkeit für die heutige teils atemberaubende Beschleunigung in allen Lebensbereichen nicht ausgerichtet und benötigt Erholungspausen.
  2. Der Körper und das Gehirn des Menschen sind für heutigen Büroalltag mit Bewegungsmangel und wenig Frischluft nicht gemacht. Körper und Geist brauchen Bewegung und frische Luft (genug Sauerstoff), um gut zu funktionieren.
  3. Menschen sind als soziale Wesen strukturiert. In früheren Jahrtausenden allein, ohne den Verbund der Gruppe, hätte man nicht überlebt. In hochindustrieller Welt, großstädtischer Anonymität und in virtuellen Realitäten ist es für viele Menschen schwer, Nähe zuzulassen und soziale Fähigkeiten werden weniger entwickelt. Menschen vereinzeln und leben in sozialer Isolation, obwohl um sie herum viele Menschen leben.

 

Dauerhaft biologische Grenzen zu missachten, macht aggressiv oder krank und bringt volkswirtschaftlichen Schaden. Das Leben mit Hund kann im Mehrfachnutzen als Dreifach-Faktor in allen drei Bereichen zugleich wirken, für Entschleunigung, Bewegung und für soziale Belange.

Hunde erleichtern die menschennotwendige Muße und Entschleunigung für ihre Halter und geben Körper und Geist gesellschaftlich anerkannte Auszeiten für Erholung. Denn Hundehalter können in Leistungsgesellschaft mit gutem Gewissen sagen: „Der Hund muss raus“. Niemand wird sie deswegen als faul bezeichnen. Hund wirken positiv auf die Gesundheit mit Bewegung an der frischen Luft. Hunde helfen Menschen, sich sozialer zu verhalten, mehr Sozialkontakte zu finden und weniger einsam zu sein. Der Faktor Hund wirkt sowohl präventiv als auch dann, wenn bereits Schaden entstanden ist.  

 

Hunde als Faktor für das Sozialsystem

Hunde sind ein wichtiger sozialer Faktor für Hundehalter, aber auch für Nichthundehalter, insbesondere für ältere Mitbürger und chronisch Erkrankte. 

 

Bei der Eindrucksbildung (nachsehen fachbegriffWahrnehmungsbildung des ersten Eindrucks ist der Hund ein wesentlicher Schlüsselreiz. Freundlich aussehende Hunde sind Sympathieträger und wirken daher inklusiv und entstigmatisierend für Menschen mit sichtbaren Besonderheiten. Sie geben zudem Freiheiten und Selbstbestimmtheit durch mehr Sicherheit und Sicherheitsgefühl. Für Menschen mit sichtbaren Besonderheiten und für Frauen und Diverse, Senioren, Obdachlose und Menschen mit Gewalterfahrung können ihre Hunde sehr wichtig sein, um sich in ihrer Begleitung freier und sicherer als Teil der Gesellschaft bewegen zu können. Sie können mit Hund gefahrloser alleine oder inmitten von Menschen sein.

So können z.B. Frauen selbstbestimmter Gleichberechtigung leben, da sie in Begleitung eines Hundes die Örtlichkeiten und Tageszeiten freier und unabhängiger bestimmen können und nicht als „Frau allein“ wahrgenommen werden, sondern im Mensch-Hund-Team. Wälder, Lokale und Nachtzeiten sind für Frauen und Personen mit erhöhtem Risiko, die alleine unterwegs sind, einfacher mit Hund zu bewerkstelligen und würden ansonsten alleine eher nicht besucht.

 

Hunde fördern das soziale Miteinander und wirken als sozialer Katalysator für zwischenmenschliche Kommunikation. Sie haben hierbei eine „Eisbrecher-Funktion“. Hunde wirken in städtischem Umfeld als ein Faktor für „soziale Stadt“, auch wenn zu viele Qualitätsdefizite bei der Hundehaltung bestehen, welche negativ auf städtisches Umfeld wirken und verbessert werden müssen. Zuerst die positiven Aspekte: Via Hund lässt sich Dorfplatzatmosphäre in Großstädten herstellen. Freundliche Hunde bilden ad hoc Plattformen für nonverbalen und verbalen Kontakt unter Fremden und unter unterschiedlichsten Menschen, die ansonsten nie miteinander in Kontakt kämen. Via Hund werden Fremde nicht mehr so fremd. So kann Verständnis füreinander geweckt werden, auch bei Sprachbarrieren und großen sozialen Unterschieden. Via Hund werden einfacher Nachbarn kennengelernt und es entstehen daraus leichter Freundschaften.

 

Hunde helfen auch Nichthundehaltern gegen soziale Isolation. Auch für diejenigen Mitbürger, die ansonsten keinerlei Ansprachemöglichkeiten haben, erleichtern Hunde die zwischenmenschliche Kommunikation. Für sozial isoliert lebende Menschen ist eine einfach herzustellende, barrierearme, regelmäßige Ansprachemöglichkeit besonders wichtig. In früheren Zeiten mögliche Ansprachemöglichkeiten (Postbote, Geschäftsmitarbeiter) fallen in heutiger, beschleunigter Zeit meist weg. Via Ansprache an den „ansprechenden“ Hund eines Hundehalters kann daher eventuell der einzige Sozialkontakt des Tages zu einem Mitmenschen realisiert werden.

 

Hunde können daher auch in Städten in Deutschland eine möglicherweise unterschätzte wichtige Funktion erfüllen nicht nur für die Hundehalter selbst, sondern auch bei Nichthundehaltern gegen soziale Isolation und für mehr soziales Miteinander in urbanen Räumen. Für Hundehalter und Nichthundehalter kann via Hund nicht nur die Reduzierung von Einsamkeit, sondern auch Lebensqualität in der Stadt und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert werden, sofern die richtigen Voraussetzungen vorliegen.

 

Voraussetzungen für Hunde als Sozial- und Gesundheitsfaktor in urbanen Räumen

Hundehaltung im städtischen Raum ist bei geeigneter Haltung, geeigneten Tieren und geeignetem Umfeld möglich und wegen der Potentiale von Hunden als Sozial- und Gesundheitsfaktor und als Faktor gegen soziale Isolation in Großstädten mit zunehmend älterer Bevölkerung sinnvoll. 

 

Voraussetzung für urbane Hundehaltung und für die Nutzbarkeit des Faktor Hund gegen soziale Isolation in urbanen Räumen ist

  • Qualität bei der Hundehaltung mit Sachkenntnis und mit Umsetzung von Hundehalterpflichten
  • geeignete Strukturen mit genügend urbanem Grün und Möglichkeiten für Muße und Entschleunigung, Relevant sind eine Infrastruktur, welche Menschen- und Hundewohl fördert, Spazierwege, die sich für Menschen als Kommunikations- und Begegnungswege eignen, ausreichende Möglichkeiten für Abstands- und Nähebedürfnisse von Menschen und Hunden
  • Bewusstsein und Bereitschaft der Teilnehmenden im urbanen Raum für die Bedürfnisse Anderer, insbesondere der Schwächeren und Langsameren und auch der der Wild- und Haustiere, die im urbanen Raum leben. 
  • Eine wichtige Voraussetzung sind geeignete Hunde. Nicht jeder Hund kann sich in der Großstadt wohlfühlen. Nicht jeder Hund toleriert die Nähe von fremden Menschen ohne Stress. Die Bedürfnisse von Hunden sind zu respektieren.

 

Naturerfahrung, Erholung in stadtnaher Natur und soziales Miteinander sowie Nutzbarkeit des Hundes als Sozial- und Gesundheitsfaktor verringern sich durch beschleunigte Spazierwege mit schnellen Verkehrsteilnehmern, die Unterhaltungen und Naturerfahrungen nicht mehr zulassen sowie überzogene Eventisierung bei Stadtmarketingmaßnahmen. Scheinbar werteorientiertes Stadt- und Tourismusmarketing, die vorgibt, Natur für urbane Bürger bunt und multimedial erfahrbar zu machen, kann auch zum Missbrauch an der Natur führen und gesundes Naturverständnis für eine ohnehin eher naturentfremdete urbane Bevölkerung verhindern. Kinder, welche Naturerfahrungen nur als Spektakel erlebt haben, könnten später zu ungeeigneten Hundehaltern werden, weil sie wichtige Voraussetzungen für eine qualitätvolle Hundehaltung nicht gelernt haben. 

Hunde von ungeeigneten naturentfremdeten Haltern können Verhaltensstörungen und Gesundheitsprobleme entwickeln und bieten für Menschen nicht den gewünschten Sozial- und Gesundheitsnutzen in urbanen Räumen, der durch qualitätvolle hundegeeignete Hundehaltung erzielt werden kann.

 

Sowohl speziell ausgebildete Hunde als auch nicht ausgebildete Hunde haben eine emotional wichtige Bedeutung für ihre Halter und bringen gesundheitlichen und sozialen Nutzen.

Speziell ausgebildete Hunde unterstützen Menschen mit besonderen Bedürfnissen und bei unterschiedlichen Erkrankungen sowohl zuhause als auch in Schulen, Altersheimen und Therapieeinrichtungen. Allerdings können auch nicht speziell ausgebildete Hunde für ihre Halter hohe Bedeutung haben und für ihre Halter oder andere Menschen im Umfeld unersetzlich sein. Daher dürfen emotionale Bedeutung und soziales und gesundheitliches Wrkpotential von nicht speziell ausgebildeten Tieren nicht unterschätzt werden.

 

Hunde als Gesundheitsfaktor (jeweils kurzbeispiel mit Zahlen reinbringen

ab hier weiter .3. 7. Der Langtext stellt Studien vor.reinbringen, vielleicht mit jeweils einem Wort auf die jeweiligen studien eingehen 

Hunde können in unserer Leistungsgesellschaft ein wichtiger Faktor für bessere Work-Life-Balance, Muße und Entschleunigung sein. Mit Hundegängen ergeben sich zuverlässige tägliche Auszeit-Routinen ohne schlechtes Gewissen. Hunde sind beides: zugleich ein Faktor für mehr Entspannung und für mehr Aktivität. Mehr Entspannung mit Senkung von Kurz- und Langzeitstress und mehr Aktivität sind wichtige Aspekte bei der Prävention von Volkskrankheiten. Der Hund bietet zugleich Wirkpotential als Entspannungs- und Motivations- und Bewegungsfaktor und kann zur Prävention und Behandlung von Volkskrankheiten beitragen.

 

Volkskrankheiten richten großen Schaden an für die Betroffenen, für das Gesundheitswesen und in der Volkswirtschaft. Sie führen zu hohen Arbeitsausfällen und vorzeitiger Berentung, obwohl diese Erkrankungen oftmals vermeidbar wären durch gesünderen Lebensstil mit mehr regelmäßiger Bewegung, gesünderer Ernährung und weniger Stressbelastung. 

Bewegungsmangel spielt nicht nur bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Gelenkerkrankungen eine Rolle, sondern auch bei vielen weiteren Erkrankungen für die Krankheitsentwicklung oder Progress, bei denen Bewegungsmangel landläufig als ungünstiger Faktor in der Bevölkerung weniger bekannt ist. Bewegungsmangel fördert beispielsweise die Entstehung diverser Krebserkrankungen.

Es spielt eine gewaltige Rolle für das Gesundheitssystem und für die Volkswirtschaft, wie viel sich die Bürger hierzulande bewegen und wie gut sie ärztliche Ratschläge zu mehr Bewegung im ihrem Leben in die Praxis umsetzen können.

 

Regelmäßige Bewegung, die vom Hund auch bei schlechtem Wetter eingefordert wird, lässt Volkskrankheiten besser behandelbar machen oder sogar deren Entstehung verhindern oder hinauszögern. Sie lässt Folgeerkrankungen und Krankheitsspiralen und deren Kosten eindämmen. Hundehalter gehen bei Regen immer noch mehr raus als Nichthundehalter bei schönem Wetter. Hundehalter bewegen sich mit Hund zusätzlich zu dem Bewegungspensum, das sie zuvor ohne Hund hatten.(letzter satz nur psychoquelle!)

 

Was würde allein die Bewegungsreduzierung hypothetisch kosten, wenn von heute auf morgen alle Hunde in Deutschland verschwänden? Wie viele Volkskrankheiten würden dadurch rechnerisch entstehen?

 

Hunde helfen bei chronischen Schmerzen. Sie können Schmerzen sogar mit Sofortwirkung reduzieren (Beispiel nennen) Zudem geben sie Schmerzpatienten mehr Motivation zu notwendiger Aktivität und regelmäßiger Bewegung. Regelmäßige Bewegung draußen an frischer Luft ist gerade für Schmerzpatienten mit Schmerzen im Bewegungsapparat sehr wichtig. Schmerzpatienten haben aber oft wegen der Schmerzen oder wegen psychischer Begleiterkrankung Antriebsschwierigkeiten und ziehen sich sozial zurück. Hunde können bei solchen und anderen chronischen Erkrankungen dazu beitragen, Lebensqualität und aktive Teilnahme am Leben zu verbessern. 

 

Hunde helfen vielen Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, im Alltag mit ihren Einschränkungen besser klarzukommen. Manche dieser Hundehalter haben speziell ausgebildete Hunde als Alltagshelfer und Assistenzhunde. 

 

Verlässliche Strukturen im Alltag mit regelmäßigen Tagesabläufen und Routinen sind insbesondere für Patienten mit Entwicklungsstörungen oder mit psychischen Einschränkungen wichtig.

Hunde helfen Menschen, sich zu konzentrieren oder auf andere Gedanken zu kommen. Sie helfen gegen zu viel Grübeln und sind sinnstiftend. Hundehalter und Umfeld haben die Möglichkeit, sich um ein Mitgeschöpf zu kümmern, was für viele Menschen eine schöne Erfahrung ist und Wohlbefinden und Selbstwert stärkt. 

Hunde können Menschen mit psychischer Belastung bei chronischer Erkrankung und in akuter Lebenskrise wirksam unterstützen, wenn die Hundehaltung stressfreie Rahmenbedingungen und Notfall-Backup bietet. Psychisch belastete Halter haben nicht selten deswegen Hunde, weil sie sofort und quasi immer verfügbar sind, während fachtherapeutische Angebote und Therapieplätze oft lange Wartezeiten haben. Hunde können keine Therapeuten sein, haben aber oft eine wichtige cotherapeutische Funktion und unterstützen die psychische Situation des Patienten im Alltag. 

 

Hunde bringen bei schwerkranken Menschen und ihrem Umfeld ein Stück Lebensnormalität und Gesprächsstoff ausserhalb des Erkrankungsspektrums, das ansonsten das Leben des Halters sowie des Umfeldes im Umgang mit dem Patienten bestimmt.

 

Hunde sind daher für viele chronisch Kranke und für viele Menschen mit körperlichen, psychischen oder sonstigen Einschränkungen oder Besonderheiten besonders wichtig. Für Kinder bis hin zu Senioren haben Hunde für sie oft Mehrfachnutzen zugleich in mehreren gesundheitlichen oder psychosozialen Aspekten. Hunde werden von Menschen mit Beeinträchtigung oder ihren Familien erworben, um als Alltagsbegleiter das Leben zu erleichtern und Gesundheit und Lebensqualität zu stabilisieren oder zu verbessern.

 

Daher sind Hundehalter wohl nicht unbedingt gesünder als Nichthundehalter. Viele Menschen in Deutschland, die bereits krank oder krankheitsgefährdet sind, schaffen sich einen Hund an zur Verbesserung oder Stabilisierung ihrer gesundheitlichen und psychosozialen Situation.

Gesundheitlich gefährdete oder kranke Hundehalter wären womöglich deutlich kränker ohne ihre Tiere. 

 

Hunde sind Wirtschaftsfaktor und vielleicht enormer Kostenersparnis-Faktor.

Der Faktor Hund ist boomender Wirtschaftsfaktor und bringt große Kostenersparnis für das Sozial- und Gesundheitssystem. Zahlen hierzu sind nicht einfach zu berechnen, zumal schon Kausalitäten in Mensch-Hund-Studien schwer nachzuweisen sind. Zahlen zu Ersparnissen durch den Faktor Hund sollten aber gerade deswegen nicht unterschätzt werden. 

Wie viele Kosten lassen sich bereits durch einen einzigen Fall einsparen, in dem ein Mensch durch Hundekontakt seine soziale oder gesundheitliche Situation erfolgreich stabilisieren konnte? Wie viele Geldersparnis bringt der Faktor Hund in Deutschland? Wie viel Geldersparnis fällt weg, wenn der Hund wegfällt? 

 

Wie viele Gelder in welchen Bereichen durch Hundehaltung eingespart werden können ist eine der zentralen Fragen dieser Arbeit. Denn genau diese Geldersparnis fällt weg, wenn für dasjenige Drittel der Bevölkerung künftig Hundehaltung wegfällt, für das der Hund die wichtigste Bedeutung für Gesundheit und biopsychosozialen Nutzen hat. Durch den nicht aprupten, aber nicht weniger relevanten allmählich eintretenden künftigen Wegfall des Faktor Hund mit der Nichtbezahlbarkeit der Hundehaltung durch Wohlstandsverlust und neue GOT werden künftig mehr Kosten für das Gemeinwesen entstehen, die bislang womöglich unklar und möglicherweise unterschätzt sind. Wenn sich die Bevölkerung weniger bewegt, wird sie kränker. Wenn emotionale und psychische Stabilitäten in der Bevölkerung wegfallen, wird sie unzufriedener und instabiler.

 

Zur Ersparnis für das Gesundheitssystem stand in der ökonomischen Gesamtbetrachtung der Hundehaltung in Deutschland 2006 eine interessante Berechnung. Die Zahlen sind heute allerdings nicht mehr aktuell. Heute gibt es viel mehr Hunde und Hundehalter. 

Kausalitäten herzustellen, ist allerdings eine Herausforderung: Wie lässt sich sicher nachweisen, dass Bewegungsmangel letztlich zum Brustkrebs bei einem Patienten geführt hat? Wie lässt sich sicher nachweisen, dass ein Brustkrebs, der durch Bewegungsmangel entstanden wäre, durch ausreichende Bewegung verhindert wurde? Dennoch vermittelt folgendes Beispiel in der Berechnung der Ökonomischen Gesamtbetrachtung der Hundehaltung in Deutschland 2006 (Ohr) zumindest etwas die Größenordnung, mit der es unser Gemeinwesen zu tun haben könnte, wenn z.B. Hundehalter weniger Arztbesuche aufweisen als Nichthundehalter und man zugrunde legt, dass aufgrund der Effekte von Hundehaltung weniger Arztbesuche notwendig sind und nicht zugrundelegt, dass notwendige Arztbesuche wegen des Zeitaufwands der Hundehaltung unterlassen wurden:

 

 „Rund 10 Millionen Menschen im Alter über 14 Jahren leben in Deutschland mit einem Hund zusammen. Wenn nun diese 12,5 Prozent der deutschen Bevölkerung 7 Prozent weniger Arztbesuche aufweisen als Nicht-Hundebesitzer, so bedeutet dies, dass die Ausgaben für ärztliche Behandlungen und Medikamente um 0,875 Prozent höher wären, wenn es keine Hundehaltung gäbe. Bei Gesundheitsausgaben von mehr als 240 Mrd. Euro (2003) ergibt dies für das Gesundheitssystem eine Ersparnis von 2,1 Mrd. Euro durch die Hundehaltung.“ 

(Quelle: Ökonomische Gesamtbetrachtung der Hundehaltung in Deutschland, Ohr 2006)

 

Der Faktor Hund wird wohl in Zahlen unterschätzt und auch im Mehrfachnutzen, den er oft bietet.

Der Faktor Hund wird für Hundehalter, aber auch Nichthundehalter möglicherweise nicht nur in Vielfalt des Nutzens und in seinem oft für die Halter vorhandenen Mehrfachnutzen unterschätzt, sondern auch in seiner Streubreite. Die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ist schon mal auf den Hund gekommen. 20 Prozent halten aktuell einen Hund, 31 Prozent hat zu einem früheren Zeitpunkt einen Hund gehalten. Hunde leben oft in Mehrpersonen-Haushalten und die Wirkung des Faktor Hund geht weit über den einzelnen Hundehalter hinaus. 

Ein beträchtlicher Teil der Hunde lebt bei Menschen, deren Hundehaltung eine besonders hohe Kostenersparnis als Sozial- und Gesundheitsfaktor für das Sozial- und Gesundheitswesen erwarten lässt. 

Plump gesagt: Fällt der Faktor Hund bei Vielen weg und destabilisiert Viele, kostet das die öffentliche Kassen viel Geld.

 

One Health bei Volkskrankheiten und bei der Coronahunde-Erfahrung der Pandemie: Tierwohl und Wirkpotential des Hundes (für Halter und Nichthundehalter) hängen voneinander ab.

 

Während Haustierhalter vom Nutzen ihres Tieres völlig überzeugt sind, können Forschungsergebnisse deutlich nüchterner ausfallen oder sogar konträr ausfallen. Das ist das „Haustiereffekt-Paradoxon“. Vom Erwerb der„Corona-Hunde“ profitierten psychisch belastete Halter wohl häufig nicht, auch wenn sie von Vorteilen für ihre psychische Gesundheit überzeugt waren.

Forschungsergebnisse, die auf „weniger Nutzen durch Hunde, als Hundehalter sagen“ hindeuten, weisen möglicherweise auf Defizite in der Nutzbarmachung und auf Defizite in der Hundehaltung hin. Nur wenn die Hundehalter Tierwohl in qualitätvoller Hundehaltung umsetzen (können), ausreichende Sachkenntnis für die Tiergesundheit aufweisen und somit z.B. für regelmäßige Bewegung mit ihrem Tier nach draußen gehen, kann der Hund das positive Wirkpotential bieten. Nur so hilft der Hund für gesunden Lebensstil und mehr Gesundheit der Halter.

 

Einige Hundehalterpflichten wie ausreichende Gassigänge dienen nicht nur dem Tierwohl, sondern unterstützen Hundehalter auch bei ihrer eigenen Gesundheit. Sie erleichtern die Umsetzung ärztlicher Ratschläge zu mehr regelmäßiger Bewegung und zu regelmäßigen Tagesabläufen. 

Wäre der Hund ein Medikament, würde er wohl bereits verschrieben. Lassen Hundehalter allerdings ihr Medikament Hund auf dem Sofa und bewegen sich mit ihrem Tier nicht, werden Hund und Halter krank. Dann wird der Halter zum Krankheitsfaktor für den Hund. Erfüllt der Halter die Bedürfnisse seines Tieres nicht, bekommt es Verhaltensstörungen und Halter haben mehr Stress und weniger biopsychosozialen Nutzen durch ihr Tier. 

 

Einkommensschwächere haben ein größeres Risiko für Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Typ 2- Diabetes und Adipositas und sie haben oft vermehrt Stress. Einkommensschwächere dürften von Hundehaltung mit Mehrfachnutzen in besonderem Maße profitieren. Aber einkommensschwächere Hundehalter mit diesen Erkrankungen wissen ihren Gesundheitsfaktor Hund nicht immer zu nutzen. Sie sind bei den Möglichkeiten, Tierwohl umzusetzen, benachteiligt: örtlich (weiterer Weg zu Gassigebieten, die zu Bewegung animieren, finanziell (Hundeschule, Tierarzt) und informativ (Zugang zu Hundewissen, Geld für Hundeschulbesuche). 

Gerade auch für finanziell weniger gut gestellte Hundehalter ist bezahlbare und qualitätvolle Hundehaltung wichtig mit ausreichenden Möglichkeiten zur Umsetzung von Hundewohl sowie gegebenenfalls Möglichkeiten der fachlichen Anleitung aus Humanmedizin- und Hundeberufen, damit der Hund das positive Wirkpotential beim Menschen überhaupt entfalten kann. 

 

Bei chronischer körperlicher oder psychischer Erkrankung sind Back-Ups für den Krisenfall und Vorsorge wichtig, damit das Tier im Notfall versorgt ist und der Halter keine Sorgen um sein Tier im Krisenfall haben muss. So kann Tier- und Menschenwohl auch bei chronischer Erkrankung im Krisenfall gesichert werden.

——zusammengefügt hier

Die Pandemie hat aufgezeigt, dass reduzierte Möglichkeiten für qualitätvolle Hundehaltung nachteilig wirkten für Halter, Tierwohl und Gesellschaft. Hunde haben ein Recht auf Hundewohl auch in Leistungsgesellschaft, aber keine Pflicht, mit Leistungsgesellschaft und Großstadt klarzukommen und müssen auch keinen Nutzen für ihre Halter bringen. Hundehalter hingegen stehen in der Pflicht, für ihr Tier so zu sorgen, dass es ein schönes Leben hat und auch für die Allgemeinheit kein Problem darstellt. 

 

Jeder vierte Hund lebt bei einem ungeeigneten Halter. Verhaltensprobleme von Hunden spiegeln aktuelle gesellschaftliche Probleme. Gewalt an Hunden ist heute oft nicht brachial, sondern sieht nach Außen hin oft gesellschaftskompatibel und sogar werteorientiert aus und bedeutet aber entweder Überprotektionierung oder Vernachlässigung. Formen der nicht brachialen Gewalt entstehen beispielsweise durch eine Idealisierung von Hunden mit überzogenen nicht erfüllbaren Erwartungen, durch die Funktionalisierung zum Statussymbol und Life-Style-Produkt  oder durch die Vermenschlichung von Hunden, welche Hunde ebenfalls nicht als Hunde leben lässt und wertschätzt. 

Die ungeeigneten Halter leben in allen sozialen Schichten. Hundehalter aller sozialen Schichten sollten ausreichend unterstützt werden, damit sie befähigt sind, bei allen in Deutschland lebenden Hunden Tierwohl und Tierschutzgesetz umzusetzen. Denn Hunde können sich ihre Halter und ihre Haltungsbedingungen nicht aussuchen. Hundehaltung ist nicht nur Privatsache und deswegen gibt es ein Tierschutzgesetz.

 

Aus Erfahrungen der Corona-Pandemie können wir lernen:

Negativ auf die Nutzbarkeit des positiven Wirkpotentials, das Hunde für Halter und Gesellschaft bieten können, wirken sich aus: Fehlende Möglichkeiten zu Zugang zu Hundeschulen und fehlende Sachkenntnis, unüberdachte Kaufentscheidung, Erwerb aus dubiosen Quellen sowie existentielle Sorgen um die künftige FInanzierbarkeit von Lebenshaltung und Finanzierbarkeit von Hundehaltung und tierärztlichen Kosten. 

 

Dementsprechend entwickelten „Coronahunde“, die nicht gut aufwuchsen, vermehrt Verhaltensprobleme. In Pandemie-Zeit erworbene Hunde wurden vermehrt ängstlich oder aggressiv. Solche Tiere sind eine Belastung für ihre Halter, für Tierheime und Gesellschaft. Diese Tiere haben eine schlechtere Lebensqualität im Gegensatz zu Tieren, die unter besseren Bedingungen aufwachsen können.

 

Die Corona-Stressspirale ist auch auf andere Situationen der Hundehalter, die mit finanziellem existentiellem Stress zusammenhängen, möglicherweise übertragbar: Gestresste Halter machen aus zufriedenen Hunden gestresste Hunde. Gestresste Hunde wiederum verstärken Stress bei ohnehin gestressten Haltern, was wiederum die gestressten Tiere zusätzlich stresst. (usw.)

 

Ein Teil der Pandemiesorgen bei Tierhaltern waren Sorgen um Finanzen. Viele hatten plötzlich oder vermehrt Sorgen um die künftige Finanzierbarkeit ihres Lebens und des Tieres. Sorgen waren wegfallende finanzielle Sicherheiten, Sorgen um das dauerhafte Abrutschen aus dem Mittelstand, Sorgen um das Tier bei eigener Erkrankung und bei Erkrankung des Tieres mit Unsicherheit, ob die medizinischen Kosten bezahlt werden können oder ob das Tier aus finanziellen Gründen eingeschläfert werden müsste.

Auch ohne akute Pandemiesituation könnten existentielle Sorgen um die Bezahlbarkeit der Hundehaltung und das Fehlen von Möglichkeiten zur Umsetzung qualifizierter Hundehaltung sich ähnlich ungünstig auswirken wie während der Lockdown-Zeit der Pandemie.

 

Mensch- und Hundewohl sind für Halter und Hunde nicht unabhängig voneinander zu sehen, sondern gehören so untrennbar zusammen wie ihre gemeinsame Geschichte, für die ein in die gemeinsame Mensch-Hunde-Geschichte getriebener Kosten-Keil nicht ohne Folgen bleibt. 

 

One Health für Mensch und Hund lässt sich nicht auf die Verhinderung von Zoonosen reduzieren, auf vom Hund auf den Menschen übertragbare Erkrankungen, sondern One Health betrifft alle Bereiche, welche für das Wohl von Mensch und Hund wichtig sind. 

One Health für Mensch, Hund und Umwelt erfordert sachkundige und bezahlbare Hundehaltung, ökologisch vertretbare Hundenahrung, qualifizierte Hundeschulen sowie die finanziellen und strukturellen Möglichkeiten für Halter, zum Wohle ihrer Tiere agieren zu können, (z.B. Tierärzte und Hundeschulen besuchen zu können, ausreichende Auslaufgebiete,), um Krankheits- und Stressfolgen zu verhindern und um Tierwohl und Menschenwohl umzusetzen.

 

Der Faktor Hund und Tierwohl sind in Gefahr. Besonders alte und kranke Tiere werden unbezahlbar. Tierwohl sinkt, Stress bei Haltern steigt an.

Alte oder kranke Tiere, die künftig besonders teuer werden, leben oft bei den Teilen der Bevölkerung wie chronisch Kranken, älteren Menschen oder Familien, die sich eine Hundehaltung künftig nicht mehr leisten können. Gerade für sie hätte der Faktor Hund besonders wichtige soziale, gesundheitliche und stabilisierende Funktion und oft Mehrfachnutzen in mehreren Bereichen. Künftig werden alte und kranke Tiere wohl vermehrt aus rein finanziellen Gründen in bereits volle Tierheime abgegeben, frühzeitig euthanasiert oder ausgesetzt. Alte und kranke Tiere sind ohnehin schon schwer vermittelbar. Für diese künftigen „Luxushunde“ wird es besonders schwer, einen  zuverlässig finanzkräftigen Halter finden, der bereit ist, die Kosten für ihr restliches Leben zu übernehmen.

 

Das Bedürfnis nach Hund bleibt bei Unvernünftigen auch bei Unbezahlbarkeit.

Unvernünftige Menschen mit Hundebedürfnis werden allerdings trotz zunehmender Kostensteigerungen künftig Hunde erwerben, selbst wenn Regulierungen oder Verbote für Ärmere geschaffen würden, die aus dem Tierschutzgesetz abgeleitet werden könnten. Denn das Bedürfnis nach Hund ist bis in die Gene vieler Menschen in Deutschland tief verankert. Ein Verbot der Hundehaltung für Menschen, die eine Hundehaltung nicht über ein Tierleben lang gewährleisten können, würde nicht nur zusätzlichen Demokratie-Sprengstoff bedeuten, sondern auch Tierleid, da Tiere trotz Verbot vermehrt unter der Hand aus dubiosen Quellen erworben würden und unter dem Radar von Behörden gehalten würden, ohne Chance auf ausreichende tierärztliche Versorgung.

 

 

Der Emotions-Faktor Hund in Zeitenwende (formulieren eine gar nicht so kleine Stellschraube für Demokratie?)

Hundehalter sind überzeugt: Der Hund bringt ihnen mehr Wohlbefinden und Glücksgefühle in ihr Leben. Hunde werden von der Boulevardpresse und auf social media überhöht oder vermenschlicht. Mit reisserischen Emotionen um den Hund lässt sich viel Geld verdienen.

Vermenschlichende Emotionen mit Bildern von Qualzuchten sprechen ungeeignete Tierhalter an und schaden dem Tierwohl. All diese Emotionen rund um den Hund werden durch social media und durch Produktwerbung verstärkt. Die Emotionen rund um den Hund sowie Emotionen zu Hunden aus Pandemie-Zeit dürfen daher in ihrer Bedeutung nicht unterschätzt werden. Für Hundehalter zählt neben dem nachweisbaren Nutzen, den Hunde für sie tatsächlich bieten, den sie vielleicht überschätzen, hauptsächlich ihre Überzeugtheit vom Nutzen und ihre Emotion. Die Pandemie und social media dienen als Verstärker von Emotionen, auch rund um den Hund. Wird jetzt in ohnehin emotionsaufgeheizter Zeit an der Hundehaltung gesägt, werden reichlich Emotionen angegriffen.

 

Hundehaltung hat während der Pandemie-Zeit an Bedeutung gewonnen, emotional und zahlenmäßig: Es wurden 20 Prozent mehr Hunde gekauft. Hunde bekamen während der Pandemie eine symbolische emotionale Bedeutung als Seelenretter und Hoffnungsträger. Sie wurden für viele Hundehalter, aber auch Nichthundehalter, zum Symbol der Freiheit während Lockdowns. 

Ein ebenfalls wichtiger Aspekt: Wut auf den Staat und auf Corona-Beschränkungen entlud sich während der Pandemie auf das Robert-Koch-Institut. Der studierte Tierarzt und Professor für Mikrobiologie wurde als Präsident des RKI auf social media verächtlich gemacht: „Ein Tierarzt, ein Viehdoktor als Präsident des RKI“. Auch diese Emotionen gegen den Staat und „seinen Tierarzt“ dürfen nicht unbeachtet bleiben, wenn Tierhalter demnächst nach Erhalt hoher Tierarztrechnungen erkennen, dass es Gebührenerhöhungen in Verantwortung des Bundes in Kombination mit Tierärzten sind, welche ihnen ihre künftige oder seit Generationen bestehende Freiheit der Hundehaltung künftig nicht mehr ermöglicht. Als Schuldige werden wieder „der Staat und sein Tierarzt“ dastehen, der Staat, der in ihren Augen erneut wie in der Pandemie selbstverständliche Freiheiten nimmt, denn Hundehaltung war seit Jahrhunderten selbstverständlich in Deutschland gewesen.

 

Da der Hund auch ein Emotions-Faktor ist, muss der emotionale Aspekt der Pandemie und der Zeitpunkt der Einführung der neuen GOT mit Kostensteigerungen beachtet werden. Die meisten Hundehalter dürften von den Kostensteigerungen zwar wissen, aber haben seit Einführung der neuen GOT oft noch nicht den medizinischen Ernstfall mit hohen Kosten selbst erlebt. Die Emotionen der aktuellen Hundehalterschaft, von einem Fünftel der Bevölkerung, werden dazu also erst kommen. Besonders dann, wenn Hundehalter feststellen, dass Werbeversprechen von Tierkrankenversicherungen nicht gehalten werden, Tierkrankenversicherungen zu teuer und unsicher sind und zu großes Kostenrisiko haben.

Für Tierhalter, die in der Pandemie Wut auf den Staat entwickelt oder verstärkt entwickelt haben, werden die vorprogrammierten Enttäuschungen durch Tierkrankenversicherungen  wieder als „Verarsche“ von „denen da oben“ wahrgenommen und weitere Wut staut sich auf, die sich an der Wahlurne bei nächster oder übernächster Bundetagswahl auswirken kann.

 

Diese emotionalen Aspekte sind wichtig für das Verständnis der Gesamtsituation in brisanter Gemengelage und für die Frage, ob wir es uns leisten können, den Faktor Hund in Deutschland zum Luxus werden zu lassen. 

 

Hunde könnten angesichts der Bedeutung der Hunde für Halter und Gesellschaft und der Emotionen rund um den Hund und der Zahl der Hundehalter in Deutschland womöglich eine gar nicht so kleine Stellschraube für unsere Demokratie sein in emotional aufgeheizten Zeiten und Krisenfolge, bei vermehrter Unzufriedenheit und Erstarken von Populismus.

 

Überleitung zu Teil 2 Tierkrankenversicherungen

Vielen Hundehaltern und Menschen mit Hund-Bedürfnis ist aktuell noch gar nicht bewusst, dass sie sich in Zukunft ihren aktuellen oder künftigen Hund nicht mehr leisten können. Viele Hundehalter hoffen auf ein gesund-glückliches Leben ihres Tieres und ignorieren das unangenehme Thema der Kostensteigerungen in der Tiermedizin. Andere Hundehalter ahnen die Folgenschwere der Thematik und schließen beeinflusst durch Werbung und (tierärztliche) Influencer stress-und angstbehaftet eine Tierkrankenversicherung ab und hoffen, die Werbeversprechen erfüllen sich. Sie hoffen, mit dem gekauften Produkt eine Lösung ihres Problems gefunden zu haben. Wie der Hund in Pandemie, wird die Tierkrankenversicherung nun zum Hoffnungsträger. 

 

Teil 3??je nach Langtexteinteilung! Tierkrankenversicherung - Lösung oder Scheinlösung?

 

Tierkrankenversicherungen bieten sich an. (formulieren?:rausWeil es logisch scheint und empfohlen wird.)

Als Lösung für die Finanzsorgen der Tierhalter und steigende Tierarztkosten bietet der Markt aktuell vermehrt Tierkrankenversicherungen an. Nur wenige Hundehalter hatten bis vor einiger Zeit bzw. vor Einführung der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) in Deutschland eine Versicherung für die tiermedizinische Versorgung ihres Tieres abgeschlossen. Zumeist auch keine Vollversicherung, sondern lediglich einen OP-Versicherungsschutz. 

 

Diese Arbeit bezieht sich auf die umfänglichere Tierkrankenvollversicherung, welche den OP-Schutz beinhaltet und von der Versicherte annehmen, einen tatsächlichen Krankenvollschutz für ihr Tier erworben zu haben. Wie groß der tatsächliche Schutz vor unvorhergesehenen Kosten und Tierleid ist, wird im Volltext kritisch mit Beispielen beleuchtet und teilweise auch mit überspitztem Humor, der den Ernst der Thematik darstellt. 

Die Autorin hat seit Einführung der neuen GOT auf social media Tierkrankenversicherer und Tierhalter beobachtet, sowie Informations- und Werbeangebot mit Versicherungsbedingungen und Kundenbewertungen verglichen und stellte bedenkliche Werbemethoden, erhebliche Intransparenzen und verdeckte Kostenfallen fest. 

 

Bis vor kurzer Zeit waren Tierkrankenversicherungen in Deutschland ein Nischengeschäft und tiermedizinische Kosten vergleichsweise günstig, nicht zuletzt dank der Gebührenordnung für Tierärzte. Versicherer sahen nun angesichts künftiger Kostensteigerungen in der Tiermedizin auch in Deutschland ihre Chance, ließen gründliche Marktforschung durchführen und planten gründlich den Markteintritt und Versicherungsboom für Deutschland und tatsächlich: viele Hundehalter versichern nun ihr Tier. Auch weil ihnen ihre Tierärzte und social media zu einer Versicherung raten.

 

Tierkrankenversicherungen können Kostenrisiken mindern und bieten beim ersten mitversicherten Ernstfall wohl häufig guten Schutz. Hundehalter aber wiegen sich in falscher Sicherheit.

Tierkrankenversicherungen können Kostenrisiken für Tierhalter mindern und zumindest beim ersten mitversicherten Ernstfall wohl häufig guten Schutz vor unvorhergesehenen größeren Kosten bieten. Viele Versicherte sind zufrieden mit ihrer Versicherung, z.B., weil noch nicht mehrere ernsthafte Schadenfälle eingetreten sind und die Abrechnung von Bagatellfällen bislang problemlos läuft. Viele versicherte Halter wiegen sich aber in falscher Sicherheit. Ihnen ist noch nicht klar, welche Risiken und Kosten im Kleingedruckten der Versicherungsbedingungen stecken: Sie wissen nicht, was Ausschlüsse, Beitragsanpassungen, Selbstbeteiligung, Schadensfall- oder ordentliche Kündigung, Obliegenheiten, Abrechnungsschwierigkeiten usw. für sie tatsächlich bedeuten können. Vielen Tierhaltern ist nicht klar, wie viel Geld sie auch bei versichertem Tier künftig beiseite legen müssen für den unversicherten Teil der medizinischen Versorgung ihres Tieres. 

 

Für einen erheblichen Teil der Bevölkerung dürfte künftig bei derzeit erhältlichen Tierkrankenversicherungen auch ein versichertes Tier zum finanziellen Risiko werden. Ein versichertes Tier kann bei den meisten Verträgen versichererseits gekündigt werden und zum unversicherten oder schlecht versicherten Tier werden, wenn es für die Versicherung zu teuer wird. Die unversicherten Tiere werden künftig zum Finanzproblem, aber auch unzureichend versicherte Tiere und unzureichend angesparte Beträge für tiermedizinische Kosten, die trotz Versicherung oder im Rahmen der Versicherung anfallen. Hohe und pro Lebensjahr des Tieres ansteigende monatliche Versicherungsbeiträge können dazu führen, dass für andere unvorhergesehene Ausgaben kein Finanzpolster mehr vorhanden ist. 

 

Gerade weil ihre finanzielle Lage und fehlende Rücklagen unvorhergesehene hohe Ausgaben wie hohe Tierarztkosten nicht zulässt, haben viele Tierhalter Versicherungsinteresse und wollen eine Tierkrankenvollversicherung abzuschließen, um ihr Tier und den Geldbeutel voll geschützt zu wissen. Für diese Tierhalter hat eine zuverlässige Krankenvollversicherung und Versicherbarkeit des Tieres künftig finanziell notwendig oder hat sogar je nach Bedeutung des Faktors Hund in ihrem Leben oder je nach Verschuldungsrisiko auch existentielle Bedeutung. Ein erheblicher Teil der Tierhalter benötigt eine bezahlbare zuverlässige tatsächliche Krankenvollversicherung für die gesamte Lebenszeit ihres Tieres, die keine größeren Restrisiken aufweist. Nur finanziell auch auf lange Sicht vorhersehbar gut gestellte Tierhalter werden weiterhin nicht auf eine Tierkrankenversicherung oder nicht auf ausreichenden Leistungsumfang ihrer Tierkrankenversicherung angewiesen sein. 

 

Hundehalter benötigen gute Informationen als Entscheidungsgrundlage. 

Eine transparente Entscheidungsgrundlage beim Thema Tierkrankenversicherung ist heutzutage für viele Tierhalter daher wichtig. Auch erfahrene Hundehalter benötigen gute Informationen zu Hundehaltung und zu Tierkrankenversicherungskosten, da Hundehaltungs-Kosten bislang meist finanziell tragbar waren und weil Erfahrungen und Wissen über Tierkrankenversicherungen oft nicht vorliegen, da Tierkrankenversicherung in den letzten Jahrzehnten noch ein nicht hundehaltungs-relevantes Nischenthema war.

 

Das Informationsangebot zu Tiermedizin und Tierkrankenversicherung ist umfangreich, aber nicht unabhängig.

Tierärzteschaft und Versicherungsbranche gestalten das Informations-und Beratungsangebot zu tiermedizinischen Themen und zu Tierkrankenversicherungen weitgehend selbst. Mangels unabhängiger Angebote beeinflussen diese Informationsangebote in hohem Maße die Meinungsbildung der Tierhalter. Tierhalter und social media sorgen für deren Verbreitung. Die wenigen vorhandenen unabhängigen Informationen haben Einschränkungen. Sie weisen möglicherweise nicht immer ausreichende Auseinandersetzung mit der Materie auf und erreichen weniger Leser. Unabhängige Informationsanbieter sind zudem für die Erstellung ihrer Angebote auf tierärztliche Expertise oder Daten von Versicherern angewiesen.

 

Tierkrankenversicherungen werden beworben als aktiver Beitrag zum Tierschutz und als Lösung des Bezahlproblems. Tierkrankenversicherungen aktueller Bauart sind aber womöglich ein großes Problem für den Tierschutz und gefährden Tierwohl.

Tierkrankenversicherungen werden als aktiver Beitrag zum Tierschutz und als Lösung für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung kommuniziert, sowohl innerhalb der Tierärzteschaft in Kooperation mit der Versicherungswirtschaft, als auch innerhalb der Hundehalterschaft.

 

ab hierweiter 24.6.noch reinsetzen aus Volltext:

Aktiver Beitrag zum Tierschutz? was war zuerst da?

War zuerst die Floskel da und dann die wissenschaftliche Arbeit?

bla Moderne Tiermedizin sollte nicht Tierwohl für viele Tiere aushebeln, sondern für alle Tiere nutzbar machen. 

??hier rein oder später? Tierärzte sehen die Tiere, die es auf den Behandlungstisch schaffen, die von ihren Haltern dem Tierarzt vorgestellt werden (können). Die anderen Tiere sehen Tierärzte nicht.Künftig viele Tiere unter Radar, Abschnitt suchen 

bla

bla

bla

bla

bla

bla

bla 

bla

 

Die Werbemethoden auf social media von Versicherern und Maklerportalen sind teilweise bedenklich.

Auf social media werden Tierkrankenversicherungen von Tierärzten, auf Maklerportalen und innerhalb Tierhalter-Communitys massiv beworben. Teils mit Auswüchsen bedenklicher Methoden bei Versicherern und Maklerportalen u.a. mit Fotos von toten Tieren, Informationscontent-Nebelkerzen, Schein-Verbraucherschutzportalen mit Verisicherungsvergleichen und Guerillamethoden in Hundehalter-Communities. Diese unterschiedlichen Methoden bei Werbeversprechen und Kostenfallen werden im Volltext ausführlich anhand von verschiedenen Beispielen dargestellt.

 

Die Informationen und Werbetexte zu Tierkrankenversicherungen der Versicherer sind oft zu intransparent, die Risiken nicht gut erkennbar. Einzelne Risiken und Intransparenzen werden im Volltext ausführlich und teils beispielhaft überspitzt herausgestellt. 

 

Verschärfend wirkt sich aus, dass aktuell viele Wettbewerber auf dem Markt drängen und jeder Wettbewerber möglichst attraktiv auf Interessenten wirken möchte. Der wachsende Wettbewerbsdruck verursacht zusätzliche Notwendigkeit aggressiver Werbemethoden und effektiv versteckter Risiken. Tierhalter können zu dem riskanten Fehlschluss kommen, die Tierkrankenversicherung würde als „Rundum-sorglos-Paket“-Leistung für die gesamte nötige tiermedizinische Versorgung des versicherten Tieres aufkommen und wäre überdies zu Niedrigstpreisen zu bekommen. Derzeit ist kein Ende dieser Entwicklung abzusehen.

 

Die Kundenzufriedenheit bekommt allerdings erste Risse durch erste Erfahrungen. Manche Tierversicherer heben ein halbes Jahr nach Einführung der neuen GOT (und seit neuer GOT auch vielen neuen Kunden unter Vertrag, die sich vor der neuen GOT schützen wollen), ihre Versicherungsprämien nun deutlich an und kommunizieren die neue GOT als Begründung. 

 

Tierkrankenversicherungen könnten ein Strukturproblem aufweisen, wodurch mangelnde Qualität, Intransparenzen, Kostenfallen und aggressive Werbung entstehen.

Tierkrankenvollversicherungen aktueller Bauart können nach Sicht der Verfasserin nicht halten, was sie versprechen und sind in der aktuell dargebotenen Form kein Lösungsmodell für bezahlbare Hundehaltung und künftigen Erhalt des Faktor Hund in Deutschland. Sie sind auch kein aktiver Beitrag zum Tierschutz, sondern werfen vielmehr massive tierschutzrelevante Probleme auf mit künftigen vielen unversicherten und unversicherbaren Tieren. All die Tiere und Menschen, die eine Versicherung am dringendsten bräuchten, erhalten sie in der Regel nicht oder nur zu schlechten Konditionen oder werden versichererseits gekündigt oder können sich die teils sehr hohen Versicherungsbeiträge im dreistelligen Bereich ohnehin nicht leisten.

Die Qualität von Tierkrankenversicherungen ist unzureichend. Möglicherweise liegt eine der Ursachen in ihrer Struktur als Sachversicherung mit dem schadenanfälligen Hund. Hunde haben häufig gesundheitliche Probleme, welche teils hohe Kosten verursachen und werden besonders bei chronischer Erkrankung oder im Alter teuer. Tierkrankenversicherer KÖNNEN vielleicht keine für Tierhalter gute bezahlbare Produkte mit tatsächlichem Lifetime-Tierkrankenvollschutz bei der Hundehaltung auf den deutschen Markt zu bringen. 

 

Rechnen sich Tierkrankenversicherungen für Versicherer? Ja, wenn das Produkt zu hohem Preis verkauft wird oder wenn der Versicherer möglichst alle versichererseitigen Risiken mit kostenträchtigen Tieren rausrechnet und im Produkt diese Leistungen und Tiere ausgeschlossen sind und der Verbraucher das Rausrechnen möglichst nicht erkennt. Auf diese Weise sind Tierkrankenversicherungen ein lukratives Geschäft. Intransparenzen und aggressive Werbung führen zwangsläufig zu verdeckten massiven Kostenfallen für die Verbraucher und zu reduzierter Verbrauchermacht. 

Die Risikoreduzierung der Versicherer u.a. durch Ausschlüsse verschiedener Erkrankungen bedeutet aktuell im Bereich Tierkrankenversicherung ein deutliches Risiko für die Versicherungsnehmer. Der Tierhalter ist in der schlechteren Position, weil medizinische oder juristische Kenntnisse fehlen, um das Kleingedruckte der Versicherungsbedingungen beurteilen zu können. Die möglichen Kostenfallen und Fallstricke werden im Volltext ausführlich beschrieben.

 

Den Verbrauchern sind die Risiken von Tierkrankenversicherungen meist nicht bewusst, mangels Erfahrung, mangels Fachkenntnis, aufgrund aggressiver Werbung und wegen des Fehlens unabhängiger Information.

Verbrauchermacht dopplung suchen:Den Verbrauchern sind diese Risiken zumeist nicht bewusst. Ihre Verbrauchermacht ist bereits bei Beginn des Versicherungsbooms geschwächt, zumal das Angebot unübersichtlich und diversifiziert gestaltet ist.

Mit unübersichtlichem diversifiziertem Angebot wird Verbrauchermacht geschwächt, auch wenn mit Produktvielfalt argumentiert wird, und wenn kommuniziert wird, dass Jeder sich aufgrund der Individualität seines Tieres die passgenaue Versicherung aus der breiten Produkpalette auswählen soll. Nicht die Vielfalt und Auswahlmöglichkeit zugunsten der Verbraucher steht im Vordergrund, sondern möglichst viel Unübersichtlichkeit und Diversifizierung zu Ungunsten der Verbrauchermacht.

Hundehaltern sind auch nicht die tatsächlichen Kosten für tierärztliche Versorgung bewusst oder die zusätzlich notwendigen Beträge, die zusätzlich zur Versicherungsprämie beiseite gelegt werden müssen für den nicht mitversicherten Ernstfall. Hundehalter haben wenig Langzeit-Erfahrungswerte mit Tierkrankenversicherungen. Tierkrankenversicherer nutzen die fehlende medizinische und juristische Fachkenntnis ihrer Halter.

Auch werden Gedanken der Hundehalter in falsche Richtung gelenkt und dafür z.B. die Humanisierung im Haustierbereich genutzt. Mit vermenschlichender Bewerbung der Tierversicherungsprodukte missverstehen Tierhalter die im Bereich Sachversicherung angesiedelte Tierkrankenvollversicherung, die von Versichererseite kündbar ist, mit lebenslanger Krankenversicherung im Humanbereich.  

 

Sorgfältig geplanter Tierkrankenversicherungs-Markteintritt trifft auf brisante Gemengelage und krisengeschwöchte Verbrauchermacht zum Nachteil für Halter und ihre Tiere.

Der ungünstige Zeitpunkt der neuen GOT und der Tierkrankenversicherungs-Boom treffen auf eine brisante Gemengelage von geplanten und unvorhergesehenen Faktoren. Der ehemalige Nischenmarkt Tierkrankenversicherung wird zur sorgältig geplanten Offensive mit quasi plötzlichem Markteintritt. Es handelt sich also nicht um einen allmählichen Anstieg von Anbietern oder Versichertenzahlen, sondern um im Vergleich zu vorigen Jahrzehnten ein plötzliches Anschwemmen und um eine eher plötzliche Werbungsoffensive. (auch bei Gemengelage formulieren. ) Der langjährig geplante Markteintritt der Tierkrankenversicherer und der Großinvestoren erfolgt nun für sie in Deutschland zu idealem Zeitpunkt. Für die Verbraucher hingegen wirkt die Gemengelage negativ. Die Verbrauchermacht wird geschwächt durch die Gestaltungsmöglichkeiten der Versicherer mit intransparentem, unübersichlichen diversifizierten Angebot, durch die Gemengelage von unerwarteten Krisen, allgemeinen Kostensteigerungen in Zeit hoher finanzieller und emotionaler Belastung der Verbraucher, in unsicherer Krisenzeit und dauerhaftem Wohlstandsverlust und Kaufkraftverlust. Rationale Versicherungsentscheidungen sind für Tierhalter schwer zu treffen, zumal die Tierhalter wenig Langzeiterfahrungen bei Tierkrankenversicherungen haben und kompliziert geschriebene Versicherungsbedingungen und Qualität der Produkte mangels juristischer und medizinischer Fachkenntnisse nicht richtig einschätzen können. 

Das zeitgleiche Zusammentreffen der Krisenlage der Verbraucher mit zunehmender Spaltung der Gesellschaft und dem enorm rasantem Tempo von Großinvestoren bei Aufkäufen von Tierversicherern-und Tierkliniken und -Praxen auch in Deutschland und der brandbeschleunigenden Wirkung von social media, machen diese Gemengelage brisant.

 

Die brisante Gemengelage in finanziell angespannter und emotional hochaufgeladener Situation der Halter mit Potential zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft war vermutlich auch für die aktiv am Tierkrankenversicherungs-Boom mitwirkende tierärztliche Fachwelt zum Planungszeitpunkt so noch nicht vorhersehbar. Tierkrankenversicherungen werden allerdings trotz der seit Planung veränderten Situation weiter unkritisch empfohlen, woraus Verantwortung entsteht für die möglichen negativen Folgen, die sich in- und ausserhalb des tierärztlichen Blickfelds ergeben.

 

Problemfeld 2 Was passiert mit dem großen Rest, den unversicherten Tieren und Haltern?

Ein weiteres massives Problem der Tierkrankenversicherungen sind die vielen unversicherten oder unversicherbaren Tiere, die es künftig nicht bis in die Tierarztpraxis schaffen, deren Halter kein Geld aufbringen wollen oder bei allem Willen nicht (mehr) aufbringen können. Gerade die älteren oder vorerkrankten Tiere werden künftig besonders teuer. 

 

Aktuelle Tierkrankenversicherungen bieten trotz kommuniziertem Tierkrankenvollschutz nur Teilschutz für das versicherte Tier mit hohen Restrisiken und Tierkrankenversicherungen stehen nur einem Teil der Hundehalter in Deutschland de facto überhaupt zur Verfügung, und wenn, ist das Tier wegen Kündigungsrisiken und Änderungserhöhungen oft nur für einen Teil seiner Lebenszeit versichert. 

 

Daraus ergeben sich tierschutzrelevante und tierethisch herausfordernde Problemstellungen. 

Alte, kranke Tiere und ihre Halter haben oft eine langjährig gewachsene Bindung zueinander. Wenn die Halter von alten und kranken Hunden ausschließlich aus finanziellen Gründen ihre Tiere abgeben müssen, werden die betroffenen Tiere in bereits überfüllten, finanziell bereits jetzt überforderten Tierheimen landen. Dort verursachen sie hohe Kosten und sind kaum mehr vermittelbar. Zu spät dem Tierarzt vorgestellte Tiere und dadurch nötige Euthanasien bedeuten erhebliches Tierleid und führen zu zusätzlichem Stress einer ohnehin belasteten Tierärzteschaft. 

Andere Halter werden ihre kranken, alten, kostenträchtigen Tiere irgendwie entsorgen, ohne dass ein Tierarzt sie zu sehen bekommt. Die Unverantwortlichen werden sich trotzdem, (?rein) (wieder) ein Tier anschaffen, selbst wenn es eine Pflicht zum Hundeverzicht durchsetzen ließe. Sie werden das Tier unter dem Radar laufen lassen, fernab einer adäquaten medizinischen Versorgung und fernab einer behördlichen Registrierung. 

 

Für viele verantwortliche Tierhalter hingegen sind durch die Kostensteigerungen beträchtliche Nachteile, soziale und gesundheitliche Folgen zu erwarten: Gerade die kostenträchtigen Hunde, die unversicherten oder schlecht versicherbaren alten und kranken Tiere, leben oft bei alten und kranken Menschen. Bei denjenigen, für die der Hund aus verschiedenen Gründen besonders wichtig ist, unterstützende oder therapeutische Funktion hat und eine hohe Kostenersparnis für das Sozial- und Gesundheitssystem vermuten lässt. Diese Hundehalter gehören neben diversen anderen Personengruppen zu der großen Gruppe der Halter, die sich künftig keine Hundehaltung mehr leisten kann. 

 

 

Entstehung einer 2-Klassen-Medizin und zusätzliche Kostensteigerungen

(formulieren freie Markt regelt das Problem nicht 

Durch Tierkrankenversicherungen besteht das Risiko einer Entwicklung einer 2-Klassen-Tiermedizin mit vermehrtem Tierleid und Kostenspiralen.

Künftig könnte sich durch eine unkritische Sicht der Tierkrankenversicherungen als vermeintliches Lösungsmodell eine 2-Klassen-Tiermedizin entwickeln und Kostenspiralen entstehen. Dieses ungünstige Potential könnte zu Tierleid führen. mit noch mehr Tieren, die nicht der tiermedizinischen Versorgung zugeführt, ausgesetzt, unversichert und unversicherbar sind.

 

Die besondere Gemengelage begünstigt die Entstehung und Etablierung einer 2- Klassen-Medizin. Die GOT bietet Spielräume, welche Kosten nach oben auslegbar machen. Diese Spielräume könnten künftig mehr genutzt werden. Tierarzt-Coaches raten jetzt bereits Tierärzten zu mehr Umsatzinteresse und zu weniger „kleinen Meisen“ in der Tierarztpraxis. Lukrative Kunden sowie lukrative Gebiete zur Niederlassung in Deutschland könnten von Tierärzten bevorzugt werden und sich die tiermedizinische Versorgung in Deutschland bei Tierärztemangel in weniger lukrativen Gebieten verschärfen und für weniger lukrative Patientenbesitzer verschlechtern..

Versicherte Tiere könnten gegenüber unversicherten bevorzugt behandelt werden, mit früherem Termin oder mit höherem medizinischen Standard. Wiederum besonders zum Nachteil der unversicherten Tiere könnten (rein?im Rahmen der GOT) die Gebühren weiter nach oben ausgelegt werden und weiter ansteigen. In Ländern, aus denen Großinvestoren kommen, sieht man besonders hohe tiermedizinische Kosten und hohe Versichertenzahlen.

 

Tierkrankenversicherungen geben Tierärzten und Tierhaltern Fehlanreize, die nicht dem Tierwohl dienen.

Tierkrankenversicherungen jetziger Bauart geben Anreize für Tierhalter, unversicherte und unversicherbare Tiere abzugeben oder zu entsorgen, die nicht mehr finanzierbar sind.

Fehlanreize bestehen für Tierhalter durch z.B. zu geringe Vorsorgepauschalen und Nichtübernahme von Zahnprophylaxe bei professioneller Zahnreinigung, die mehrere Hundert Euro kostet und gegen Zahnstein mehrfach im Tierleben sinnvoll ist. Tierkrankenversicherungen, welche ein Schadenfreiheitssystem wie bei KFZ-Versicherungen anwenden, bringen Fehlanreize für Tierhalter, ihr Tier nicht zu behandeln.

 

Zudem werden durch Tierkrankenversicherungen Fehlanreize für Tierärzte gegeben, besonders kostenintensive Behandlungen und diagnostische Tests durchzuführen. Mit dem Risiko für Überbehandlung besteht auch das Risiko von potentiellem Tierleid. So könnten terminal erkrankte Tiere mit belastenden Behandlungen zu lange kurativ behandelt werden, anstelle schonendere paliative Versorgung zu erhalten. Statt verbleibende Lebensqualität zu erhöhen, könnten schwer kranke Tiere mit ungünstiger Prognose bei verschlechterter Lebensqualität leiden oder zu spät euthanasiert werden. (Nicht nur zu frühe Euthanasien, die aus finanziellen Gründen von Tierhaltern gewollt sind bei noch behandlungsfähigen Tieren sind tierethisch bedenklich, sondern auch zu spät durchgeführte Euthanasien.)

 

 

Fazit System freiwillige Tierkrankenversicherung und mögliche Auswirkungen für Halter, Nutzen und Gesellschaft

Das System freiwillige Tierkrankenversicherung kann daher wohl nicht als Lösung einer komplexen Situation gesehen werden, weil sie in den Punkten Marketing und Struktur, dem großen Rest der Nichtversicherten, dem Risiko einer 2-Klassen-Medizin und Fehlanreizen nicht zufriedenstellend funktioniert und nicht zufriedenstellend funktionieren kann.

 

Selbst bei utopisch hohen Versichertenzahlen kann die Tierkrankenversicherung jetziger Bauart wohl nicht leisten, was sie soll. Sie könnte eine Scheinlösung sein, welche das subjektive Sicherheitsgefühl und Gewissen von Tierhaltern und Tierärzten gleichermaßen verbessern kann und in einzelnen Fällen hochwirksam ist (z.B. bei ersten Ernstfällen, bevor eine Kündigung im Schadensfall erfolgt). Mit dem System freiwillige Tierkrankenversicherung kann nach Sicht der Autorin keine tatsächliche substantielle Verbesserung der künftigen Situation der Tierhalter und aller Hunde (oder Haustiere) in Deutschland erreicht werden. 

 

Auch wenn sie als Solidarsystem beworben wird, reduziert sich die Solidarität auf die Versicherungsmasse an Tieren, die der Versicherer sich wünscht und nicht exkludiert hat. Die freiwillige Tierkrankenversicherung wirkt daher auf die Gesamt-Hundehalterschaft und ihre Hunde exkludierend. Sie ist als Voraussetzung für Hundehaltung sogar sozial ungerecht, da sich viele Menschen hohe Versicherungsbeiträge und/oder hohe Kostenfallen nicht leisten können und das Geld zur Ansparung wichtiger ohnehin eingeschränkter Rücklagen im Haushalt fehlt, Menschen mit mehr Einkommen aber weiterhin bequem auf eine Tierkrankenversicherung verzichten können, da sie medizinische Ernstfälle ohne Aufwand bezahlen können. 

 

Das jetzige System Tierkrankenversicherung könnte sogar das Potential haben, aufgrund der großen Zahl der von Kostensteigerung in der Tiermedizin indirekt oder direkt Betroffenen, bestehende demokratiegefährliche gesellschaftliche Prozesse zu verschärfen, zumindest den erheblichen Bevölkerungsanteil der Hunde- und Haustierhalter in Deutschland zunehmend zu spalten. Zählt man die ehemaligen und aktuellen Hundehalter zusammen, ist das die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands. Emotionen spielen in allen Bereichen, in denen der Faktor Hund wirkt, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch der Wegfall des Faktor Hund in relevanten sozialen oder gesundheitlichen Bereichen wird Emotionen auslösen, die nicht immer gleich sichtbar öffentlich zutage treten, sie können längere Zeit unerkennbar bleiben und sich mit anderen Unzufriedenheiten aus Pandemie und Krisenfolgen bündeln.

 

Das jetzige System Tierkrankenversicherung hat einen entscheidenden Systemfehler. (weg oder dazu?:Überspitzt heisst das:) Tierkrankenversicherung lohnt sich entweder für die Versicherung oder für den Versicherungsnehmer, aber nie wirklich für beide. Die Bilanz der Versicherer kann bei allen angebotenen Produkten auf dem Markt nur stimmen, wenn für die Versicherten ein großes Risiko verbleibt, ansonsten lohnt sich das Geschäft Tierkrankenversicherung für Versicherer nicht. Da die Versicherungsunternehmen die Konditionen und die Informationsgestaltung vorgeben und ihre Risiken verständlicherweise minimieren wollen und zum Teil effizient unverständlich im Kleingedruckten verstecken, liegt das Risiko bei den Versicherungsnehmern sowie ihren Tieren.

 

Damit stellt sich die Frage, ob sich für die in Deutschland zu erwartende Situation ein Handlungsbedarf ergibt angesichts der Kostensteigerungen in der Tiermedizin, der großen Zahl an Hunde- und Haustierhaltern, deren veränderter Einkommens-und Vermögenssituation sowie der sozialen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Relevanz des Faktors Hund in Deutschland.

(bei der Unterschätzt aufzählung immer noch nach Langtext bzw Einleitung Gesamttext schauen, ob was verändert ist.)

 

Unterschätzt werden nach Sicht der Autorin nach aktuell

  • die Kostenentwicklung bei der tiermedizinischen Versorgung von Hunden und anderen Haustieren sowohl bei Tierhaltern als auch in Fachrichtungen außerhalb der Tiermedizin 
  • die Zahl der künftig betroffenen Tiere und Menschen
  • die gesamtgesellschaftliche, soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Bedeutung, die Haustiere, insbesondere der Faktor Hund in Deutschland haben
  • die Kostenersparnis für das Sozial- und Gesundheitswesen durch den Faktor Hund und Haustiere in Deutschland und die Gesamtsumme an Kosten, die bei Wegfall entstehen
  • die brisante Gemengelage mit dem zeitgleichem Zusammentreffen von verschiedenen ungünstig aufeinander wirkenden Faktoren: Die neue GOT trifft auf Wohlstandsverlust bis in Mittelstand mit größtem Kaufkraftverlust seit Nachkriegszeit, auf finanzielle u. emotionale Krisenfolgen, auf Spaltung der Gesellschaft, auf rasantes Tempo von Großinvestoren mit Aufkäufen sowohl im Tiermedizin- als auch Tierversicherungsbereich mit Tierkliniken, Tierpraxen und namhaften Tierkrankenversicherungen
  • die demokratiegefährliche Wirkung in emotional aufgeladener Krisenzeit, wenn Hundehaltung für womöglich ein Drittel der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sein wird, aber die Hälfte der Bevölkerung Hundehalter-Erfahrung hat und aus aktuellen oder ehemaligen Hundehaltern besteht.

 

Überschätzt werden nach Zeitenwende

  • die aktuellen und künftigen finanziellen Möglichkeiten der Hundehalter
  • die Marktmacht der Verbraucher bei Tierkrankenversicherungen in nach Krisenzeit veränderter und verbraucher-ungünstiger Gemengelage
  • die Selbstregulierung des Tierversicherungsmarktes, von dem Tiermediziner und Tierhalter qualitätsverbesserte Produkte als Lösung für die Bezahlbarkeit künftiger Hundehaltung erhoffen.

 

Ländervergleiche - Ist die Situation vergleichbar?

Es gibt Länder, in denen sich die Tierkrankenversicherung mit deutlich höheren Versichertenzahlen etabliert hat. Die Situation in Deutschland ist aber eventuell nicht ohne weiteres vergleichbar, etwa in Bezug auf Gebührengestaltung (GOT), Einkommens-und Vermögensentwicklungen, zeitliches Zusammentreffen ungünstiger Faktoren in Krisenzeit, Anzahl der Tiere, Bedeutung für den Halter und Versicherungsbereitschaft. 

 

Für die Bewertung der Situation in Deutschland und für das Anstellen von Ländervergleichen dürften u.a. Besonderheiten beim Zeitpunkt des Booms relevant sein, mit zeitgleichem Zusammentreffen von plötzlichem, unvorhergesehenen dauerhaften Wohlstandsverlust (bis in den Mittelstand hinein) und plötzlichem tiermedizinischem Kostenanstieg (durch neue GOT) und daraus resultierender Anbieterschwemme von Versicherern, die alle zugleich auf den boomenden Markt drängen und Intransparenzen in einer „Intransparenzspirale“ noch verstärken. 

 

Bestehende Unterstützungsangebote für Menschen, die hohe Tierarztkosten oder hohe Versicherungsbeiträge nicht zahlen können, und ihre Einschränkungen.

Tiertafeln und Nothilfe-Organisationen sind jetzt schon bereits an ihren Grenzen. Sie haben bereits vor Einführung der neuen GOT bei sinkender Spendenbereitschaft ein stark gestiegenes Auftragsvolumen zu verzeichnen. 

Grundsätzlich sind alle privaten Organisationen keine Lösung für ein strukturell ungelöstes Thema, das größere Bevölkerungsteile betrifft und langfristig bestehen wird. Tiertafeln sind zudem nur für diejenigen Tierhalter gedacht, welche ihr Tier vor ihrer Bedürftigkeit angeschafft haben.

Mit Steuererleichterungen durch Ermäßigung oder Befreiung der Hundesteuer sind gute Ansätze für eine verbesserte Bezahlbarkeit der Hundehaltung vorhanden bzw. realisiert. Sie reichen aber nicht aus. Eine Befreiung von der Hundesteuer für Menschen mit geringerem Budget entlastet zwar, allerdings nur in geringem Maße.

 

Bei staatlicher Unterstützung mit Bürgergeld ist Hundehaltung nicht als regelsatzrelevant anerkannt oder als Mehrbedarf vorgesehen. Die etwas angehobenen Sätze im Bürgergeld bringen zudem unter dem Strich wegen gestiegenen Lebenshaltungskosten und Inflation gegenüber Hartz IV keine Verbesserung der finanziellen Situation und können keinesfalls für die Kostensprünge durch die neue GOT und steigende Tierhaltungskosten ausgegeben werden. Es können auch keine so hohen Beträge angespart werden, dass Bezieher von staatlichen Leistungen die potentiell hohen Tierarztkosten bei der Hundehaltung decken könnten.

 

Oft bestehen bei Bezug staatlicher Leistungen gesundheitliche oder soziale Einschränkungen bei den Beziehern. Sie sind nicht selten Ursache oder Folge von Arbeitslosigkeit und von Vermittlungshemmnissen. Neben der Verbesserung der persönlichen Situation durch seine soziale und gesundheitsfördernde Funktion hat der Faktor Hund bei diesen Menschen zudem auch eine Bedeutung für den Erhalt der Erwerbsfähigkeit. Auch werden die Chancen auf Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt mittels Hundehaltung erhöht durch verbessertes Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit sowie tägliche Routinen mit regelmäßigen Verantwortlichkeiten.

Hundehaltung könnte daher möglicherweise einen wertvollen Beitrag leisten, um Erwerbsfähigkeit zu erhalten, Vermittlungshemmnisse abzubauen und Chancen auf Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Staatliche Maßnahmen, zur Förderung von Motivation, Erwerbsfähigkeit und Erhöhung von Vermittlungschancen kosten die öffentlichen Kassen viel Geld. Wenn sich über Hundehaltung hier öffentliche Gelder einsparen lassen und Menschen über Hundehaltung früher und zuverlässiger in Arbeit kommen, wäre Hundehaltung ein positiver Aspekt, der berücksichtigt werden sollte, wenn eingeschätzt werden soll, wie viele Kosten sich möglicherweise einsparen lassen durch den Faktor Hund und wie hoch Kosten ausfallen könnten bei Wegfall des Faktor Hund bei vulnerablen Teilen der Bevölkerung.

Es könnte daher sinnvoll sein, beim Bürgergeld nachzuarbeiten bzw. bei staatlichen Leistungen die Hundehaltung zu berücksichtigen.

 

Aber die Gruppe der Hundehalter mit finanziell unsicherer Tierhaltung geht weit über den Teil der Bevölkerung hinaus, der Bürgergeld oder andere Leistungen zum Lebensunterhalt bezieht. Unter den Hundehaltern sind viele Tierhalter bis in den Mittelstand hinein betroffen, die sich künftig keine Hundehaltung mehr leisten können.

Das Problem der Finanzierbarkeit der Hundehaltung bezieht sich nicht nur auf den engen Kreis der Personen, die wegen besonderer Einschränkungen ausgebildete Assistenzhunde haben, sondern geht breitaufgestellt bis weit in den gefährdeten Mittelstand.

 

 

Brisante Fragestellungen ergeben sich zur aktuellen Situation der Tierkrankenversicherungen

 

Ist die Thematik so begrenzt, dass es ausreicht, wenn Tierärzte und Versicherer sie unter sich regeln? Betreffen Kostensteigerungen in der Tiermedizin nur die Fachrichtungen Tiermedizin und Versicherungsbranche, oder ist das Problem größer?

 

Wird der freie Markt das Problem regeln? Falls nein, wie könnte eine stabilisierende, zukunftsfähige und nachhaltige Lösung aussehen? Könnte eine verpflichtende Versicherung die Lösung sein?

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formulierenAlternativen zu einer verpflichtenden Lösung

Tenor: Können ein paar Tiertafeln eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung stemmen?

(paar sätze zu Alternativen neben Pflichthtversicherung aus Langtext social prescribing, Tiertafel Bürgergeld, private Initiativen)

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Teil 3: Die 100%-Lösung - Tierkrankenversicherung als bezahlbare verpflichtende Versicherung?

 

formulieren Vorschlag: Im fachübergreifenden Diskurs zusammensetzen und mit kühlem Kopf rechnen.

Die im Volltext dargestellte Gesamtbetrachtung soll zu fachübergreifendem Diskurs anregen. Die Thematik benötigt neben Tiermedizin und Tierversicherungswirtschaft nach Sicht der Autorin breit aufgestelltere Aufmerksamkeit, die Entscheidungsträger und Wissenschaft auch aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, von Hundeberufen, Politik, Wirtschaft mit einbezieht. Die bisherige Studienlage zu verpflichtender Tierkrankenversicherung ist dünn und zum aktuellen Zeitpunkt existieren nur Arbeiten aus Tierärzteschaft und Versicherungsbranche. Wichtige Aspekte fehlen. 

 

Der dritte Teil stellt Möglichkeiten und Herausforderungen eines Tierkrankenversicherungssystems mit verpflichtender Lösung vor, ohne zu tief in die Materie einzusteigen, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Eine Umsetzbarkeit kann nur fachübergreifend und nur durch Experten mit Willen zur Umsetzbarkeit ausgearbeitet werden, insbesondere auch juristische und politische Fragestellungen. Dazu möchte diese Arbeit anregen. Die Vorteile einer verpflichtenden Tierkrankenversicherung und Nachteile einer Nichtregulierung wären seit Einführung der neuen GOT so groß, dass sich eine Auseinandersetzung mit diesem früher nicht wichtigen Thema nun lohnt. So könnte mit einiger Anstrengung eine zukunftsweisende nachhaltige Lösung einer bislang strukturell ungelösten und in der bisherigen Struktur unlösbaren Situation erreicht werden.

 

Vertreter aus allen Bereichen, die für den Faktor Hund in Deutschland, für Tier- und Menschenwohl und für den Zusammenhalt der Gesellschaft relevant sind, sollten gemeinsam die aktuelle Situation und mögliche Entwicklungen analysieren. 

Es sollten Berechnungen gemacht werden, welche Kostenersparnisse durch den Faktor Hund bestehen und welche Kosten durch den Wegfall des Faktor Hund in größeren Bevölkerungsteilen und Bevölkerungsteilen mit besonderem Bedarf kurz- und mittelfristig entstehen. Auch ungünstigere Entwicklungen sollte mit bedacht werden. Sollten diese Zahlen Handlungsbedarf ergeben, sollte ernsthaft in einer neuen Zeit über eine neue, zeitangepasste Lösung mit verpflichtender Tierkrankenversicherung in Zuschussregelung zumindest bei Hunden nachgedacht werden. Die Zuschussregelung über den Bund wäre möglicherweise auf mittel- und langfristige Sicht das kleinere Übel im Vergleich zu den potentiellen Folgen einer Nichtregulierung des Bundes. 

Der Zeitpunkt ist richtig, jetzt über eine verpflichtende Lösung ernsthaft nachzudenken. Zu einem Zeitpunkt inmitten brisanter Gemengelagen und Krisenfolgen erfordern neue Zeiten in der Haustierhaltung und Tiermedizin neue Lösungen. 

 

Prämisse: Nur Zuschussmodell kann funktionieren. 

Dem ersten Impuls, dass wieder „nach dem Staat geschrieen wird“ sollte man nicht nachgeben. Die Entwicklung hat bereits eine Dynamik, sie ist bereits in Gang gesetzt. Es liegt aus mehreren Gründen auch in Verantwortung des Bundes, sie zu beachten und positiv zu steuern.

Eine verpflichtende Lösung kann nur mit Zuschussregelung funktionieren. Sie würde das Strukturproblem der Tierkrankenversicherungen ausgleichen bzw. die strukturbedingte Lücke schließen, weswegen bisherige Tierkrankenversicherungen aktuell keine Lösung sind.

Wichtig ist auch bei verpflichtender Lösung, die Gefahr einer 2-Klassen-Medizin zu beachten. Ein 2-Klassensystem bei Tieren darf keine Chance haben, sonst wäre der gesamte Aufwand der verpflichteten 100%-Lösung vergebens. 

Daher ist Prämisse einer funktionierenden verpflichtenden Tierkrankenversicherung ein Zuschussmodell. Staatliche Gelder lassen sich minimieren, aber ohne staatliche Gelder wird diese Lösung nicht zu erreichen sein.

 

Ohne Zuschussmodell brächte eine Pflichtversicherung keine Vorteile, dafür viele zusätzliche Nachteile. Selbst die Vorteile für Tierwohl wären ausgehebelt, weil Anreize gegeben werden, Tiere unter dem behördlichen und ärztlichen Radar laufen zu lassen und zudem würden Tiere vermehrt ausgesetzt. Denn noch weniger Halter würden sich Hunde leisten können. Die Qualität der Versicherung würde nicht ausreichen oder die Policen wären zu teuer. Alle negativen Entwicklungen würden sich sogarnoch verschärfen: soziale und gesundheitliche Folgen für den Einzelnen und gesamtgesellschaftliche Auswirkungen, sowie emotionale Aufgeladenheit in der Bevölkerung und Demokratieverdruss. Daher wäre Pflichtversicherung ohne Zuschussmodell keine Lösung, sondern demokratiegefährlich. Bürger wollen nach der Pandemie für neue Pflichten auch das Gefühl haben, etwas zurückzubekommen. Das Gefühl. dass der Staat ihnen nun auch noch die Tiere wegnimmt, käme bei Pflicht ohne Zuschussmodell sofort auf. 

 

Auch die Politik ist in der Verantwortung.

Auch die Politik steht in der Verantwortung, die Folgen der vom Bund verantworteten notwendigen Anpassung der GOT zu berücksichtigen. Die Politik ist in der Verantwortung für sozialen Zusammenhalt und für Stabilität der Demokratie auch in Krisenzeiten. Sie steht in Verantwortung für besonders schutzwürdige Teile der Bevölkerung. Die Politik steht auch in der Verantwortung, den im Grundgesetz formulierten Tierschutz als Staatsziel umzusetzen. 

 

Eine tatsächlich qualitativ ausreichenden Tierkrankenvollversicherung in verpflichtender Form für alle Hunde hätte Vorteile für Alle, für  und tatsächlichem Win-Win-Win-Win.

 

Ziel der Pflichtversicherung ist 

 

1 die Sicherung des Tierschutzes und die Umsetzung des Tierschutzgesetzes mit tierschutzgerechtem Zugang zu tiermedizinischer Versorgung auch nach Einführung der im Verantwortungsbereich des Bundes liegenden neuen GOT, indem für alle Hunde über die gesamte Lebensspanne der Tiere und unabhängig von finanziellen Einschränkungen ihrer Halter der Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung barrierefrei ermöglicht ist und dadurch auch für eine Entlastung der Tierheime sorgt. 

 

2 der Erhalt der Kostenreduzierung durch Stabilisierung eines gesamtgesellschaftlich wichtigen Gesundheits- und Sozialfaktors, dessen Reduzierung Kosten erheblichen Ausmaßes und emotionale Zusatzbelastung für ein Drittel der Bevölkerung Deutschlands in ohnehin finanziell und emotional belastender Zeit bedeuten würde. 

Zudem wird der Hund als Wirtschaftsfaktor in umsatzstarker Branche erhalten und damit auch ca. 100 000 Arbeitsplätze, die rund um den Hund aufgestellt sind.  (Zahl Ohr 2019?

 

3 die Umsetzung des Schutzauftrags des Bundes für vulnerable Teile der Bevölkerung. Der Faktor Hund ist gerade für besonders schutzwürdige Haltergruppen aus dem ärmeren Drittel der Bevölkerung besonders wichtig. Diese besonders schutzwürdige zahlenmäßig erhebliche Haltergruppe kann mangels Nutzungsmöglichkeit von Alternativen auch den Wegfall des Faktor Hund besonders schlecht kompensieren, der oft Mehrfachnutzen in gleich mehreren sozialen und gesundheitlichen Bereichen aufweist. Dieser Teil der Bevölkerung hat besonders häufig auch besonders kostenaufwendige kranke und alte Tiere. Chronisch Kranke und alte Menschen sowie Kinder aus ärmeren Familien sind besonders von den allgemeinen Kostensteigerungen sowie von den Kostensteigerungen der Tiermedizin, aber auch besonders persönlich betroffen von den gesundheitlichen und sozialen Folgen, wenn der Faktor Hund bei ihnen wegfällt. Diese Teile der Bevölkerung sind besonders schutzwürdig und können ohne finanzielle und fach-therapeutische Unterstützung voraussichtlich den Wegfall nur ungenügend oder gar nicht kompensieren.

 

4 der Erhalt des Faktor Hund für Stabilität und Zufriedenheit in Deutschland in emotional und finanziell belastender Krisenzeit mit Pandemiefolgen und demokratiegefährlichen Entwicklungen.

Die Hälfte der Bevölkerung besteht aus aktuellen oder früheren Hundehaltern. Hunde haben emotionsbeladene Bedeutung. Der Hund erhielt während der Pandemie zusätzliche emotionale Bedeutung als Symbol persönlicher Freiheit. (Selbst wenn gestresste „Corona-Hunde“ in der Pandemie ihren gestressten Haltern objektiv weniger nutzen konnten, sogar zusätzlich belasteten, da Tierwohl und Menschenwohl zusammenhängen, waren Halter immer noch vom Nutzen überzeugt.)  

 

Vorteile der verpflichtenden Tierkrankenversicherung

 

  • Die verpflichtende Tierkrankenversicherung bietet alle Vorteile der freiwilligen Tierkrankenversicherung plus zusätzliche weitere Vorteile.

 

  • Sie ist Lösung zum Erhalt des Faktor Hund für Tier- und Menschenwohl für Alle. Alle Hunde sind ausreichend zuverlässig versicherbar und für Tierhalter bezahlbar. Auch wenn Tierhalter oder Tier alt und krank werden. 

 

  • Sie ist tatsächlicher Beitrag zum Tierschutz und zur Entlastung der Tierheime 

 

  • Alle Akteure bei freiwilliger Tierkrankenversicherung profitieren auch bei Pflichtversicherung, nur sie profitieren besser und mehr: Tierärzteschaft, Versicherer, Tierhalter, Tiere, Tierheime

 

  • Auch Bund, Länder und Gemeinden, Wirtschaft und alle Bürger profitieren von einer zuverlässigen zukunftsstarken und nachhaltigen strukturellen Lösung für ein strukturelles Problem, das ansonsten zwangsläufig entsteht, Kosten verursacht, Stabilitäten gefährdet und sich nicht von selbst löst. Bei Pflichtversicherung profitiert auch das Gemeinwesen und die öffentliche Hand. Obwohl Pflichtversicherung die öffentliche Hand Geld kostet. Denn das Gemeinwesen kann weiter von den Kostenersparnissen und Wirkungen des Faktor Hund profitieren, weil keine Kostenersparnis verloren geht, weil gewachsene erfolgreiche Strukturen erhalten bleiben und in Zeiten zunehmender Instabilitäten stabilisiert werden. Allerdings muss der Staat für die nötigen Zuschüsse aufkommen. Zumindest zum Teil, je nach zu erarbeitendem Modell. 

 

  • Dadurch ergibt sich der Erhalt der sozialen und gesundheitlichen Ressource Faktor Hund in Deutschland, die Kosten und Personal einspart und die nicht ohne großen Personal- und Kostenaufwand zu ersetzen wäre.

 

  • Sie ist Innovative Umsetzung von One Health, in der Deutschland Vorreiterfunktion übernimmt für andere Länder. Tierwohl und die Nutzbarkeit des positiven Wirkpotentials von Hunden für Menschengesundheit und psychosoziales Menschenwohl hängen untrennbar miteinander zusammen. Zu One Health, zu gesunder Mensch-Tier-Beziehung, zu modernem Tierschutz und moderner Humanmedizin in einem modernen Land gehört auch, Hunde nicht als reine Privatsache zu sehen. Hunde sind nicht nur Privatsache ihrer Halter aus Tierschutzgründen, und weil sie als Alltagsbegleiter im öffentlichen Raum weit über rein Privates hinaus wirken, negativ oder positiv. Die Pflichtversicherung schafft die Voraussetzungen, One Health positiv nutzbar zu machen.

 

  • Alle Akteure, auch der Staat, können sich auf ihre eigentliche Arbeit und bestehende aktuelle Herausforderungen konzentrieren. Alle Beteiligten: Staat, Tierärzte, Versicherer, Tierhalter und Tierheime können sich auf das konzentrieren, was ihre Aufgabe ist oder was ihre aktuellen Herausforderungen sind und werden in die Lage versetzt, diese ihnen anvertrauten Aufgaben und Herausforderungen auch optimal zu erfüllen und umzusetzen.

Rahmen Ende

Geht nicht  gibts nicht! Rechtsgrundlagen schaffen, modern denken

Beispiel: Im Koalitionsvertrag steht die bundesweite Registrierung von Hunden. 

Viele sagten im Vorfeld: gibts nicht, zu teuer, zu aufwendig. 

Es wurde noch in alten Strukturen gedacht. Jedoch zeigte sich, dass bestehende Strukturen genutzt und mit neuen Strukturen verknüpft werden können und daraus eine moderne schlanke Lösung möglich ist, die dauerhaft günstig und wenig aufwendig ist.

Die bundesweite Registrierung und Identifizierung von Hunden ist wichtige Voraussetzung für die Machbarkeit einer Pflicht-Tierkrankenversicherung.

Text Quelle siehe volltext noch einfügen

 

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Der Staat wäre im Zuschussmodell gefordert, die Lücke finanziell zu schließen, welche sich durch die strukturellen Schwächen der Tierkrankenversicherung ergibt bzw. die Lücke, weswegen der Markt Tierkrankenversicherungen nicht regeln wird in ungünstiger brisanter Gemengelage und zu verbrauchergeschwächtem Zeitpunkt bei Markteintritt der Tierversicherer auf den deutschen Markt.

 

Dies wäre kein Geldgeschenk für private Haustierwünsche, sondern der Staat würde damit eine andere sich anbahnende Kostenlücke schließen können: die Lücke, welche die Veränderungen beim Faktor Hund in Deutschland an erheblichen Kosten für Sozial- und Gesundheitssystem und Wirtschaft bedeuten würden, wenn keine regulierende Lösung vorgenommen wird. Gelder können durch den Erhalt des Faktor Hundes weiter über die Hundesteuer in kommunale Kassen fließen, die fehlen, wenn Hunde deutlich reduziert wären oder unregistriert gehalten werden.

 

Eine Lösung mit verpflichtender Tierkrankenversicherung könnte sich z.B. aus mehreren Bausteinen zusammensetzen. Der eine Teil wird von den Hundehaltern bezahlt, die damit ihrer Selbstverantwortung nachkommen. Der ergänzende Teil setzt sich zusammen aus einem Fonds mit privaten Geldgebern und Geldgebern der Industrie und zusätzlich möglicherweise aus Hundehaltern, die aufgrund sicherer finanzieller Verhältnisse auf Bezuschussung verzichten oder einen solidarischen Beitrag für qualitätvolle Tierhaltung und zum Tierschutz leisten wollen, bei dem sie wissen, dass das Geld sinnvoll verwendet und verwaltet wird. Der noch fehlende Teil wird durch Gelder des Bundes finanziert. 

Die Gelder des Bundes müssen gegenüber dem Steuerzahler begründbar sein. Die Begründbarkeit ergibt sich aus den hier dargestellten Zielen und Vorteilen der Pflichtversicherung auch für den Steuerzahler und das Gemeinwesen. 

 

Planung, Umsetzung und laufender Betrieb

Ein neues System mit verpflichtender Lösung startet im digitalen Zeitalter. Bürokratiehürden und bekannte Fehler der gesetzlichen Versorgung in der Humanmedizin müssen in einer Lösung für die Tiermedizin nicht zwangsläufig wiederholt werden. Neue zukunftsfähige Lösungen für die Tiermedizin sind möglich. Direkte digitale, schlanke Abrechnungssysteme in Echtzeit existieren bei Versicherern in der Tiermedizin bereits jetzt schon und würden auch bei freiwilliger Versicherung weiterentwickelt. (weiter unten ist Dopplung wie groß will ich im Kurztext drauf eingehen?

 

Auch in Langtext:Die Mehrzahl der Tierärzte befürwortet Tierkrankenversicherungen. Das System freiwillige Tierkrankenversicherung strebt ebenfalls sehr hohe Versichertenzahlen an, würde sie aber nicht erreichen. Die optimale freiwillige Tierkrankenversicherung hätte also ebenfalls die 100% Versicherte und entsprechenden Aufwand. 

Der Mehraufwand durch Pflichtversicherung ergibt sich durch die Erfassung des Zuschusses der Versichertenbeiträge und die Schaffung der entsprechenden Struktur. Voraussetzung wäre die Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde, welche bereits im Koalitionsvertrag steht und für die eine schlanke kostengünstige Lösung bereits gefunden ist. Kennzeichnung und Registrierung von Tieren, deren Halter eine Tierversicherung abgeschlossen haben, ist bereits jetzt im Schadenfall erforderlich, damit der Versicherer eindeutig Tier und Halter zuordnen kann. 

 

Planungsphase, Umsetzung sowie laufender Betrieb bedeuten Aufwand. Aufwand, der sich lohnt. Aufwand wird auch entstehen, wenn nichts unternommen wird. Der Aufwand, wenn nichts unternommen wird, ist schlechter berechenbar und schlechter beherrschbar als der Aufwand, Tierwohl verpflichtend zu sichern.

 

Der Aufwand für Planungsphase, Umsetzung und laufenden Betrieb sollte errechnet werden und (Formulierung) gegengerechnet werden mit dem Aufwand, der entsteht, wenn nichts unternommen wird, inklusive Verlust der Kostenersparnisse durch den Hund als Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftsfaktor und andere Folgen, die durch Verlust der Bezahlbarkeit der Hundehaltung entstehen. 

 

Begründbarkeit für den Steuerzahler 

Hunde bedeuten eine große Kostenersparnis, also bedeutet auch deren Erhalt große Kostenersparnis. Bei Reduzierung würde ansonsten die öffentliche Hand aufkommen müssen. Der Faktor Hund wirkt weit über das Private des einzelnen Halters hinaus. Auch andere Menschen profitieren von Hunden, nicht nur der Halter, z.B. über Hundesteuer oder Ansprachemöglichkeiten (Sozialfaktor Hund) u.ä.(formulieren). Eine problematische Situation mit aus finanziellen Gründen ausgesetzten Straßenhunden wird zuverlässig verhindert, sofern die Pflichtversicherung zügig und rechtzeitig eingeführt wird. Zoonosen kann entgegengewirkt werden. Hundehaltung wirkt im öffentlichen Raum und ist daher nicht nur privat. Die Pflichtversicherung gibt Anreize zu mehr Qualität der Haltung und mehr Qualifizierung von Hundehaltern. Unverantwortliche Halter erhalten mehr Pflichten, ihre Tiere so zu halten, dass Tierwohl und Gemeinwohl gewahrt werden.

Die Haftpflichtversicherung für Hunde ist in in Deutschland bereits in manchen Bundesländern Pflichtversicherung.(welche Länder Langtext nachsehen)

 

Mögliche Begründungen für die Einführung einer Pflichtversicherung anhand bestehender Prinzipien - juristische Überlegungen (Änderungen immer auch in Langtext!)

(Urheberrecht der ursprünglichen Prinzipien Pflichtversicherung beachten)

 

1.Hundehalter können sich der Situation der Kostensteigerungen in der Tiermedizin und der im Verantwortungsbereich der Bundesregierung erstellten neuen Gebührenordnung für Tierärzte nicht entziehen und das Kostenrisiko mit oder ohne aktuelle Tierkrankenversicherungen erheblich. Auch Tierärzte können sich der Gebührenordnung nicht entziehen. Sie sind verpflichtet diese Gebühren zu erheben und dürfen nicht auf die Gebührenerhebung verzichten. Hundehalter können sich zudem nicht den Pflichten entziehen, die sich für Hundehalter aus dem Tierschutzgesetz ergeben. Das Tierschutzgesetz verpflichtet Tierhalter, für das Wohl ihrer Tiere zu sorgen. Das Wohl beinhaltet auch die medizinische Versorgung. Ein Drittel der Bevölkerung ist womögich nicht in der Lage, so hohe Beträge anzusparen, dass die tiermedizinischen Kostenbeträge künftig stemmbar sind und die medizinische Versorgung ermöglicht ist. Somit verstößt dieses Drittel bei Haltung eines Hundes potentiell gegen Tierrechte. Erhöhte tiermedizinische Ausgaben verringern die finanziellen Möglichkeiten der Halter in anderen wichtigen tierschutzrelevanten Bereichen der Hundehaltung, z.B. den Besuch von Hundeschulen und Hundetrainern zur Verhinderung von Verhaltensauffälligkeiten der Tiere.

Die Verantwortung des Halters besteht über die gesamte Lebenspanne seines Tieres bzw. solange, wie das Tier lebt und der Halter der Halter des Tieres bleibt. Hunde haben eine Lebenserwartung von 10-15 Jahren, je nach Rasse und Gesundheit. In diesem Zeitraum kann sich die wirtschaftliche Lage eines vormals gut finanziell gestellten Halters derart ändern, dass er zeitweise oder dauerhaft zu dem ärmeren Drittel gehört, welches eine Hundehaltung bzw. größere Schadensfälle seines Tieres nicht bezahlen kann. 

 

 2. Bei einem erheblichen Teil der Schadensfälle bei Hunden (Haustieren) besteht die Gefahr, dass der Halter wirtschaftlich nicht in der Lage ist, den gesundheitlichen Schaden des Tieres ohne Versicherung zu beheben. Hunde können über ihre Lebensspanne und besonders im Alter wie im Humanbereich kostenaufwendige Erkrankungen bekommen. Ein Drittel der Bevölkerung ist ohne Pflichtversicherung wirtschaftlich nicht in der Lage, der medizinischen Behandlung von Krankheitsfällen, welche über die gesamte Lebenspanne des Hundes (Haustieres) vorkommen können, angesichts der nun deutlich ansteigenden Kosten ausreichend nachzukommen. Eine Umkehrung des Trends zu weiteren Kostensteigerungen in der Tiermedizin ist nicht zu erwarten. Auch ist nicht zu erwarten, dass dieses Drittel der Bevölkerung künftig wirtschaftlich in der Lage sein wird, diese Kosten ohne Versicherung zu stemmen, welche regelmäßig anfallende Vorsorgemaßnahmen und kleinere Schadensfälle, aber auch potentiell hohe unvorhergesehen Schadensfälle umfassen, in denen auf einen Schlag mehreren Tausend Euro fällig werden.

 

3. Der Kreis der durch Wegfall des Faktor Hund möglichen gesundheitlich Benachteiligten rechtfertigt wegen seiner sozialen Schutzbedürftigkeit gesetzliche Schutzmaßnahmen. 

Tiere sind sowieso in hohem Maße schutzwürdig und können sich nicht selbst schützen. Daher gibt es ein Tierschutzgesetz des Bundes.

Das ärmere Drittel der Bevölkerung, das wirtschaftlich nicht in der Lage ist oder sein wird, künftig eine Hundehaltung zu verantworten, beinhaltet auch Kreise, für die ebenfalls eine Schutzwürdigkeit nachgewiesenermaßen bereits anerkannt ist. Für diese sozial Schutzwürdigen ist der Faktor Hund zur Erhaltung von Lebensqualität, Gesundheit und sozialer Teilhabe besonders wichtig und nicht oder nur schwer durch Alternativen gleichermaßen kosteneffektiv ersetzbar. Für den schutzwürdigen Teil der Bevölkerung entsprechenden Ersatz und Alternativen herzustellen in Form von zusätzlichen Therapie-, Gesundheits- und Sozialangeboten, würde einen erheblichen Mehraufwand an Kosten und Personal für den Bund bedeuten. 

 

4. Die Pflichtversicherung muss praktisch und technisch durchführbar sein. es muss ein adäquater Versicherungsschutz angeboten werden und die Versicherungspflicht muss auch kontrollierbar sein. Die Tierkrankenversicherungen bestehen bereits in freiwilliger Form und werden als adäquater Schutz empfohlen von tierärztlichen Verbänden und Bundestierärztekammer. Die Kontrollierbarkeit der Pflichtkrankenversicherung des einzelnen Tieres ist gegeben durch die bereits geplante und Einführung der Registrierungspflicht von Hunden im Koalitionsvertrag und über die Hundesteuer der Gemeinden.

Das Ziel der freiwilligen Tierkrankenversicherung für Tierärzteschaft und Versicherungswirtschaft ist ebenfalls, möglichst viele Tiere in gesicherte Versorgung zu bekommen. Das Ziel bedeutet 100% Versichertenzahlen. Dieses Ziel kann mit freiwilliger Lösung zwar nur unwahrscheinlich erreicht werden, da aber dieses Ziel angestrebt ist, ist auch eine Infrastruktur für 100% Versichertenzahlen anzunehmend umsetzbar. Die Infrastruktur zur Zusammenführung von Datensätzen ist eine Herausforderung, welcher in heutigen Zeiten digitaler Transformation, gute Umsetzung vorausgesetzt, vernetzter, schneller, effektiver und schlanker nachgekommen werden kann als je zuvor in früheren Jahrzehnten.

 

5. Die Versicherungspflicht darf für die Versicherungspflichtigen keine unzumutbare Prämienbelastung darstellen. Die Prämien bei freiwilliger Versicherung zusammen mit den bei allen Versicherungen bestehenden nicht gedeckten Kosten, die bei den Versicherungen an unterschiedlichen Leistungen ansetzen, aber jeweils erhebliche Kosten darstellen können, ergeben die finanzielle Belastung der freiwillig versicherten Hundehalter. 

Die trotz Versicherung anzusparenden Beträge für nicht gedeckte Kosten zusammen mit der Versicherungsprämie ergeben zu hohe Beträge für das ärmere Drittel der Bevölkerung. Die bisherigen Modelle freiwillige Krankenversicherung oder Ansparen von Geldbeträgen sind nicht ausreichend, um das tatsächliche Kostenrisiko des Halter und das Risiko für Tierleid für das ärmere Drittel der Bevölkerung leistbar zu machen. Das ist der Grund, warum ernsthaft über verpflichtende Lösungsmodelle nachgedacht werden muss. Daher würde auch eine Pflichtversicherung ohne Zuschussregelung für das ärmere Drittel den Sinn und Nutzen der Einführung einer Pflichtversicherung aushebeln bzw. Kostenlücken zu Lasten der Tiere nicht ausreichend schließen.  

 

Nicht alle bestehenden Pflichtversicherungen halten die Prinzipien für Pflichtversicherungen ein.

 

Literaturhinweis und auf Tierkrankenversicherungspflicht angewendete Prinzipien: (Quelle „Pflichtversicherung – Segnung oder Sündenfall“ Symposion 2004

http://www.hgfv.de/hgfv/pdf/04_pub30.pdf

 

Prämissen einer Tierkrankenpflichtversicherung Was soll die Pflichtkrankenversicherung des Hundes für die Pflichtversicherten bieten?

Pflichtkrankenversicherung ist wie freiwillige Tierkrankenversicherung, nur besser und frei von riskanten Ausschlüssen: Für ALLE Hunde in Deutschland und für ALLE Erkrankungen. 

 

Pflichtkrankenversicherung ist

für Tierhalter für in Deutschland registrierte Tiere verpflichtend. Sie bietet für 100% der Hunde in Deutschland barrierefreien Zutritt zu ausreichenden tiermedizinischen Leistungen in weiterhin bestehender Selbstverantwortung der Halter für

 

-die freie Wahl des Tierkrankenversicherungs-Anbieters und 

-die freie Wahl unter den Angeboten des Versicherers 

(analog gesetzliche Krankenkassen Humanbereich)

-die freie Wahl der Entscheidung für oder gegen Hundehaltung

-die freie Wahl des Tierarztes (oder gegebenenfalls die freie Entscheidung, zuzustimmen, auf die freie Tierarztwahl in Vereinbarung mit dem Versicherer zu verzichten)

 

-

Verpflichtende Lösung: Modell aus 3 Bausteinen

 

1.Baustein: Die Halter der in Deutschland pflichtregistrierten Hunde zahlen ab Erwerb des Tieres verpflichtende Versicherungsbeiträge und kommen damit ihrer Selbstverantwortung nach. Sie zahlen auch weiter die Hundesteuer an die Kommunen. 

 

Die Beträge für die Versicherung sollen bezahlbar sein, auch für das ärmere Drittel der Bevölkerung. Diese Beträge könnten einkommensabhängig oder als Kopfpauschale gestaltet sein. Eine Kopfpauschale ist zwar leichter umzusetzen, führt aber wieder zur Belastung des ärmeren Drittels der Bevölkerung, für das die Einführung einer Pflichtversicherung besonders wichtig ist. 

 

Das Instrument Pflichtversicherung zum Erhalt von Stabilitäten und Kostenersparnissen des Sozial-und Gesundheitssystems ist bei einkommensabhängiger Lösung als deutlich effektiver anzunehmen. Sie führt aber zu mehr Bürokratie bei der Umsetzung. Mit Willen zur Umsetzbarkeit wäre zu prüfen, inwieweit bürokratischer Aufwand kleingehalten und eine Lösung wie bei der bundesweiten Registrierung von Hunden mittels vorhandener Schnittstellen deutlich schlanker und kostengünstiger möglich ist, als zunächst gedacht.  

 

2.Baustein: Ein möglicher Baustein ist die Bildung eines Fonds, der sich zusammensetzt aus privaten Spendern im Sinne des Tierschutzförderung sowie (freiwilligen? Spendern der unmittelbaren Profiteure der verpflichtenden Regelung: Futtermittelindustrie sowie Versicherungsbranche, die durch 100% Versicherte so hohe Versichertenzahlen ohne  Kosten- und Werbe-Aufwand erhalten, wie sie sie ohne verpflichtende Lösung niemals erhalten würden. 

 

Gut situierte Hundehalter könnten bei Pflichtversicherung freiwillig auf die Leistungen des Bundes verzichten und damit das System im Fonds unterstützen. Damit stünde der nicht in Anspruch genommene Betrag solidarisch zum Erhalt der Hundehaltung in Deutschland für alle Hundehalter im Fonds zur Verwendung bereit. Beiträge von privaten Geldgebern und weiteren Geldgebern der Industrie könnten zusätzlich in den Fonds als Beitrag zu nationaler Tierschutzförderung. Im Tierschutz gibt es viel Engagement aus dem Privatbereich mit hoher Motivation. Der Tierschutz ist durch die Kostensteigerungen und durch freiwillige Tirkrankenversicherung gefährdet und kostet mehr Geld. Eine Pflichtversicherung ist für den Tierschutz von Vorteil. Innovative Ideen (wie eine Tierschutz-Lotterie usw.) und engagierte private Instanzen könnten daher zusätzliche Gelder über Freiwilligkeit und Solidargedanken generieren, die dem Fonds zugute kommen.

 

3.Baustein Der Bund würde mit seinem Baustein den Teil ausgleichen, der mit den Geldern aus dem Fonds noch offenbleibt. Die Kosten für den Bund durch diesen finanziellen Lückenschluss würden gegenübergestellt zu den Kosten, die für Bund, Länder und Gemeinden entstehen, wenn Kostenersparnisse durch den Faktor Hund im gesundheitlichen und sozialen Bereich wegfallen.

 

Ende Kurztext

 

 

 

 

Volltext (220 Seiten)

 

 

 

Einleitung

 

vorspann webseite

Die Gesamtthematik dieser Arbeit bezieht sich zwar in erster Linie auf den Hund bzw. auf Hundehalter, betrifft aber in vielen Aspekten alle Haustierhalter. Indirekt sogar auch alle Bürger in Deutschland, also auch den Teil der Bevölkerung, der keinerlei Affinität zu Hunden hat oder Hunde persönlich ablehnt. 

Hunde haben im Vergleich zu anderen Haustieren allerdings eine besondere Bedeutung als Alltagsbegleiter u.a. auch im öffentlichen Raum. Sie erfüllen besondere Funktionen mit gesundheitlichem und psychosozialen Wirkpotential. Hunde haben eine besondere symbolische und emotionale Bedeutung während der Pandemie erhalten. Hunde können für Tierhalter allerdings auch besonders hohe tiermedizinische Kosten verursachen, bei denen Tierkrankenversicherungen aktueller Struktur nicht ausreichend schützen.

 

Die Autorin möchte Verständnis wecken für eine bislang wohl unterschätzte brisante fächerübergreifende Gemengelage mit dem Ziel, gemeinsam Kräfte zu bündeln, um mit neuer GOT künftig die Bezahlbarkeit der Hundehaltung zu erhalten, den gesamtgesellschaftlich wichtigen Faktor Hund für die Bevölkerung in Deutschland zu sichern und gezielt zu fördern, die Hundezahl über die Qualität der Hundehaltung und nicht über die Bezahlbarkeit zu begrenzen und tierschutzrelevante negative Entwicklungen durch mangelnde Bezahlbarkeit der Hundehaltung nicht entstehen zu lassen. 

 

Diese Arbeit betont die Relevanz von bezahlbarer und qualitätvoller Hundehaltung für Tierhalterschaft, Tiermedizin, Humanmedizin, Tierschutz, viele soziale Bereiche, Hundeberufe, Wirtschaft und Politik. Alle diese Bereiche profitieren nicht nur gemeinsam von einer verlässlichen Bezahlbarkeit der Hundehaltung, sondern sind darauf gemeinsam zwingend angewiesen. Sie könnten daher ihre Kräfte bündeln und berechnen, was Wegfall oder Erhalt der Bezahlbarkeit von Hundehaltung kosten, und miteinander kooperativ zukunftsstarke Lösungen für den Faktor Hund in Zeitenwende erarbeiten. 

 

Auch wenn der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Bezahlbarkeit liegt, erfordern zukunftstarke Lösungen neben dem Erhalt der Bezahlbarkeit der Hundehaltung und für deren Erhalt auch eine zielgerichtete Transformation der Hundehaltung, mit weniger ungeeigneten Hundehaltern hin zu einer noch qualitätvolleren und umweltbewussteren Hundehaltung. Qualitätvolle Hundehaltung führt zu weniger menschengemacht krankheitsanfälligen oder verhaltensgestörten Hunden und mehr Nutzbarkeit der positiven Potentiale für mehr Tier- und Menschenwohl in unserer Gesellschaft.

 

Unterschätzt werden nach Sicht der Autorin aktuell

  • die Kostenentwicklung bei der tiermedizinischen Versorgung von Hunden und anderen Haustieren 
  • die Zahl der künftig betroffenen Tiere und Menschen
  • die gesamtgesellschaftliche, soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Bedeutung, die Haustiere, insbesondere der Faktor Hund in Deutschland haben
  • die Kostenersparnis für das Sozial- und Gesundheitswesen durch den Faktor Hund und Haustiere in Deutschland und die Gesamtsumme an Kosten, die bei Wegfall entstehen
  • die brisante Gemengelage mit dem zeitgleichem Zusammentreffen von verschiedenen ungünstig aufeinander wirkenden Faktoren: Die neue GOT trifft auf Wohlstandsverlust bis in Mittelstand mit größtem Kaufkraftverlust seit Nachkriegszeit, auf finanzielle u. emotionale Krisenfolgen, auf Spaltung der Gesellschaft, auf rasantes Tempo von Großinvestoren mit Aufkäufen sowohl im Tiermedizin- als auch Tierversicherungsbereich mit Tierkliniken, Tierpraxen und namhaften Tierkrankenversicherungen
  • die demokratiegefährliche Wirkung in emotional aufgeladener Krisenzeit, wenn Hundehaltung für womöglich ein Drittel der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sein wird, aber die Hälfte der Bevölkerung Hundehalter-Erfahrung hat und aus aktuellen oder ehemaligen Hundehaltern besteht.
  • das positive soziale und gesundheitliche Wirkpotential des Hundes bei gezielter Förderung der Nutzbarmachung und gezielter Umsetzung des One-Health-Gedankens in der Medizin, in der Mensch-Tier-Beziehung und bei der Gestaltung von urbanen Räumen.

Überschätzt werden nach Zeitenwende

  • die aktuellen und künftigen finanziellen Möglichkeiten der Hundehalter
  • die Marktmacht der Verbraucher bei Tierkrankenversicherungen in nach Krisenzeit veränderter und verbraucher-ungünstiger Gemengelage
  • die Selbstregulierung des Tierversicherungsmarktes, von dem Tiermediziner und Tierhalter qualitätsverbesserte Produkte als Lösung für die Bezahlbarkeit künftiger Hundehaltung erhoffen

 

18.7. kurztext

 

Ausgangslage und Anlass für die Gesamtbetrachtung: Die Hundehalter-Zeitenwende mit Krisenfolgen und neuer Gebührenordnung

In früheren Zeiten waren Hunde als Arbeitstiere unersetzlich. Auch heutzutage haben Hunde für ihre Halter oft eine große Bedeutung, emotional, sozial und gesundheitlich. Hunde ziehen heute nicht mehr Karren, sondern sie bewegen die Bevölkerung und ziehen die Menschen raus in die Bewegung, zueinander, und ins Grüne. Damit helfen sie der Bevölkerung gegen

Auch wenn aktuell die positiven Potentiale von Hunden wegen deutlicher Qualitätsmängel in der Hundehaltung bei unzureichend erzogenen Tieren, wegen „Coronahunden“ und nicht weggeräumten Hinterlassenschaften womöglich unterschätzt werden, sind Hunde für die moderne Gesellschaft kein Luxus, sondern vielleicht genauso unersetzlich wie in früheren Zeiten. Sie erfüllen allerdings andere Aufgaben. 

Hundehaltung ist ein wichtiger Faktor in Deutschland mit Mehrfachnutzen: für mehr Bewegung gegen Volkskrankheiten und gegen soziale Isolation, für mehr soziale Teilhabe und für die Senkung von Stresspegeln in hektischer Zeit. Hunde sind ein bedeutsames Mittel der Selbstwirksamkeit in der Bevölkerung für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Stabilität in moderner Gesellschaft.

 

Hunde sind heutzutage selbstverständliches Familienmitglied und Alltagsbegleiter, verursachen für ihre Halter aber auch potentiell hohe tierärztliche Kosten im Erkrankungsfall und bei Unfällen. Im unvorhergesehenen medizinischen Ernstfall entstehen auf einen Schlag hohe Beträge. Mit der seit November 2022 gültigen neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) sind die tiermedizinischen Kosten für Tierhalter nun erheblich angestiegen.

 

Für ein Drittel der Bevölkerung ist Hundehaltung nicht mehr bezahlbar. Die Folgen gehen uns Alle an.

Hundehaltung war in Deutschland bislang seit Jahrhunderten und über Familiengenerationen üblich und zumeist bezahlbar, auch im Erkrankungsfall von Tier oder Halter. Die Kostensteigerungen in der Tiermedizin durch die neue GOT und der Wohlstandsverlust bei vielen Bürgern bis in den Mittelstand hinein (mit dauerhaft reduzierten bzw. fehlenden Rücklagen und Verlust an Sparfähigkeit), bedeuten nun erstmals eine Zeitenwende in der Hundehaltung und Allem, was mit Hundehaltung im Weiteren zusammenhängt. 

Wenn auch das Bedürfnis vieler Menschen, mit Hund sein zu wollen, sogar genetisch verankert ist und daher davon auszugehen ist, dass Hunde immer und in allen Bevölkerungsschichten erworben werden, ist für ein Drittel der Bevölkerung verantwortliche Hundehaltung nun womöglich nicht mehr bezahlbar. Auch nicht mittels Tierkrankenvollversicherungen, die als Hoffnungsträger gelten. Die nun mangelnde Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland wird Folgen haben, die uns Alle angehen.  

 

Interdisziplinäre Gesamtbetrachtung: Aufbau und Inhalt

Abstract

Die interdisziplinär angelegte Gesamtbetrachtung zeigt auf, warum womöglich ein Drittel der Bevölkerung von der Bezahlbarkeit aktueller und künftiger Hundehaltung abgehängt wird und warum das uns Alle angeht und auch Menschen betrifft, die keinerlei Hundeaffinität haben. Es werden relevante Zusammenhänge erläutert, die einen Überblick ermöglichen über die potentiellen Ursachen und Folgen der Zeitenwende in der Hundehaltung, welche für viele Bürger die Wende hin zur Nichtbezahlbarkeit aktueller und künftiger Hundehaltung darstellen wird. 

Zentrale Fragestellung ist, ob wir es uns in Deutschland leisten können, Hundehaltung erstmals zum Luxus werden zu lassen oder ob die Zeitenwende in der Hundehaltung erhebliche ungünstige Entwicklungen in Gang setzen kann, die wir uns gerade in Deutschland und gerade in Krisenzeiten als Gesellschaft auf keinen Fall leisten sollten.

 

Die Gesamtbetrachtung gibt einen Antwortversuch, indem sie in Teil 1 die Situation der Hundehalter, sowie Bedeutung und Nutzen der Hundehaltung für den Einzelnen und für die Gesamtgesellschaft darstellt sowie darlegt, wie es um die Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland bestellt ist. In die Überlegungen dieses Teils mit einbezogen werden die Qualität der Hundehaltung und geschichtliche Hintergründe, Pandemiefolgen, die Rolle von social media (bei Emotionen der Hundehalter und bei Pandemie), die Ökologie der Hundehaltung und der One-Health-Gedanke für Menschen- und Tierwohl der Hundehaltung in moderner Gesellschaft.

Tierkrankenversicherungen als Hoffnungsträger für eine bessere Bezahlbarkeit werden in Teil 2 dargestellt. Die seit Einführung der neuen GOT auf dem deutschen Markt erhältlichen Produkte werden in Bezug auf Werbeversprechen, Qualität und Kosten kritisch beleuchtet und Kritikpunkte exemplarisch dargestellt. Es wird die Informationsgestaltung der Versicherungsbranche und Tierärzteschaft für Tierhalter aufgezeigt sowie die Situation der Tierärzteschaft mit Tierarztberuf im Wandel und ihre Rolle bei Tierkrankenversicherungen und Tierhaltern dargestellt sowie über rasante Aktivitäten von Großinvestoren der Tiermedizin und bei Tierversicherungen berichtet auch auf dem deutschen, nun erstmals attraktiven Tierkrankenversicherungs-Markt. 

Da Tierkrankenversicherungen in Teil 2 sich als zu teuer und mit erheblichen Kostenrisiken auch als zu risikohaft zeigen, um eine Lösung für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland für das ärmere Drittel Deutschlands zu sein, resultiert aus der Analyse zu Tierkrankenversicherungen Teil 3 des Gesamttextes. Kosten und Risiko von Laissez-faire und einer tatsächlichen Lösung zur Bezahlbarkeit hin sollten fachübergreifend berechnet werden. Als Lösung wird der Vorschlag zu einer verbesserten Tierkrankenversicherung gemacht, die allen Hunden in Deutschland halterunabhängig eine ausreichende tiermedizinische Versorgung verpflichtend ermöglicht.

Sie wäre allerdings nur als Zuschussregelung zielführend, welche Verantwortungsbereiche des Bundes mitberücksichtigt und die z.B. auch Profiteure einer solchen Regelung (durch schlagartige Erhöhung der Versicherungsquote auf 100 Prozent) und externe finanzielle Beiträge für den Tierschutz als Staatsziel in Deutschland mit einbezieht, so dass der Bund nur den noch offenen Teil übernimmt, der zur Schließung der in der Struktur der Tierkrankenversicherungen beim Hund begründeten Kostenlücke erforderlich ist und welche Tierkrankenversicherungen bei potentiell schadenanfälligen Hunden ansonsten für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung zu teuer macht. Dafür werden für Bund und Steuerzahler die Kostenersparnisse durch den Faktor Hund für das Gesundheits- und Sozialsystem in Deutschland erhalten, der Präventionsfaktor Hund gegen Volkskrankheiten erhalten sowie ein Faktor für gesellschaftliche Stabilitäten erhalten und für die Zukunft gesichert. 

Der Aufwand einer solchen Lösung könnte wie die im Koalitionsvertrag festgeschriebene bundesweit verpflichtende Registrierung und Kennzeichnung von Hunden womöglich deutlich günstiger und schlanker zu haben sein als gedacht und würde sich lohnen. Denn Alle würden vom Erhalt des emotional, sozial und gesundheitlich wichtigen Faktor Hund für Deutschland profitieren: Tierschutz und halterunabhängig alle Hunde in Deutschland, die Halter und die bei Teilen der Halter nötige Qualitätsverbesserung in der Hundehaltung, Tier-und Humanmedizin, Wirtschaft, Steuerzahler und die Demokratie.

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Der Hauptfokus der Gesamtbetrachtung liegt auf den Wirkbereichen des Faktor Hund (emotional, sozial und gesundheitlich) für den Einzelnen und für die Gesamtgesellschaft und den möglichen Folgen, wenn Tierkrankenversicherungen nicht halten, was sie versprechen und eine Scheinlösung für eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung sind.

(Folgen für das Menschenwohl sind u.a. mit Tierabgaben der Verlust der gewohnten Unterstützung zur Selbstwirksamkeit u.a. gegen Bewegungsmangel und soziale Isolation, Verlust der Selbstwirksamkeit für mehr Teilhabe und andere soziale Bereiche, sowie für Stress- und Schmerzminderung. Folgen für das Hundewohl sind zu wenig tiermedizinische Versorgung, Tierabgaben, Euthanasien und weniger Tierschutz. Folgen für die Gesellschaft sind weniger Prävention und Behandelbarkeit von Volkskrankheiten und Hunde-Zoonosen, deutlich weniger Kostenersparnisse für das Sozial- und Gesundheitssystem durch den Faktor Hund, dafür mehr Kosten, mehr gesellschaftliche Spaltungsprozesse und mehr Unzufriedenheit bis hin zu Demokratieverdruß und Wahlentscheidung.)

Daher verfolgt diese Arbeit einen lösungsorientierten interdisziplinären Ansatz mit dem Wunsch nach fachübergreifendem Diskurs. 

 

Teil 1  Der Faktor Hund: Bedeutung und Wirkbereiche

 

Die Hundehalter-Zeitenwende wird Folgen haben für Hundehalter und Gesellschaft.

Die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland hat Hundehaltererfahrung und hält aktuell einen Hund oder hielt zu früherem Zeitpunkt im Leben einen Hund. In jedem 5. Haushalt lebt aktuell ein Hund. Aufgrund der Bedeutung der Hundehaltung und der Zahl der Hundehalter in Deutschland bzw. der Zahl derer, für die ein Hund eine wichtige Bedeutung hat, und der Tatsache, dass Hundehaltung bislang selbstverständlich ist und Teil der Kulturgeschichte in Deutschland, teils sogar bis in die Gene verankert ist, wird es Folgen haben, wenn Hunde für ein Drittel der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar sind. 

Verschärfend wirkt sich aus, dass in diesem Drittel ältere und chronisch kranke Hundehalter häufiger sind und ihr Hund für sie emotional, sozial und gesundheitlich eher besonders wichtig ist und in diesem Bevölkerungsteil für das Sozial- und Gesundheitssystem besonders hohe Kostenersparnisse zu erwarten sind, aber gerade die Älteren und Kranken oft auch ältere und kranke Hunde haben, welche besonders hohe tiermedizinische Kosten verursachen.

 

Gesamtgesellschaftliche Potentiale: Hunde sind ein wichtiger Gesundheitsfaktor in moderner Gesellschaft für Selbstwirksamkeit gegen Bewegungsmangel, Stress und soziale Isolation.

Volkserkrankungen wie Adipositas, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen und Depressionserkrankungen stellen in Deutschland eine enorme gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar und bringen persönliches Leid und hohen volkswirtschaftlichen Schaden. Viele Erkrankungen wären mit mehr Bewegung vermeidbar und viele zumindest besser behandelbar. In Deutschland bewegt sich die Bevölkerung viel zu wenig. 

Nicht nur Sport, sondern auch bereits moderate Bewegung hilft bei der Prävention und Therapie von Volkskrankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt allen Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche mit moderater Intensität oder 75 Minuten Bewegung mit höherer Intensität. Aber auch bereits kleine Steigerungen der körperlichen Aktivität können präventiv wirken. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass bereits elf Minuten mäßige Aktivität am Tag bzw. 75 Minuten mäßige Bewegung wöchentlich genügen, um das Risiko für vorzeitigen Tod, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen deutlich zu senken. 

 

Menschen bewegen sich mit Hund mehr als ohne. Hundehalter erreichen mit Gassigängen meist mühelos die WHO-Empfehlungen. Selbst Hundehalter mit körperlichen Einschränkungen, täglich mäßiger Bewegung mit kürzerer Gehstrecke haben ebenfalls bereits hohe Schutzwirkung.

Jeder Schritt zählt in einer Bevölkerung, die sich zu wenig bewegt und dadurch krank wird. 

 

Jeder soziale Kontakt zu einem Menschen via Hund zählt für eine sozial isolierte Person, in dem vielleicht das einzige Gespräch des Tages ermöglicht ist und andere Gesprächsmöglichkeiten in beschleunigter Zeit oft nicht mehr existieren.

Soziale Isolation, hohe Stresspegel und chronische Schmerzen erhöhen das Risiko für eine psychische Erkrankung. Hunde sind zugleich Bewegungsfaktor und Aktivierungsfaktor in der Prävention und Behandlung von Depressionserkrankungen, sind stress- und schmerzreduzierender Faktor und ein Faktor gegen soziale Isolation. 

Via Hund können durch erleichterte Kontaktaufnahme Menschen von sozialen oder gesellschaftlichen Barrieren befreit und zusammenführt werden. Durch erleichterte Kontaktaufnahme im Mensch-Hund-Team sind Hunde auch ein Faktor für den Ausgleich sozialer Nachteile für Menschen mit sozialen und körperlichen Einschränkungen, die via Hund bessere soziale Teilhabe haben. Auch können Frauen und Menschen mit sichtbaren Besonderheiten mit mehr Selbstbestimmtheit, Sicherheit und Freiheit in Gefahrenräumen, nachts oder in der Natur alleine unterwegs sein und haben damit ebenfalls bessere Teilhabe.

Hunde bieten Dreifachnutzen bei den großen biologischen Herausforderungen für Körper und Gehirn der Menschen in moderner Leistungsgesellschaft (Bewegungsmangel, hohe Stresspegel und soziale Isolation) und übernehmen damit eine wichtige Funktion für Leistungsfähigkeit, Teilhabe und Wohlbefinden in moderner Gesellschaft.   

 

Die Potentiale könnten besser genutzt werden: Die Nutzbarkeit der positiven Wirkpotentiale von Hunden hängt von der Qualität der Hundehaltung und ihrer Bezahlbarkeit ab. 

Der Faktor Hund in Deutschland könnte mit mehr Aufmerksamkeit auf die Qualität der Hundehaltung besser nutzbar sein und tiergerechter, pflichtbewusster, aber auch gezielter gegen Volkskrankheiten genutzt werden. Wenn Halter und Hund nur auf dem Sofa sitzen, werden beide krank. Nur wer Hundepflichten als Halter erfüllt, kann die positiven Potentiale des Hundes nutzen und nur wenn Hundehalter Möglichkeiten zu qualitätvoller Hundehaltung haben, wozu auch Erwerb von Sachkenntnis und tiermedizinische Versorgbarkeit gehören und diese Möglichkeiten auch nutzen, kann der Hund tiergerecht leben und die Gesellschaft insgesamt profitieren.

Sinkt jedoch die Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland und werden in Folge Hunde abgegeben, ausgesetzt oder mit Stress um Tierwohl und Finanzen trotz Nichtbezahlbarkeit dennoch erworben, so sinkt die Qualität der Hundehaltung für Hund und Halter und es sinkt die Nutzbarkeit der positiven Potentiale, die Hunde für den Einzelnen und für die Gesellschaft eigentlich bieten können.

 

Gesamtgesellschaftlche Folgen bei Nichtbezahlbarkeit der aktuellen und künftigen Hundehaltung für ein Drittel der Bevölkerung 

Die Folgen haben gesamtgesellschaftliches Ausmaß. Sind Hunde für Viele nicht mehr bezahlbar, fällt nach Wegfall von Sicherheiten, Selbstverständlichkeiten und Routinen in Pandemiezeit nun für nicht wenige Menschen ein weiterer sicher geglaubter Faktor für emotionale, soziale und gesundheitliche Stabilität und Selbstwirksamkeit weg. Viele Hundehalter haben jetzt schon Sorge, ob ihr Tier künftig unbehandelt leiden oder abgegeben werden muss. Dabei hat sich die Bevölkerung von dem für Viele als traumatisch empfundenen Kontroll- und Statusverlust der Pandemiezeit noch nicht erholt und weitere Krisenlagen sind entstanden. 

Das Wegfallen von Routinen, Selbstverständlichkeiten und emotionalem Support hat in der Pandemie zu dem Erwerb von „Coronahunden" geführt, die überhöht zum Seelentröster und als Retter in der Pandemie psychisch belasteten Menschen emotionalen Support, Routinen und Selbstverständlichkeiten in das Leben zurückbringen sollten.

Der unfreiwillige Wegfall des Hundes aus seit Familiengenerationen gewohnter Selbstverständlichkeit heraus nach Pandemiezeit könnte für Betroffene ein weiterer Bruch im Leben sein mit erneutem Kontrollverlust und dem erneuten Verlust von Selbstwirksamkeit. Das „Abgehängt-sein“ von der Hundehaltung, der Wegfall wird als Wegnahme empfunden, als erneute Wegnahme persönlicher Freiheiten und wie in der Pandemiezeit durch in Verantwortung des Staates liegende Institutionen. 

 

Die Folgen bei Wegfall des Hundes durch Nichtbezahlbarkeit könnten daher relevanter ausfallen, als zunächst gedacht: angesichts der Zahl der Hundehalter, aufgrund der vielfältigen, geselllschaftsdurchwirkenden Wirkbereiche des Hundes und der hohen emotionalen Aufladung des Hundes, die in Pandemiezeit zugenommen hat, und der Wut von Teilen der Bevölkerung auf staatliche Institutionen, die sich in Pandemiezeit auch auf einen studierten „Tierarzt“ als Präsident des RKI richtete und weil social media als Brandbeschleuniger ungünstiger Entwicklungen wirkt, z.B. für

gesellschaftspalterische Sätze: („Hunde muss man sich leisten können, das war schon immer so. Ich kanns, du nicht. Ätsch.“ ), für das Herauslassen von Wut und Frust („Jetzt nimmt uns der Staat -und seine Tierärzte- auch noch den Hund weg.“) oder für nationalpopulistische und islamfeindliche Äußerungen („Erst wollen die Hundefeinde uns den Hund nehmen -meinen treuen Kamerad reiner Rasse- und bald das ganze Land.“)

 

Erkennen Hundehalter allmählich, dass sie mit Wohlstandsverlust und neuer GOT, nun erstmals dauerhaft von der Hundehaltung abgehängt sind und Allem, was Hundehaltung für sie bedeutet, könnten demnächst nicht nur vorhandene Destabilisierungsprozesse im Sozial- und Gesundheitssystem durch Volkskrankheiten deutlich gravierender ausfallen, sondern auch Destabilisierungsprozesse der Demokratie könnten vorangetrieben werden und zu Wahlentscheidungen beitragen. 

 

 

Teil 2 Hoffnungsträger Tierkrankenversicherung: Lösung oder Scheinlösung?

 

Aus der Nischenecke zum Versicherungsboom: Die Tierkrankenversicherung wird mit Wohlstandsverlust und neuer GOT systemrelevant für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung.

Waren Tierkrankenversicherungen bis vor kurzem ein Nischengeschäft in Deutschland und Attribut von Haltern, die ihr Tier ohnehin gut versorgen und nicht auf eine Tierkrankenversicherung angewiesen waren, wurde mit Wohlstandsverlusten der Bevölkerung und der neuen GOT nun auch der deutsche Markt bei Tierkrankenversicherungen sehr lukrativ. Marktfoschungsanalysen verhießen ein lohnendes Geschäft mit künftig deutlich steigendem Versicherungsinteresse besorgter Tierhalter. Unterstützung aus der Tierärzteschaft war sicher, weil die Tierärzteschaft wegen der Probleme im heutigen Tierarztberuf und wegen besserer Umsätze mit Tierkrankenversicherungen auch für Deutschland sich finanzielle Vorteile, mehr Sicherheit und mehr Anerkennung erhofft. Der gut geplante Markteintriitt vieler Versicherer funktionierte. Immer mehr Hundehalter schließen erstmals und unter Druck von FInanzen, emotionsbeladener Werbung, und mahnender Tierarztempfehlung eine Tierkrankenvollversicherung ab, in der Hoffnung, die Bezahlbarkeit der Hundehaltung dadurch ein Tierleben lang zu sichern und die Familienfinanzen (vor erneuter unvorhersehbar unsichtbarer Gefahr nach Pandemie und Krieg in der Ukraine) zu schützen. Von Qualität und Kosten der Versicherungen für Tierhalter hängt nun die Bezahlbarkeit der Hundehaltung ab und Alles ab, was der Faktor Hund für den Einzelnen und Gesellschaft bedeutet.

 

Die Produkte auf dem aktuellen Markt sind zu teuer und/oder suggerieren günstigere Preise, bergen aber zu viel intransparentes Kostenrisiko.

Tierkrankenvollversicherungen auf dem deutschen Markt seit Einführung der neuen GOT wurden untersucht mit dem Ergebnis, dass die Produkte zu Tierkrankenvollversicherungen Vollschutz und Rundum-Schutz versprechen, aber eklatante Qualitätsmängel, lückenhaften Schutz und hohe Versicherungsbeiträge aufweisen. 

Es sind große Intransparenzen zu sehen mit überzogenen Werbeversprechen und überdiversifiziertem Angebot mit unübersichtlicher Produktvielfalt. Die Kostenrisiken sind oft verdeckt, in jedem Produkt anders gestaltet und für medizinische und juristische Laien oft nicht klar erkennbar. Zu den Kostenrisiken gehören u.a. erhebliche Leistungsausschlüsse, zu geringe Vorsorgepauschalen und Deckelung der Jahreshöchstleistung . 

Auch die Kündbarkeit durch den Versicherer ist problematisch und wird nicht selten auch tatsächlich vorgenommen, wodurch zu kostenträchtige Tiere aus dem Versicherungspool entfernt werden. Auch wenn künftig mehr junge gesunde Tiere versichert werden, können sie als ältere, kranke Tiere wieder gekündigt werden. Sie erhalten auch bei anderen Anbietern keine Versicherung oder nur zu sehr schlechten Konditionen. Nur wenige Versicherer verzichten tatsächlich auf ihr Kündigungsrecht. Es muss dabei ebenfalls mit veränderten Konditionen und erheblichen Beitragserhöhungen gerechnet werden.

Eine quasi zeitgleiche Welle von Beitragserhöhungen diverser Versicherer erreichte die vielen unerfahrenen Neukunden, deren Versicherungsinteresse noch mit günstigeren Preisen geweckt wurde, ein halbes Jahr nach der neuen GOT, wobei den Versicherern die Planung der neuen GOT lange bekannt war.

 

Die Versicherungsbeiträge sind hoch, insbesondere für ältere gesunde Tiere und für vorerkrankte Tiere. (Ein gesunder neuversicherter 7-jähriger Labrador kostet je nach Leistungspaket ca. 100-130.- Euro monatlich, ein dreijähriger ca. 80-120.- Euro. Bei einem Versicherer kostet der siebenjährige Labrador im Premiumangebot sogar über 500.- Euro monatlich.) 

 

Nach Analyse des Angebots und des bisherigen Verlaufs des Versicherungsbooms werden Tierkrankenversicherungen so bewertet, dass sie insgesamt deutlich zu teuer und zu risikobehaftet sind (insbesondere im Tieralter und weil neben dem Versicherungbeitrag  zusätzlich noch erhebliche Beträge z.B. für die tiermedizinische Versorgung im Erkrankungsfall bei Leistungsausschluss anzusparen sind), um für das ärmere Drittel der Bevölkerung bezahlbar zu sein, welches die Tierkrankenversicherung an dringendsten bräuchte und um für die Gesamtheit der Hunde in Deutschland ausreichende medizinische Versorgung zu erreichen. 

 

Verbraucherungünstige Gemengelage mit geschwächter Verbrauchermacht

Weitere Problemfelder mit ungünstiger Wirkung für die Verbraucher sind der hochdynamische Markt u.a. mit neuen Anbietern und mit rasanten massiven Aufkäufen von internationalen Großinvestoren in der Tiermedizin und auch im Tierversicherungsbereich in Deutschland. 

Die Interessen der Tierärzteschaft und der Tierhalter sind in manchen Bereichen deckungsgleich, je mehr das Tierwohl im Vordergrund steht, in anderen jedoch nicht. Tierkrankenversicherungen sind für Tierärzte ebenfalls Hoffnungsträger: für den Tierarztberuf in Not und für erleichterte Kommunikation mit Tierhaltern, um für die neue GOT und notwendige Kostensteigerungen Verständnis zu erhalten. Daraus resultieren allerdings auch teils unkritische Empfehlungen, die in Vertrauensstellung an Tierhalter gegeben werden bis hin zu bezahlter Vermittlertätigkeit pro Versicherungsabschluss. Verlockungen für Tierärzte für übersteigertes Umsatzinteresse werden auch durch Fehlanreize generiert, die sich auf das Tierwohl unversicherter, aber wegen Fehlanreizen zu Überbehandlung auch auf versicherte Tiere ungünstig auswirken können. 

Zudem wird das Informationsangebot zu Tierkrankenversicherungen für Tierhalter und Tierärzte von Tierärzteschaft und Versicherungsbranche selbst beauftragt und es besteht wenig unabhängiges Angebot. (Selbst unabhängige Verbraucherschutzverbände sind mangels Fachkenntnis für eine fundierte Einschätzung auf die Expertise der Tierärzteschaft und Versicherungsbranche angewiesen.) 

 

Die Verbrauchermacht ist durch gleich mehrere berechenbare Faktoren von Beginn des Versicherungsbooms an geschwächt. Zu beachten sind gemeinsame Interessenlagen von Versicherungsbranche und Tierärzteschaft mit Wissens- und Informationsvorsprung gegenüber den Tierhaltern, zeitgleicher sorgfältig geplanter Markteintritt vieler Versicherer mit überdiversifiziertem unübersichtlichem Angebot bei unerfahrenen Verbrauchern, rasante Aufkäufe von Großinvestoren in der Tiermedizin, aber auch zusätzliche ungeplante Faktoren, z.B. finanzielle und emotionale Faktoren bei den Tierhaltern, die mit Pandemie und Krisenfolgen zusammenhängen und insgesamt mit ihrem zeitlichen nahen Aufeinanderfolgen eine besonders verbraucherungünstige Gemengelage und besondere Situation bei Tierkrankenversicherungen für Deutschland ergeben. Hierdurch ist eine Vergleichbarkeit mit anderen Ländern eingeschränkt, wie der Markt die Qualität und Kosten zugunsten der Verbraucher regeln wird. 

 

Die Ursachen für die hohen Kosten und Kostenrisiken der Krankenvollversicherung sind möglicherweise auch strukturbedingt.

Die Ursachen für die hohen Kosten und verdeckten Kosten könnten neben Umsatzinteresse der Versicherer und ihrem gemeinsamen Profitieren von ähnlichem, zeitgleichen Handeln, auch in der Struktur des versicherungsrechtlich in der Sachversicherung angesiedelten Versicherungsgegenstands „Hund“ liegen, der für die Versicherer potentiell schadenanfällig und risikobehaftet ist. Das Geschäft lohnt sich bei niedrigen Produktpreisen nicht. Daraus resultieren grundsätzlich entweder je nach Tier und besonders im Tieralter sehr hohe Versicherungsbeiträge oder bezahlbare Beiträge mit zu hohen Kostenlücken, die geringeren Produktpreis suggerieren, aber erhebliche Kostenrisiken für den Verbraucher darstellen, die bis in die Verschuldung führen können.

 

Laissez-faire: Verbessert oder verschlechtert sich künftig die Situation für die Tierhalter?

Künftig ist aus Sicht der Autorin keine Verbesserung zu vermuten aufgrund des dauerhaften Wohlstandsverlusts bis in den Mittelstand hinein und aufgrund der nachhaltig geschwächten Verbrauchermacht bei Tierkrankenversicherungen. Tierkrankenversicherer, Großinvestoren und Tierärzte könnten sich künftig auf die wohlhabendere Klientel konzentrieren mit dem Risiko von Fehlanreizen, 2-Klassen-Tiermedizin und Kostenspiralen. Hoffnungen u.a. von Verbrauchern und Tierärzten, wenn nur genügend gesunde Tiere im Versicherungspool sind, würden sich Qualität und Preis für die Verbraucher bessern, werden sich aufgrund der besonderen Gemengelage aus Sicht der Autorin eher nicht erfüllen.

 

Es ist viel eher davon auszugehen, dass es künftig viele Tiere mit Bedarf an tiermedizinischer Versorgung des ärmeren Drittels gibt, die Unversicherten und Unversicherbaren, die es bei Nichtbezahlbarkeit und Entwicklung einer 2-Klassen-Medizin gar nicht erst bis auf den Behandlungstisch schaffen, unbehandelt bleiben, abgegeben oder ausgesetzt werden und in jedem Falle vom Tierarzt nicht gesehen werden. Somit aber bewahrheiten sich Sätze aus Studien in Kooperation mit der Tierversicherungsbranche auf zynische Weise, die besagen: „Versicherte Tiere sind besser versorgt.“ Bislang waren in Deutschland gut versorgte Tiere eher versichert als Attribut guter Versorgung gut situierter oder versicherungsaffiner Tierhalterschaft, ohne dass Tierkrankenversicherungen für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung und der Folgen für Tier- und Menschenwohl in Deutschland relevant waren. 

 

Tierarztberuf im Wandel und Großinvestoren mit zunehmender Marktmacht

Auch wegen des Tierärztemangels werden die Unversicherbaren und Unversicherten vom Tierarzt bei so einer Entwicklung nicht mehr gesehen, der ohnehin mehr als genug Tiere auf dem Behandlungstisch hat und wie Forschungsergebnisse besagen, mit versicherten Tiere  bessere und sicherere Umsätze hat, was für die Zukunft des Tierarztberufs eine wichtige Perspektive ist. Inhaber finden häufig keinen Nachfolger, der als eigenverantwortlicher Inhaber die Praxis übernehmen möchte. Die meisten Tiermediziner sind inzwischen weiblich und arbeiten lieber angestellt wegen Vereinbarkeit von Familie und Beruf und wegen des hohen unternehmerischen Risikos. Allerdings geben die meisten Tierärzte in internen Umfragen an, mit ihren Umsätzen zufrieden zusein, zumal die Branche zwar vor großem Wandel steht, aber zu den Krisengewinnern gehört.

 

Tierkrankenversicherungen sind in Ländern besonders erfolgreich, in denen die tiermedizinische Versorgung besonders teuer ist und in denen Großinvestoren in der Tiermedizin bereits längere Zeit aktiv sind. Auch in Deutschland ist eine zunehmende Marktkonzentration zu beobachten und bis auf den Aufkauf der größten Tierklinik in Deutschland sind die die einzelnen Aufkäufe einzelner Praxen für Bundeskartellamt nicht prüfrelevant, die insgesamt gesehen aber zu hoher Marktkonzentration und Marktmacht führen. Mit Großinvestoren, so auch Erfahrungen in der Humanmedizin, steigen die Kosten für die Verbraucher und auch in der Tiermedizin können trotz Gebührenordnung Kosten steigen und Gebühren nach oben hin ausgelegt werden. Angestellten Tierärzten einer Klinikkette könnte empfohlen werden, in erster Linie umsatzorientiert zu arbeiten.

 

Fazit: Tierkrankenversicherung ist für eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung eine Scheinlösung. 

Tierkrankenvollversicherungen werden als Lösung für die Bezahlbarkeit gegenüber den Tierhaltern kommuniziert, stellen aber aufgrund von hohen Kosten und hohen Kostenrisiken für die Verbraucher (verdeckte Kostenfallen, Kündbarkeit oder Kostensteigerung bei kranken oder alten Tieren, überdiversifiziertes unübersichtliches Produktangebot) und aufgrund besonderer Gemengelage und wegen Strukturmängeln der Tierkrankenvollversicherung beim Hund keine Lösung für die Bezahlbarkeit über ein Tierleben dar, sondern eine Scheinlösung. Da der Markt aufgrund besonderer Gemengelage und geschwächter Verbrauchermacht wohl keine bessere künftige Bezahlbarkeit erwarten lässt und Hunde als Alltagsbegleiter potentiell hohe tiermedizinische Kosten verursachen können, sollte angesichts der möglichen positiven Potentiale bzw. der bei NIchtbezahlbarkeit negativen Folgen für Tiere, Halter und Gesamtgesellschaft eine bessere Lösung gefunden werden, etwa durch eine verbesserte Tierkrankenversicherungs-Struktur.

 

Was kommt teurer? Laissez-faire oder echte zukunftsfähige Lösung? 

Die Autorin empfiehlt fachübergreifendes Handeln, um Kosten und Nutzen zu berechnen und abzuwägen von einerseits Laissez-faire inklusive Scheinlösung der Tierkrankenversicherungen aktueller Art oder aber andererseits einer echten Lösung, die ebenfalls ihren Preis habe wird: eine zukunftsfähige Lösung bei Tierkrankenversicherungen, die allen Hunden in Deutschland halterunabhängig ausreichende tiermedizinische Versorgung ermöglicht, bezahlbar für die Hundehalter und ohne verdeckte Kostenrisiken. 

 

Zukunftsfähig bedeutet, die Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung der Halter und die Qualität der Hundehaltung zu stärken. Zukunftsfähig bedeutet zudem, unversichertes und unversicherbares Tier- und Menschenleid zuverlässig zu vermeiden und zu verhindern, dass ausgerechnet die wünschenswerten modernen Möglichkeiten der Tiermedizin indirekt das Tierwohl aushebeln mit Entwicklung von Kostenspiralen und 2-Klassen-Tiermedizin und zu verhindern, dass sich die Tierheime zusätzlich mit schlecht vermittelbaren kostenträchtigen Tieren füllen und Euthanasien aus nichtmedizinischen Gründen in moderner Gesellschaft den Tierschutz als Staatsziel aushebeln. 

Diejenige Lösung ist anzustreben, welche darüber hinaus alle in weiterer Folge ungünstigen Entwicklungen bei Volkskrankheiten und von zusätzlicher gesellschaftlicher Spaltung mit mehr emotionaler negativer Aufladung gar nicht erst entstehen lässt und welche die bislang sich ergebenden Kostenersparnisse für das Sozial- und Gesundheitssystem in Deutschland durch den Faktor Hund erhält sowie gezielter und zukunftsfähig nutzbar macht. Kostenersparnisse für das Sozial- und Gesundheitssystem durch den Faktor Hund sind schlecht zu berechnen, weil in Mensch-Tier-Studien Kausalitäten eher schwer nachweisbar sind und oft die Emotion und Überzeugung der Halter eine Rolle spielt. Aber gerade wegen schlechter Berechenbarkeit sollten die Kostenersparnisse durch den Faktor Hund nicht unterschätzt werden, sie könnten enorm sein. Ebensowenig sollten Emotionen und Überzeugungen der Tierhalter unterschätzt werden. Denn weniger Fakten, sondern Emotionen und Überzeugungen der Wähler entscheiden Wahlen.   

 

Teil 3 Pflichtversicherung in Zuschussregelung: die verpflichtende halterunabhängige Tierkrankenversicherung für alle Hunde 

 

Die verpflichtende halterunabhängige Lösung funktioniert nur in Zuschussregelung.

Die brisanten Potentiale der Hundehalter-Zeitenwende für sehr ungünstige Entwicklungen bei Volkskrankheiten und vermehrter Unzufriedenheit und Gesellschaftsspaltung sollten wir uns gerade in Deutschland und gerade jetzt nicht leisten (wie in Teil 1 dargestellt) Da Tierkrankenvollversicherungen aktueller Art keine Lösung sind für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland und auch künftig aufgrund besonderer Gemengelage in Deutschland nicht werden (wie in Teil 2 herausgestellt), wird vorgeschlagen ( in Teil 3), erstmals ernsthaft und fachübergreifend über eine verpflichtende Lösung nachzudenken. Eine Kostenlücke bei Tierkrankenversicherungen sollte zur Bezahlbarkeit der Hundehaltung hin geschlossen werden, die strukturell bedingt ist durch den potentiell „schadenanfälligen“ Risiko-Versicherungsgegenstand „Hund“ und welche durch die besondere Gemengelage bei Tierkrankenversicherungen in Deutschland, die auch zum Teil Krisenfolge ist, zusätzlich ungünstig wirkt. 

Damit sich das Geschäft für Versicherer lohnt, erfordert die Struktur der Tierkrankenversicherung beim Hund hohe Produktpreise und einen Versicherungspool mit zu vielen gesunden jungen Tieren, zum Nachteil der vielen alten und kranken Tiere, die inzwischen dank moderner tiermedizinischen Versorgung lange mit guter Lebensqualität, aber teuer für den Tierhalter leben und Risiko für den Versicherer bringen, das an den Verbraucher weitergegeben wird, da die Versicherer die Konditionen vorgeben. 

Die Füllung der Kostenlücke zur Bezahlbarkeit der Hundehaltung hin kann allerdings nur als Zuschussregelung funktionieren.

 

Der Faktor Hund wirkt weit über Privates hinaus: Auch der Bund übernimmt Verantwortung für seine Verantwortungsbereiche.

Eine Zuschussregelung und zuverlässige tiermedizinische halterunabhängige Versorgung für alle Hunde würde auch die Verantwortung des Bundes für die GOT und für Tierschutz als Staatsziel sowie die Verantwortung des Bundes für schutzwürdige Teile der Bevölkerung und für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen und Pandemie- bzw. Krisenfolgen mit einbeziehen und wäre vor dem Steuerzahler und juristisch aus Sicht der Autorin aufgrund dieser Verantwortung begründbar. Weitere Begründbarkeiten stellen die besonderen Wirkpotentiale von Hunden und die Wirkungsbereiche der verpflichtenden Lösung dar. Hunde wirken weit über das Private des Halters hinaus. Wie bei der in manchen Bundesländern verpflichtenden Hundehaftpflicht, wird die Selbstverantwortlichkeit des Halters gestärkt, es besteht die freie Entscheidung bei Wahl von Versicherungsprodukt und Anbieter. Hundehaltung ist Privatsache, aber Hunde sind nicht nur Privatsache bei Tierrechten, als Alltagsbegleiter im öffentlichen Raum, bei der Gefahrenabwehr und Verhinderung von Zoonosen und bei gesamtgesellschaftlichen Belangen.

 

Entwicklung und Umsetzung vielleicht günstiger und schlanker als gedacht

Wie die im Koalitionsvertrag bereits enthaltene bundesweit verpflichtende Registrierung von Hunden, könnte die verpflichtende Tierkrankenversicherung für Hunde günstiger und schlanker zu haben sein, als gedacht. Sie könnte über einen Fonds gestaltbar sein, (Details einfügen? nach jur. Gespräch) zu welchem der Bund nur den dann noch offenen Teil hinzugibt. Digitale, bereits vorhandene Schnittstellen könnten in der Umsetzung genutzt werden. 

 

Fazit: Der Aufwand und die Zuschussregelung sind es wert: Alle profitieren von einer zuverlässigen tierärztlichen Versorgung und von 100 Prozent Versichertenquote.

Es ist entsteht einiger Aufwand bei der Entwicklung und Umsetzung einer zukunftsfähigen Tierkrankenversicherung. Aber der Aufwand erreicht, aus der aktuell defizitären Situation, (die nur für Teile der Hundepopulation und nur für Teile der Bevölkerung und nur zu einem Teil der Erkrankungen Krankenversicherung leistet sowie die Hundehalterschaft spaltet und einen Keil in die Jahrtausende alte Mensch-Hund-Geschichte treibt,) erstmals einen tatsächlichen zukunftsfähig stabilen Krankenvollschutz zu bilden. 

In Vorreiterfunktion, mit 100 Prozent Versichertenquote, mit Erhalt der Produktvielfalt der verschiedenen Anbieter, die aber nun gesichert Qualität bieten und ausbauen können und auf Intransparenzen und überzogene Werbeversprechen verzichten können, bietet diese Lösung bei der Bezahlbarkeit des Faktor Hund einen wesentlichen Faktor für Stabilität in Deutschland, von dem Alle profitieren: 

Halter und Hunde, Qualität und Pflichtbewusstsein in der Hundehaltung, Menschen- und Tierwohl, Tierschutz und Tierheime, Tierärzteschaft, Tierarztberuf und Humanmedizin, Versicherungsbranche, Hundewirtschaft und Volkswirtschaft. Mit Kostenersparnissen, die durch den Faktor Hund in der Prävention und Behandlung von Volkskrankheiten entstehen, erhalten und ausgebaut werden können und als stabilisierender Faktor für Zufriedenheit und sozialen Zusammenhalt profitieren auch die Gesamtgesellschaft und unsere Demokratie.

 

 

 

 

Schnipsel Kurztext /abstractschnipsel 

 

tkv schnipsel raus aus 18.7. kurztext

raus, wenn ich in Text weiter hinten die tkv drin hab. Die Analyse von Tierkrankenversicherungen seit neuer GOT zeigt auf: Die Produkte zu  Tierkrankenvollversicherungen haben eklatante Qualitätsmängel: Intransparenzen, überdiversifiziertes Angebot mit Kostenrisiken und Zusatzkosten, die meist verdeckt und in jedem Produkt anders gestaltet sind (für Laien oft nicht erkennbare erhebliche Leistungsausschlüsse, Kündbarkeiten zu kostenträchtiger Tiere, zu geringe Vorsorgepauschalen und Jahreshöchstleistung, teils drastische Beitragserhöhungen) und/oder sehr hohe Versicherungsbeiträge insbesondere für ältere und vorerkrankte Tiere. Tierkrankenvollversicherungen sind damit deutlich zu teuer für das Drittel der Bevölkerung, das sie am dringendsten bräuchte, insbesondere, weil neben dem Versicherungbeitrag  zusätzlich noch Geld z.B. für die tiermedizinische Versorgung im Erkrankungsfall bei Leistungsausschluss anzusparen ist. Für das ärmere Drittel der Bevölkerung sind Tierkrankenvollversicherungen zu teuer, um ein Tierleben lang ausreichende  tiermedizinische Versorgung zu sichern.

 

Die Ursache für die hohen Kosten und verdeckten Kosten könnte neben Umsatzinteresse der Versicherer in der Struktur des in der Sachversicherung angesiedelten Versicherungsgegenstands „Hund“ liegen, der potentiell schadenanfällig ist. Das Geschäft lohnt sich bei niedrigen Produktpreisen nicht. Daraus resultieren grundsätzlich entweder je nach Tier und besonders im Tieralter sehr hohe Versicherungsbeiträge oder bezahlbarere Beiträge mit zu hohen Kostenlücken im Vollschutz, die geringeren Produktpreis suggerieren, aber erhebliche Kostenrisiken für den Verbraucher darstellen, die bis in die Verschuldung führen können.

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scnipsel kurzkurztext

TKV Text A  Tierkrankenvollversicherungen

Die Analyse der Versicherungsprodukte auf dem deutschen Markt seit Einführung der neuen GOT ergibt, dass die Produkte zu große Intransparenzen in überdiversifiziertem Angebot aufweisen, mit erheblichen Kostenrisiken, die meist verdeckt und in jedem Produkt anders gestaltet sind und die Kosten zu teuer ausfallen wegen zu hoher Versicherungsbeiträge und wegen der Beträge, die trotz Tierkrankenversicherung angespart werden müssen (für den Erkrankungsfall, der nicht in der Leistung enthalten ist, für Selbstbehalte, Beitragserhöhung oder im Kündigungsfall u.v.m.) 

Tierkrankenversicherungen aktueller Art sind keine Lösung für das ärmere Drittel, welches den größten Bedarf an Tierkrankenversicherung hätte. 

 

Aufgrund von Strukturmängeln der Tierkrankenversicherung und zu unkritischer Sicht bis hin zu Interessenskonflikten in Teilen der Tierärzteschaft sowie wegen besonderer verbraucherungünstiger Gemengelagen und rasanten Aktivitäten von Großinvestoren könnte bei Tierkrankenversicherungen in Deutschland künftig keine Verbesserung zu vermuten sein und sich Tierkrankenversicherer, Großinvestoren und viele Tierärzte auf die wohlhabendere Klientel konzentrieren mit dem Risiko von Fehlanreizen, 2-Klassen-Tiermedizin und Kostenspiralen. Hoffnungen u.a. von Tierärzten, wenn nur genügend gesunde Tiere im Versicherungspool sind, würden sich Qualität und Preis bessern, werden sich aufgrund der besonderen Gemengelage eher nicht erfüllen.

 

Viele Tiere mit Bedarf an tiermedizinischer Versorgung des ärmeren Drittels schaffen es bei einer 2-Klassen-Medizin nicht bis auf den Behandlungstisch und werden vom Tierarzt nicht gesehen. Somit bewahrheiten sich Sätze aus Studien in Kooperation mit der Tierversicherungsbranche auf zynische Weise, die besagen: „Versicherte Tiere sind besser versorgt.“ Tierkrankenversicherungen sind in Ländern besonders erfolgreich, in denen die tiermedizinische Versorgung besonders teuer ist und in denen Großinvestoren bereits längere Zeit aktiv sind. Bislang waren in Deutschland gut versorgte Tiere eher versichert Tierkrankenversicherung war Nischenprodukt für eine eher gut situierte werte-und versicherungsaffine Tierhalterschaft. Diese Tiere wären ohnehin, auch jetzt mit neuer GOT und auch ohne Tierkrankenversicherung gut versorgt.

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ende und weiter mit abstract mit Tei 1 2 3

für Kurzabstract  müsste hier noch sozial und gesundheits und demokratiefaktor rein:

Aus Sicht der Autorin sind Tierkrankenversicherungen aktueller Bauart keine Lösung, da sie strukturbedingt und wegen besonders ungünstiger Gemengelage in Deutschland schlechte Qualität, erhebliche Intransparenzen und Kostenrisiken aufweisen und deutlich zu teuer sind und wegen ungünstiger Gemengelage auch bleiben werden. 

Ältere und chronisch kranke Menschen gehören häufiger zu dem ärmeren Drittel Bevölkerung und haben besonders häufig alte und kranke Tiere, die besonders teuer werden. Gerade für die Tiere mit dem größten Bedarf an Versorgung für die Hundehalter-Bevölkerung mit dem größten Bedarf an emotionaler sozialer und gesundheitlicher Selbstwirksamkeit, für den hohe Kostenersparnisse für das Sozial- und Gesundheitswesen angenommen werden können, ist der stabilisierende Faktor Hund künftig nicht mehr bezahlbar und eine Tierkrankenvollversicherung ebenfalls nicht, zumal trotz Versicherung nebenbei noch Geld angespart werden muss für erhebliche Leistungsausschlüsse. 

Hunde sind ein bedeutsamer Faktor da, wo 

 

Die Autorin schlägt fachübergreifendes Handeln vor, um Kosten und Nutzen von Laissez-faire und von neue Lösungswegen zu berechnen und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen. Sie schlägt aufgrund der brisanten Entwicklung vor, erstmals ernsthaft über eine verpflichtende Lösung nachzudenken, welche nur im Zuschussmodell funktionieren kann, und auch die Verantwortung des Bundes für GOT, Tierschutz, schutzwürdige Bevölkerung und Pandemiefolgen miteinbeziehen würde. und womöglich ausreichend begründbar, günstiger und schlanker zu haben ist, als gedacht und von der Alle profitieren: 

Halter und Hunde, Menschen- und Tierwohl, Tierschutz und Tierheime, Tierärzteschaft, Versicherungsbranche und Hundewirtschaft, Humanmedizin und Volkswirtschaft und mit Kostenersparnissen durch Hunde in der Prävention von Volkskrankheiten und als stabilisierender Faktor für Zufriedenheit und sozialen Zusammenhalt auch die Gesamtgesellschaft und die Demokratie.

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Die Nutzbarkeit sozialer und gesundheitlicher Wirkpotentiale der Hunde für den Menschen ist verknüpft mit der Qualität der Hundehaltung, also mit den Möglichkeiten, Hundewohl und Sachkenntnis umzusetzen, sowie verknüpft mit der Bezahlbarkeit der Hundehaltung, insbesondere beim tiermedizinischen Ernstfall. 

Die Nutzbarkeit der Potentiale, Hundehaltungs-Qualität, und Bezahlbarkeit, hängen miteinander zusammen, im Kleinen für das Mensch-Hund-Team wie auch im Großen für das Gemeinwesen. Der One Health Gedanke vermittelt, wie sehr die Tier- und Menschengesundheit miteinander verbunden sind, nicht nur bei Zoonosen und wie sehr Geld dabei eine oft entscheidende Rolle zukommt für Wohl und Weh von Mensch, Tier und Umwelt. ?Nachteilig wirkt, wenn Gelder für One Health fehlen oder wenn Gelder mit maximalem Profit auf Kosten von One Health generiert werden. Dies betrifft auch die Hund-Mensch-Gesundheit. Ändert sich die Bezahlbarkeit der Hundehaltung, hat dies Folgen auf die Hundehaltungs-Qualität und Folgen für die Nutzbarkeit der Potentiale, die der Hund bieten kann.

 

In dieser Gesamtbetrachtung zu einer Zeitenwende in der Hundehaltung mit deutlich veränderter Bezahlbarkeit der Hundehaltung geht es daher auch um die Bedeutung und Qualität von Hundehaltung in Deutschland nach Pandemiezeit und in Krisenfolge, aber Hauptanlass zu dieser Gesamtbetrachtung ist die Bezahlbarkeit der Hundehaltung nach Einführung der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), durch welche die Kosten für tiermedizinische Behandlungen in Zeiten dauerhaften Wohlstandsverlustes stark ansteigen. Dadurch wird verantwortliche Hundehaltung für womöglich ein Drittel der Bevölkerung bis in den Mittelstand hinein nicht mehr möglich sein. 

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hier nur für Abstact

Im 1. Teil  werden die einzelnen Wirkbereiche des Hundes näher vorgestellt und die potentiellen Folgen für den Einzelnen und für die Gesamtgesellschaft bei fehlender Bezahlbarkeit der Hundehaltung. 

Hunde bieten Nutzen in moderner Leistungsgesellschaft in drei wichtigen Wirkbereich-Kategorien, die Menschen krank machen können. Hunde wirken gegen Bewegungsmangel, gegen Stress in Leistungsgesellschaft und gegen soziale Isolierung und das oft zugleich, also im Dreifachnutzen.

Hunde sind ein Faktor in Deutschland u.a. für tägliche regelmäßige Bewegung, für Aktivierung, Stabilisierung und Routinen, für Stress- und Schmerzreduzierung und für Entschleunigung und Muße. Sie helfen gegen soziale Isolierung und erleichtern Kontakte.

Jeder soziale Kontakt zu einem Menschen zählt für eine sozial isolierte Person. Ist für einen Menschen, gleich ob Halter oder Nichthundehalter, via Hund vielleicht das einzige Gespräch eines Tages ermöglicht, übernehmen Hunde eine unersetzliche Funktion, weil andere Ansprachemöglichkeiten heutzutage mangels Zeitverfügbarkeit quasi nicht mehr existieren.

 

Auch jeder zusätzliche Schritt zählt. Bewegungsmangel ist Ursache oder erheblicher Risikofaktor für Volkskrankheiten. Mehr Bewegung ist in der Prävention von vermeidbaren Volkskrankheiten enorm wichtig. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt allen Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche mit moderater Intensität oder 75 Minuten Bewegung mit höherer Intensität. 

Aber auch bereits kleine Steigerungen der körperlichen Aktivität können präventiv wirken. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass bereits elf Minuten mäßige Aktivität am Tag bzw. 75 Minuten mäßige Bewegung wöchentlich genügen, um das Risiko für vorzeitigen Tod, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen deutlich zu senken. Hundehalter erreichen mit Gassigängen meist locker die WHO-Empfehlungen und auch Hundehalter mit körperlichen Einschränkungen oder auch bei längeren Gesprächs-/Schnüffel-Pausen zwischendurch haben ebenfalls bereits hohe Schutzwirkung. Hundehalter machen die Bewegung mit Hund zusätzlich zu Bewegung ohne Hund. Hundehalter bewegen sich mehr, sind gesünder und leben länger, so der Tenor von Studienergebnissen. Kausalität nachzuweisen ist dabei allerdings nicht einfach.

 

Aufgrund der Bedeutung der Hundehaltung und der Zahl der Hundehalter in Deutschland -jeder 5. Haushalt hat einen Hund- und der Tatsache, das Hundehaltung bislang selbstverständlicher Teil der Kulturgeschichte in Deutschland und teils bis in die Gene verankert ist, wird es Folgen haben, wenn Hunde nicht mehr bezahlbar sind für ein Drittel der Bevölkerung. Die Folgen haben gesamtgesellschaftliches Ausmaß. Sind Hunde nicht mehr bezahlbar, fallen emotionale, soziale und gesundheitliche Stabilitäten weg. Vorhandende Destabilisierungsprozesse im Sozial- und Gesundheitssystem bei Volkskrankheiten und Destabilisierungsprozesse auch der Demokratie könnten vorangetrieben werden und zu Wahlentscheidungen beitragen. 

Im 2. Teil stellt sich  daher auch die Frage nach Lösungen bzw., ob Tierkrankenvollversicherungen als Hoffnungsträger für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung halten, was sie versprechen mit der Erkenntnis aus der Analyse der Versicherungsprodukte, dass die Qualtität zu schlecht und die Kosten zu teuer und intransparent sind, um eine Lösung zu sein für das ärmere Drittel, welches den größten Bedarf hätte. 

Aufgrund von Strukturmängeln der Tierkrankenversicherung und zu unkritischer Sicht bis hin zu Interessenskonflikten in Teilen der Tierärzteschaft sowie wegen besonderer verbraucherungünstiger Gemengelagen und rasanten Aktivitäten von Großinvestoren könnte bei Tierkrankenversicherungen in Deutschland künftig keine Verbesserung zu vermuten sein und sich Tierkrankenversicherer, Großinvestoren und Tierärzte auf die wohlhabendere Klientel konzentrieren mit dem Risiko von Fehlanreizen, 2-Klassentiermedizin und weiteren Kostenspiralen. 

im 3. Teil wird untersucht, wie die Strukturmängel der Tierkrankenversicherungen ausgeglichen werden können und angesichts der ungünstigen Gemengelagen Tierkrankenversicherungen für Hunde aktiv verbessert und damti halterunabhängig und verpflichtend werden sollten, was nur in einem Zuschussmodell erfolgen kann. 

Ein Zuschussmodell würde auch die Verantwortung des Bundes für GOT, Tierschutz, schutzwürdige Bevölkerung und Pandemiefolgen miteinbeziehen. Es sollte erstmals ernsthaft erwogen werden, weil es erstmals begründbar und notwendig ist.

 

Wie die im Koalitionsvertrag bereits enthaltene bundesweit verpflichtende Registrierung von Hunden, könnte womöglich auch eine solche Lösung, in welcher mithilfe des Bundes die strukturellen Kostenlücken und Risiken bei Tierkrankenversicherungen geschlossen werden können, deutlich günstiger und schlanker zu haben sein, als zunächst gedacht, zumal Bund und Steuerzahler durch den Erhalt von Kostenersparnissen ebenfalls profitieren.

 

Alle profitieren, wenn an der richtigen Stelle investiert wird: Halter und Hunde, Menschen- und Tierwohl, Tierschutz und Tierheime, Tierärzteschaft, Versicherungsbranche und Hundewirtschaft, Humanmedizin und Volkswirtschaft und mit Kostenersparnissen in der Prävention der Volkskrankheiten und als stabilisierender Faktor für Zufriedenheit und sozialen Zusammenhalt auch die Gesamtgesellschaft und die Demokratie.  

Abstract Ende

 

weiter Kurztext

Ein Drittel der Bevölkerung kann dauerhaft keine unvorhergesehenen größeren Beträge stemmen. Rücklagen für Notfälle und Ansparmöglichkeiten größerer Beträge fehlen. Zum Wohlstandsverlust bis in den Mittelstand kommen in dieser bereits schwierigen Situation  nun die starke Anstiege der tiermedizinischen Kosten durch die neue GOT als zusätzliche Belastung hinzu. 

Im Vergleich zu anderen Haustieren können Hunde als Alltagsbegleiter potentiell hohe tiermedizinische Kosten verursachen, gerade auch unvorhergesehene hohe Kosten durch Unfälle oder schwere akute Erkrankungen. Aber auch die finanzielle Langzeitbelastung durch chronische Erkrankungen, insbesondere im Tieralter kann die Nichtbezahlbarkeit verantwortlicher Hundehaltung und Tierabgabe bedeuten. 

 

Das ärmere Drittel besteht neben jungen Familien mit Hund zu einem erheblichen Teil auch aus älteren und chronisch kranken Menschen, was sich verschärfend auf die brisante Gesamtsituation auswirkt. Sie haben oft die besonders kostenträchtigen Tiere: die Alten und kranken Tiere, welche besonders teuer in der medizinischen Versorgung sind und für die eine Tierkrankenversicherung nicht oder nur zu teuer möglich ist. Dieser Teil der Hundehalterschaft hat oft einen besonders hohen emotionalen Bezug zum Tier und einen erhöhten Bedarf an den Wirkbereichen, für die Hunde soziales und gesundheitliches Wirkpotential bieten.

 

Die Wirkpotentiale des Hundes beim Menschen sind nutzbar für den Hundehalter und Umfeld im Haushalt, aber auch Nichthundehalter können profitieren (durch den Hund Anderer), da die positiven Wirkbereiche des Faktor Hund z.B. als kontakterleichternder sozialer Katalysator im Sozialbereich weit über den einzelnen Hundehalter hinausgehen. 

Die Wirkbereiche ergeben sich im Wesentlichen aus den Bedürfnissen des Hundes. Die Wirkpotentiale können daher nur bei qualitätvoller Hundehaltung voll entfaltet werden mit tiergerechter Haltung, Verantwortungsbewusstsein (Hundehalterpflichten) und passender Infrastruktur (z.B. in Städten). Qualitätvolle Hundehaltung bedeutet tägliche regelmäßige Bewegung des Tieres draußen an frischer Luft im Grünen auch bei schlechtem Wetter, (je nach Tier und Mensch) mit Artgenossenkontakt, und bedeutet das Vorhandensein von Möglichkeiten sowie die Umsetzung, sich um das Tier im angemessenen Maße und tiergerecht zu kümmern.

 

Viele Menschen haben ein Bedürfnis nach Hund bereits in die Wiege gelegt bekommen, es ist genetisch verankert. Daher werden Trotzige auch bei Nichtbezahlbakeit Hunde halten wollen. Hunde haben in früherer Zeit mit dem Menschen vorwiegend als Arbeitstiere gelebt und haben nun eine andere unersetzliche Bedeutung: Mit Hunden helfen sich Menschen selbstwirksam, um in einer modernen Leistungsgesellschaft besser zu leben, in der Körper und Geist oft biologisch an ihre Grenzen kommen. Menschen sind nicht gemacht für Bewegungsmangel z.B. in sitzenden Berufen, nicht gemacht für Stressbelastungen moderner Welt z.B. in beschleunigter enger Zeittaktung und nicht gemacht für soziale Vereinzelung z.B. soziale Isolierung in Großstädten. 

Ohne Ausgleich entstehen Volkskrankheiten, mit weniger Wohlgefühl, hohem Leidensdruck und verminderter Leistungsfähigkeit und mit großem volkswirtschaftlichen Schaden. Hunde ergänzen durch ihre Eigenschaften und Erfordernisse die moderne Leistungsgesellschaft und die darin lebenden Menschen und tragen zu besserer work-life-balance, besserer Lebensqualität der Menschen und zu einem besseren Funktionieren der modernen Welt bei.

 

Hunde bieten Nutzen in moderner Leistungsgesellschaft allen drei wichtigen Wirkbereich-Kategorien: gegen Bewegungsmangel, Stress in Leistungsgesellschaft und soziale Isolierung und das oft zugleich, also im Dreifachnutzen.

Die Wirkung wird als zuverlässig erfahren und bringt kurz- und langfristigen Effekt. Dieser Dreifachnutzen zeigt, warum Spektrum der positiven Wirkungen gegenüber reinen Heimtieren beim Alltagsbegleiter Hund deutlich erweitert ist. Auch wenn der Kanarienvogel den Halter weniger kostet und kleineren ökologischen Fußabdruck hat, kann der Hund in Deutschland nicht durch einen Kanarienvogel ersetzt werden. 

Für den ökologischen Fußabdruck des Hundes zählt nicht nur, dass die Auswahl des richtigen Futters und die Hundegröße enorme Wirkung hat und Hundehalter weniger klimaschädliche Fernreisen machen und ihren Kindern Naturbewusstsein vermitteln, sondern es muss für die Klimabilanz des Hundes auch die soziale und gesundheitliche Bedeutung des Hundes eingerechnet werden, dessen Ersatz nicht nur Kosten- und Personalaufwand bedeuten würde, sondern auch ökologisch negativ wirken würde.

Denn Hunde sind ein enormer Faktor in Deutschland für tägliche regelmäßige Bewegung, für Aktivierung, Stabilisierung und Routinen, für Stress- und Schmerzreduzierung und für Entschleunigung und Muße und als Sozialfaktor und als Faktor für besseres soziales Miteinander.

 

Hunde sind ein Faktor gegen soziale Isolierung und für erleichterte Kontakte zu Menschen, wodurch sich leichter Freundschaften in Nachbarschaften ergeben sowie Verständnis entwickelt wird für sehr unterschiedliche Menschen, zu denen sonst aufgrund sozialer oder gesellschaftlicher Barrieren kein Kontakt entstanden wäre. 

Der Faktor Hund gibt mehr soziale Gerechtigkeit durch verbesserte Teilhabe und gleicht inklusiv soziale Nachteile aus mit mehr Selbstwirksamkeit, Freiheits- und Schutzgefühl. Die Eindrucksbildung geht über den Hund: Menschen mit sichtbaren Auffälligkeiten werden als Hundehalter im Mensch-Hund-Team wahrgenommen. Der Hund fällt zuerst im ersten Eindruck auf, nicht  die sichtbare Auffäligkeit. Frauen oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen können sich alleine mit Hundebegleitung sicherer, angstfreier und selbstwirksamer in Gefahrenräume bewegen (nachts) oder an Mußeorten teilhaben, (Wald, Cafes) in die sie alleine ohne Hund nicht gehen würden. 

Jeder soziale Kontakt zu einem Menschen zählt für eine sozial isolierte Person. Ist für sie, gleich ob Halter oder Nichthundehalter, via Hund vielleicht das einzige Gespräch eines Tages ermöglicht, übernehmen Hunde eine unersetzliche Funktion, weil andere Ansprachemöglichkeiten heutzutage mangels Zeitverfügbarkeit quasi nicht mehr existieren.

 

Jeder Schritt zählt für die Gesundheit in Deutschland und im Kampf gegen Leid und enorme Kosten durch Volkserkrankungen, die mit mehr Bewegung vermeidbar wären. Adipositas, Herz-Kreislauferkrankungen, Metabolisches Syndrom, Typ-2-Diabetes, diverse Erkrankungen der Psyche wie Depression und diverse Krebserkrankungen (z.B. 12,8 Prozent der Fälle von Brustkrebs) entstehen durch Bewegungsmangel oder Bewegungsmangel ist zumindest ein ganz erheblicher Risikofaktor. 

 

Nicht nur Sport, sondern auch bereits moderate Bewegung hilft bei Prävention und Therapie von Volkskrankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt allen Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche mit moderater Intensität oder 75 Minuten Bewegung mit höherer Intensität. 

Eine großangelegte Studie der Universität Cambridge stellte kürzlich fest, dass auch bereits kleine Steigerungen der nicht-beruflichen körperlichen Aktivität bei inaktiven Erwachsenen einen erheblichen Schutz vor einer Reihe von chronischen Krankheiten bieten. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass bereits elf Minuten mäßige Aktivität am Tag bzw. 75 Minuten mäßige Bewegung wöchentlich genügen, um das Risiko für vorzeitigen Tod, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen deutlich zu senken.

 

Die empfohlene Dosis mäßige Bewegung, die gegen Volkskrankheiten wirkt, erreichen Hundehalter mit Gassigängen auch bei körperlichen Einschränkungen und auch bei längeren Gesprächs-/Schnüffel-Pausen zwischendurch effizient mit erheblichem Schutz. Oft gelingt aber viel mehr Bewegung, denn Hunde brauchen je nach Rasse viel Auslauf, z.B. zwei Stunden täglich. Gassigehende Hundehalter, die ihren Hund tiergerecht halten, erreichen die von der WHO-Empfehlungen routiniert und dauerhaft. Studien zufolge ersetzt die Bewegung durch Hundehaltung nicht eine Bewegungsart durch eine andere, sondern sie findet zusätzlich statt und erhöht das Gesamtpensum an Bewegung. Hundehalter, die Gassi gehen, bewegen sich Studien zufolge mehr als Nichthundehalter und leben länger und gesünder. Quelle bla. Kausalität nachzuweisen ist dabei allerdings nicht einfach.

Hundehalter sind aber nicht zwangsläufig die gesündere Bevölkerung, da nicht alle Hundehalter mit ihrem Hund Bewegung haben und da sich Menschen mit eingeschränkter oder gefährdeter Gesundheit einen Hund auch anschaffen, um gesünder zu werden oder zu bleiben. 

 

Deutschland hat hohen Anstieg von Adipositas nach Pandemie und steht bei Herz-Kreislauferkrankunge und Bewegungsmangel im internationalen Vergleich schlecht da. Mehr Bewegung und besserer Umgang mit Stress und besseres soziales Miteinander sind dringend nötig. Der ideal geeignete Faktor Hund könnte gezielter und effizienter genutzt werden, z.B. mit einer Transformation der Hundehaltung zu mehr Qualität, welche Lehren aus dem Hundeerwerb in Pandemiezeit zieht, in der gleich mehrere wichtige Bedingungen fehlten.

Hohe Kostenersparnisse können durch den Faktor Hund im Sozial- und Gesundheitswesen und für die Volkswirtschaft aber auch bislang schon angenommen werden, insbesondere für Volkskrankheiten und insbesondere für die ältere und chronisch kranke Bevölkerung und für sozial isoliertere Menschen in der Bevölkerung. Fällt der Hund in gefährdeten Bevölkerungsteilen weg und in den Teilen der Hundehalter, deren Motivation für den Hundeerwerb eine selbstwirksame Maßnahme war, um in sozialen und gesundheitlichen Bereichen Besserung oder Stabilisierung zu erfahren, wird der Wegfall Kosten für das Sozial- und Gesundheitssystem verursachen, welche nicht einfach einzuschätzen sind. 

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Alte und chronische kranke Menschen mit Hunden haben oft wenig Geld, aber alte und kranke Tiere, die nun besonders teuer werden und bei Abgabe in bereits übervolle Tierheime aufgrund der Kosten und mangels geeigneter Interessenten kaum vermittelbar sind.

Die über ein Tierleben lang zuverlässig voraussagbar leistbare Bezahlbarkeit tiermedizinischer Beträge, auch von hohen unvorhergesehenen, bestimmt, ob ein Hund verantwortlich gehalten werden kann und bestimmt damit auch über Tier- und Menschenwohl, über die Qualität der Hundehaltung und über relevante Wirkbereiche. 

 

Die Hälfte der Deutschen hat Hundehaltererfahrung. Ein Fünftel der Haushalte in Deutschland hält aktuell einen Hund. Hundehaltung geht seit Jahrhunderten und Familiengenerationen über alle sozialen Schichten und ist Teil der kulturellen ?Identität. 

Die Bezahlbarkeit der Hundehaltung wirkt sich auf soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftlich Bereiche aus, auf Kostenersparnisse für öffentliche Kassen, die sich durch diese Wirkbereiche des Faktor Hund in Deutschland bislang ergeben haben, auf das Tierwohl und Tierschutz und nicht zuletzt als wichtigen Teilaspekt, wie sich Zufriedenheit und Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland in Zeitenwende nach Pandemie und in Wohlstandsverlust in Deutschland verbessern oder verschlechtern.

 

Verschlechtert sich die Bezahlbarkeit der Hundehaltung, bzw. wird sie bis in den Mittelstand erstmals unmöglich und halten die Tierkrankenvollversicherungen nicht, was sie versprechen, kommt es schleichend -daher nicht auf den ersten Blickerkennbar-, aber sicher zu erheblichem Tier- und Menschenleid mit kranken unbehandelten Tieren, Tierabgaben, Verlust von Kostenersparnissen im Sozial- und Gesundheitswesen, verschlechterter Prävention von Volkskrankheiten und zu gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen mit reduzierter Zufriedenheit in ohnehin schon brisanter Lage. Der Faktor Hund, bzw. das Abgehängt sein von der Hundehaltung u.a. durch in Verantwortung des Staates (GOT) liegende Institutionen, könnte angesichts der Zahl der Hundehalter, aufgrund der vielfältigen, geselllschaftsdurchwirkenden Wirkbereiche des Hundes und der hohen emotionalen Aufladung des Hundes, die in Pandemiezeit zugenommen hat und der Wut auf staatliche Institutionen, die sich in Pandemiezeit auf einen studierten „Tierarzt“ als Präsident des RKI richtete und social media als Brandbeschleuniger relevanter sein, als zunächst gedacht für Zufriedenheiten, Stabilitäten, gesellschaftliche Spaltungstendenzen, Demokratieverdruss und Wahlentscheidungen.

 

Es stellen sich die Fragen, ob wir es uns in Deutschland leisten können, dass die als Teil unserer Kultur über Generationen gewohnte Hundehaltung erstmals tatsächlich Luxus wird und ob die als Hoffnungsträger kommunizierten Tierkrankenvollversicherungen aktueller Bauart eine Lösung oder Scheinlösung darstellen, um auch für das finanzschwächere Drittel der Bevölkerung die Bezahlbarkeit zu erhalten und damit auch Qualitäten der Hundehaltung und relevante Wirkbereiche des Hundes für Deutschland zu erhalten und ob Tierkrankenversicherungen so verbessert werden können, dass sie zu einer Bezahlbarkeit der Hundehaltung in Deutschland führen.

 

Waren Tierkrankenversicherungen bis vor kurzem ein Nischengeschäft, wurde mit Wohlstandsverlusten und der neuen GOT nun auch der noch nicht gut erschlossene deutsche Markt lukrativ. Marktfoschungsanalysen verhießen ein lohnendes Geschäftsfeld und Unterstützung aus der Tierärzteschaft war sicher, weil die Tierärzteschaft wegen der Probleme im heutigen Tierarztberuf und wegen besserer Umsätze mit Tierkrankenversicherungen auch für Deutschland sich Vorteile erhofft. Der gut geplante Markteintriitt vieler Versicherer funktionierte. Immer mehr Hundehalter schließen erstmals und unter Druck von FInanzen, Werbung und Tierarztempfehlung eine Tierkrankenvollversicherung ab, in der Hoffnung, die Bezahlbarkeit der Hundehaltung dadurch ein Tierleben lang zu sichern und die Familienfinanzen (vor erneuter unvorhersehbar unsichtbarer Gefahr) zu schützen. Von Qualität und Kosten der Versicherungen für Tierhalter hängt nun Alles ab, was an der Hundehaltung hängt

Tierkrankenvollversicherungen weisen aber mangelnde Qualität und hohe Kosten auf. U.a. fallen auf: Überzogene Werbeversprechen, Intransparenzen und überdiversifizierte Vielfalt sowohl von Produkten als auch von jeweils unterschiedlichen, aber unüberschaubaren Leistungseinschränkungen. Hohe Kosten und Kostenrisiken entstehen nicht nur durch hohe Versicherungsbeiträge, sondern auch durch verdeckte Kostenrisiken und Kostensteigerungen. Weitere Problemfelder sind die Kündbarkeiten von Seiten der Versicherer, der hochdynamische Markt mit rasanten massiven Aufkäufen von Großinvestorenseite, Verlockungen für Tierärzte, teils unkritische Empfehlungen bis hin zu bezahlter Vermittlertätigkeit. Das Angebot zu Informationen zu Tierkrankenversicherungen für Tierhalter und Tierärzte wird von Tierärzteschaft und Versicherungsbranche selbst beauftragt. Die Verbrauchermacht ist daher durch gleich mehrere Faktoren geschwöcht. 

 

Tierkrankenvollversicherungen sind insgesamt zu teuer und risikobehaftet, um für dieses Drittel der Bevölkerung bezahlbar und um für die Gesamtheit der Hunde in Deutschland ausreichende medizinische Versorgung zu ermöglichen. Eine Welle von Kostensteigerungen der Versicherer erreicht die vielen Neukunden bereits ein halbes Jahr nach der neuen GOT. Zu hohe Beträge müssen trotz Tierkrankenversicherung nebenbei angespart werden, um die Kostenlücken und Risiken der Tierkrankenversicherungen zu schließen, welche das finanzschwächere Drittel der Bevölkerung nicht leisten kann. 

Die Ursache für die hohen Kosten oder hohen Kostenlücken bzw. finanzielle Restrisiken für die Verbraucher könnte neben großem Umsatzinteresse der Versicherer in der Struktur der Tierkrankenversicherung liegen. Tierkrankenversicherungen sind versicherungsrechtlich in der Sachversicherung angesiedelt und der „Versicherungsgegenstand“ Hund erkrankt potentiell häufig und kostenträchtig. Bei zu vielen kranken oder alten Tieren, die besonders teuer sind, rechnet sich das Geschäft nicht. Da die Versicherer die Konditionen vorgeben und ihr Risiko minimieren müssen, resultieren für Tierhalter hohe Produktpreise oder hohe, oft verdeckte Kostenlücken bzw. Restrisiken.

 

Falls die aktuelle Tierkrankenversicherungen aufgrund von mangelnder Qualität, hohem Preis, Intransparenzen undverdeckten Kostenrisiken aufgrund besonderer Gemengelage und wegen Strukturmängeln keine Lösung in Deutschland sind, sondern eine Scheinlösung darstellen und bleiben, da der Markt aufgrund besonderer Gemengelage und geschwächter Verbrauchermacht keine bessere küftige Bezahlbarkeit erwarten lässt, sollte eine bessere Lösung bzw. womöglich eine bessere Tierkrankenversicherungs-Struktur gefunden werden. 

 

Eine bessere Struktur kann entwickelt werden durch einen „Kostenlückenschluss“, der auch vor dem Steuerzahler aus der Verantwortung des Bundes für GOT, Tierschutz als Staatsziel, schutzwürdige Bevölkerung, Pandemiefolgen und gesamtgesellschaftliche Herausforderung begründet werden kann. Sie ermöglicht allen Hunden halterunabhängig bezahlbare qualitätvolle tiermedizinische Versorgung und setzt Tierschutz als Staatziel um, denn Hundehaltung ist nicht nur Privatsache. Sie setzt um, auch für die Folgen der GOT Verantwortung zu tragen. Sie erhält die positiven Wirkpotentiale insbesondere für schutzwürdige Teile der Bevölkerung, gibt Teilhabe und erhält Kostenersparnisse in Deutschland, etwa bei der Prävention von Volkskrankheiten Sie stärkt zudem die Selbstverantwortung der Halter für qualitätvolle Hundehaltung und erhält gewohnte Stabilitäten und formt sie. argument gut formulierenQualitätvoll gehaltene Hunde bringen volkswirtschaftlichen Nutzen, für die Haltung zahlen die Halter. Kostenersparnisse und sozialkontakte für Nichthundehalter geben Hunde an die Gesellschaft, den Hunde zahlt HundehalterAuch der nichthundehaltende Steuerzahler profitiert von einer solchen Regelung.

 

Wie die im Koalitionsvertrag bereits enthaltene bundesweit verpflichtende Registrierung von Hunden, könnte womöglich auch eine solche Lösung, in welcher mithilfe des Bundes die strukturellen Kostenlücken und Risiken bei Tierkrankenversicherungen geschlossen werden können, deutlich günstiger und schlanker zu haben sein, als zunächst gedacht.

 

Diese Gesamtbetrachtung kann keinen wissenschaftlichen Text ersetzen, aber soll zum fachübergeifenden Diskurs und zur Bündelung von Kräften anregen aus allen betroffenen Fachrichtungen, um zu berechnen, was Laissez-Faire oder Lösungen materiell und immateriell kosten und um ein geeignete zukunftsstarke Lösung zu finden, von der Alle profitieren. 

 

 

 

 

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aufgrund besonderer besonders ungünstig aufeinander wirkenden Gemengelagen (Zeitpunkte,Großinvestoren auch im Ländervergleich dauerhaft keine Lösung sind,  sollten Lösungen gefunden werden. Mit einer verbesserten Bezahlbarkeit durch eine verpflichtende Tierkrankenversicherung aller Hunde als Zuschussregelung könnten in Zeitenwende zugleich auch gezielter die Prävention von Volkskrankheiten, Tierschutz, und notwendige Qualitäten und Verantwortungsbewusstsein in der Hundehaltung verbessert werden. Während ohne Lösung von einem Laissez-faire der Hundehalter-Zeitenwende erhebliches und vielfältiges Schadenpotential ausgeht, würden bei einer Lösung von den Vorteilen Alle profitieren, nicht nur die Hundehalter: Tierschutz und Hundewohl, Sozial- und Gesundheitswesen, Wirtschaft, Versicherungsbranche, Tierärzteschaft, Bund und Gesamtgesellschaft (wer aufzählen)

 

Mit einer veränderten Bezahlbarkeit der Hundehaltung ändern sich Verfügbarkeiten in relevanten Wirkbereichen des Hundes und die Qualität der Hundehaltung in Deutschland. Die Kostensteigerungen werden sich auswirken in allen Bereichen, in denen der Hund Relevanz hat (in sozialen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlich wirkenden Bereichen) und werden Folgen haben für die Qualität der Hundehaltung und für den Tierschutz, sofern Tierkrankenvollversicherungen als Hoffnungsträger nicht halten, was sie versprechen und keine Lösung für die Bezahlbarkeit bieten. 

Künftig ist für das finanzschwächere Drittel der Bevölkerung bis in den Mittelstand hinein, für alle Menschen, die keine unvorhergeseheneren höheren Beiträge finanziell stemmen können, eine verantwortliche Hundehaltung mit und ohne Tierkrankenvollversicherung nicht mehr möglich, so die Erkenntnis aus der Gesamtbetrachtung bei Gegenüberstellung von hohen Tierarztbeträgen zu Finanzsituation und Sparvermögen der Bevölkerung und dem Ergebnis der Recherche zu Tierkrankenversicherungen. 

Angesichts der schieren Zahl von Hundehaltern, die seit Jahrhunderten und Familiengenerationen in allen sozialen Schichten zu finden waren und die nun bereits mit Unzufriedenheit in Pandemiefolge leben sowie der hohen emotionalen Bedeutung von Hunden mit zusätzlich aufgeladener Symbolik während Pandemiezeit, könnte die fehlende Bezahlbarkeit, welche ein „Abgehängt sein von der Hundehaltung“ bedeutet, nun zu zusätzlicher gesellschaftlicher Spaltung, Destabilisierung und zu Demokratieverdruß beitragen. 

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Gesamtabstract 

Mit Einführung der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)  Ende 2022 sind die Kosten für die medizinische Versorgung von Haustieren schlagartig stark angestiegen. Dies ist erst der Beginn weiterer Kostensteigerungen in der Tiermedizin. Viele Hundehalter bis in den Mittelstand hinein künftig klar überfordert sein. Hunde verursachen potentiell hohe Tierarztkosten bei Erkrankungen und oft auch bei Unfällen, denn anders als Heimtiere begleiten Hunde ihre Halter als Alltagsbegleiter im öffentlichen Raum.

 

Tierkrankenversicherungen sind aufgrund von Krisenfolgen und neuer GOT nun Hoffnungsträger für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung. Die Qualität von Tierkrankenvollversicherungen ist erstmals auch gesamtgesellschaftlich systemrelevant für die positiven Wirkbereiche und Wirkpotentiale, die der Faktor Hund in Deutschland bietet und die in Teil 1 neben der finanziellen Situation der Hundehalter in Krisenzeit dargestellt werden. Die Qualität der Tierkrankenversicherung wird relevant in sozialen und gesundheitlichen Bereichen u.a. bei der Prävention von Volkskrankheiten und für Kostenersparnisse, die sich durch Hundehaltung für das Sozial- und Gesundheitssystem bislang ergeben. Hundehaltung ist zudem wirtschaftlicher Faktor in boomender Haustierbranche. Zudem hat der Hund hohe emotionale Bedeutung für ihre Halter, mit zusätzlicher emotionaler Beladung in Pandemiezeit, welche nicht unterschätzt werden darf.

 

Waren Tierkrankenversicherungen bis vor kurzem ein Nischengeschäft für die Versicherungsbranche, schließen nun Immer mehr Hundehalter erstmals eine Tierkrankenvollversicherung ab, um die Bezahlbarkeit der Hundehaltung zu sichern. Daher geht es in Teil 2 um die Qualität der Tierkrankenvollversicherungen. Zudem werden weitere Faktoren beachtet, u.a. der sorgfältig geplante zeitgleiche Markteintritt der Versicherer auf den nun attraktiv gewordenen Tierversicherungsmarkt und rasante Entwicklungen auf dem Tierversicherungsmarkt durch Aufkäufe von Großinvestorenseite sowie die Informationen zu tiermedizinischen Themen und zu Tierkrankenversicherungen, die von Versicherungswirtschaft und Tierärzteschaft fast ausschließlich selbst gestaltet werden. Diese und weitere Faktoren beeinflussen die Verbrauchermacht und damit die Möglichkeiten der Verbraucher für bessere Produkte.

Die Autorin kommt in ihrer Recherche zu Qualität und Informationsgestaltung mit Beispielen von Intransparenzen und Kostenfallen zu dem Ergebnis, dass die Tierkrankenvollversicherungen auf dem Markt womöglich keine Lösung für die Hundehalter in Deutschland sind, sondern eine Scheinlösung. Aufgrund besonderer Voraussetzungen und verbraucher-ungünstiger Gemengelagen geht die Autorin nicht davon aus, dass Tierkrankenversicherungen in Deutschland sich zugunsten der Bezahlbarkeit der Hundehaltung entwickeln werden, sondern zu teuer und mängelbehaftet bleiben und sich sogar eine 2-Klassen-Tiermedizin mit Tierleid und Kostenspiralen entwickeln kann, trotz GOT. 

 

Wenn Tierkrankenversicherungen dauerhaft in Deutschland keine Lösung für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung für die Tierhalter sind, gehen die Folgen weit über den einzelnen Hundehalter hinaus:

Da Hundehaltung über alle sozialen Schichten geht, sind die Tiere der Hundehalter im finanziell schwächeren Drittel der Gesamtbevölkerung im medizinischen Ernstfall ohne ausreichenden Krankenschutz bzw. sind Tierarztkosten nicht bezahlbar, gerade bei den alten und kranken Tieren, mit oder ohne Versicherung. Daraus ergeben sich Tierschutzprobleme für die Unversicherten und Unversicherbaren und schlecht Versicherten, Tierabgaben und Vermittlungs- und Kostenprobleme für Tierheime. 

Dieses Drittel würde teils dennoch Tiere erwerben, denn das Bedürfnis nach Hund geht tief, bis in die Gene und war Jahrhunderte und über Generationen bislang in Deutschland selbstverständlich und kein Luxus. 

 

Ist die Tierkrankenversicherung eine Scheinlösung, sind auch alle gesamtgesellschaftlich wichtigen weiteren Bereiche der Wirkpotentiale des Hunde auf den weiteren Ebenen für Sozial- und Gesundheitswesen gefährdet, sowie sich bislang daraus ergebende Kostenersparnisse. 

Verschärfend wirkt sich aus, dass Alte und kranke Tiere, die mit neuer GOT besonders teuer werden und nur schlecht oder gar nicht versicherbar sind, oft bei alten und kranken Haltern leben. Gerade für diese Bevölkerungsgruppe ist der Erhalt ihres Hundes besonders wichtig für den Erhalt ihrer emotionalen, sozialen und gesundheitlichen Stabilitäten. 

 

Aufgrund der Zahl der Hundehalter in Deutschland und aufgrund seiner breitgefächerten, seit Generationen genutzten Wirkpotentiale oft in Mehrfachnutzen zugleich in mehreren wichtigen Bereichen (sozial, gesundheitlich, wirtschaftlich und emotional), wirkt der Faktor Hund und wirken damit auch Tierkrankenversicherungen nicht nur für den Einzelnen, sondern gesamtgesellschaftlich. Sie wirken sich gesamtgesellschaftlich materiell aus, aber auch immateriell: Wenn ein Drittel der Bürger in Zeiten von Unzufriedenheiten und Krisenfolgen allmählich feststellt, sich mit oder ohne Tierkrankenversicherung künftig Hundehaltung nicht mehr leisten zu können, fallen gewohnte Stabilitäten weg sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesamtgesellschaft. Wer von der bislang selbstverständlichen Hundehaltung nun de facto abgehängt ist, erfährt zusätzliche Destabilisierung in mehreren Lebensbereichen und in Zeiten der Destabilisierung, in denen sich Menschen zunehmend in in Kontrollverlust und Statusverlust sehen und in Entkopplung vom Staat.

 

Die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland hat Hundehaltererfahrung als aktiver oder früherer Hundehalter. In jedem fünften Haushalt lebt aktuell ein Hund. Hundehaltung war jahrhundertelang und über viele Generationen in Deutschland selbstverständlich und kein Luxus. Wenn die neue GOT mit Wohlstandsverlust erstmals einen Keil in die gemeinsame Mensch-Hund-Geschichte treibt, führt dies zu weiterer gesellschaftlicher Spaltung und Unzufriedenheit in einer Zeit hoher gesellschaftlicher Spaltung, Unzufriedenheit und Demokratieverdruß. 

Darum fragt dieser Text, ob der Hund für die Hundehalter und Gesamtgesellschaft Luxus ist  und ob wir es uns in Deutschland leisten können, den Hund zum Luxus zu machen, denn der Wegfall der Hundehaltung für ein Drittel der Bevölkerung, und darunter insbesondere diejenigen Tierhalter, bei denen eine besonders hohe Kostenersparnis für das Sozial- und Gesundheitssystem angenommen werden kann, könnte hohe materielle Kosten verursachen. Es könnten durch vermehrte gesellschaftliche Spaltung und Unzufriedenheit auch hohe immaterielle Kosten entstehen. 

Der Wegfall des Hundes mit neuer GOT bei kritischem Teil der Bevölkerung in kritischer Lage zu kritischem Zeitpunkt könnte teuer werden, wenn Tierkrankenversicherungen nicht halten, was sie versprechen und tatsächliche Lösungen für die Zeitenwende in der Hundehaltung fehlen. Problemlagen könnten entstehen, die bislang womöglich zu wenig beachtet werden oder in Tragweite und Zusammenhängen unterschätzt werden.

 

Die Autorin möchte daher Verständnis wecken für eine bislang wohl unterschätzte brisante fächerübergreifende Gemengelage mit dem Ziel, gemeinsam Kräfte zu bündeln, um mit neuer GOT künftig die Bezahlbarkeit der Hundehaltung zu erhalten, den gesamtgesellschaftlich wichtigen Faktor Hund für die Bevölkerung in Deutschland zu sichern und gezielt zu fördern, die Hundezahl über die Qualität der Hundehaltung und nicht über die Bezahlbarkeit zu begrenzen und tierschutzrelevante negative Entwicklungen durch mangelnde Bezahlbarkeit der Hundehaltung nicht entstehen zu lassen. 

 

Diese Arbeit betont die Relevanz von bezahlbarer und qualitätvoller Hundehaltung für Tierhalterschaft, Tiermedizin, Humanmedizin, Tierschutz, viele soziale Bereiche, Hundeberufe, Wirtschaft und Politik. Alle diese Bereiche profitieren nicht nur gemeinsam von einer verlässlichen Bezahlbarkeit der Hundehaltung, sondern sind darauf gemeinsam zwingend angewiesen. Sie könnten daher ihre Kräfte bündeln und berechnen, was Wegfall oder Erhalt der Bezahlbarkeit von Hundehaltung kosten, und miteinander kooperativ zukunftsstarke Lösungen für den Faktor Hund in Zeitenwende erarbeiten. 

 

Auch wenn der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Bezahlbarkeit liegt, erfordern zukunftstarke Lösungen neben dem Erhalt der Bezahlbarkeit der Hundehaltung und für deren Erhalt auch eine zielgerichtete Transformation der Hundehaltung, mit weniger ungeeigneten Hundehaltern hin zu einer noch qualitätvolleren und umweltbewussteren Hundehaltung. Qualitätvolle Hundehaltung führt zu weniger menschengemacht krankheitsanfälligen oder verhaltensgestörten Hunden, zu weniger vermeidbarer Notwendigkeit an tierärztlicher Behandlung, mehr Entlastung der Tierärzteschaft und mehr Nutzbarkeit der positiven Potentiale für mehr Tier- und Menschenwohl in unserer Gesellschaft.

 

Als Lösungsmodell wäre es aus Sicht der Autorin an der Zeit, erstmals ernsthaft für eine bezahlbare Hundehaltung und für bessere Qualität in der Hundehaltung auch über eine verpflichtende Tierkrankenversicherung für Hunde in einem Zuschussmodell nachzudenken. GOT, Tierschutz als Staatsziel, schutzwürdige Bevölkerungsteile, Pandemiefolgen und gesamtgesellschaftliche Relevanz liegen im Verantwortungsbereich des Bundes. Durch das Schließen der Qualitätslücke von Tierkrankenvollversicherungen, die auch eine in der Struktur der Tierkrankenversicherung liegende Kostenlücke ist, mithilfe des Bundes, könnten wiederum die Kostenersparnisse durch den Erhalt des Faktor Hund im Sozial- und Gesundheitswesen aufrecht erhalten werden sowie gesamtgesellschaftlich wirkende Stabilitäten. Ein solches Lösungsmodell wird in Teil 3 dargestellt und könnte wie die bundesweite Registrierung von Hunden möglicherweise viel schlanker und kostengünstiger ausfallen, als ausgangs gedacht. Die 100-Prozent Versichertenquote der Hunde in Deutschland brächte Vorteile für Alle: Für Tierhalter, Tiere und Tierschutz, Tierärzteschaft, Hundewesen, Versicherungsbranche, Tierwirtschaft sowie für das Gemeinwesen und Gesamtgesellschaft.

 

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Abstract schnipsel

denn mit Einführung der neuen Gebührenordnung steigen die tiermedizinischen Gebühren so massiv an, dass .

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(Als Beispiel wäre zu nennen der Hund als auf Psyche und Bewegung wirkender wichtiger Präventionsfaktor gegen Volkskrankheiten. Hundehalter bewegen sich mehr. Mehr als ohne Hund. Fällt der Hund weg, bewegen sie sich weniger. Bewegen sich die Menschen weniger und haben sie Stress, werden sie kränker und unzufriedener und bringen hohe Kosten für das Sozial- und Gesundheitssystem. Bewegungsmangel und Belastungen der Psyche führen zu vermeidbaren Volkskrankheiten und zu enormem volkswirtschaftlichem Schaden, mit zusätzlichen Anstiegen in Pandemiefolge. )

 

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Einzelabstract 1 Situation der Hundehalter und Bedeutung der Hundehaltung für den Einzelnen und für die Gesamtgesellschaft mit Darstellung von Wirkbereichen und Wirkpotentialen des Faktor Hund

Dieser Text untersucht im ersten Tei die Situation der Hundehalter in Krisenfolge und während der Pandemie. Die Bevölkerung erfährt dauerhafte Wohlstandsverluste, verschlechtertes Sparvermögen und weniger Möglichkeiten, unvorhergesehene hohe Beträge etwa für tiermedizinische Kosten zu stemmen. 

Die finanzielle Situation der Bevölkerung und das Einkommen der Hundehalter wird in der Gesamtbetrachtung gegenübergesetzt zu den potentiellen tiermedizinischen Kosten der Hundehaltung. Daraus ergibt sich aus Sicht der Autorin bereits ohne die Kostensteigerung durch die neue GOT in Krisenfolge eine Gefährdung der Hundehaltung bei größeren tiermedizinischen Beträgen für ein Drittel der Bevölkerung. 

Mit Einführung der neuer GOT verschlechtert sich die Bezahlbarkeit nochmals deutlich und unter dem Strich bedeutet das eine Zeitenwende auch in der Hundehaltung: ein verantwortliche Hundehaltung ist diesem Drittel erstmals nicht mehr möglich.

 

Es wird ein Bogen geschlagen, in welche die Bedeutung von Hundehaltung in Deutschland für den Einzelnen und der Faktor Hund in allen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Wirkbereichen in Beispielen und anhand von Studienergebnissen aufgezeigt wird. Beispiele für soziale und gesundheitliche Wirkbereiche des Hundes ergeben sich im Wesentlichen daraus, dass Hunde für viele Menschen eine Möglichkeit sind, in Leistungsgesellschaft mit sitzenden Berufen und Bewegungsmangel, in Städten mit sozialer Vereinzelung besser und gesünder zu leben und besseren emotionale Unterstützung zu haben. Hunde bieten durch die Erfordernisse des Hundes, u.a. mit täglicher Bewegung an frischer Luft im Grünen, Anregung zu Auszeiten mit Muße und Entschleunigung, zu Bewegung und zu sozialen Kontakten. In allen drei Bereichen können Hunde für den Einzelnen unersetzlich sein und Mehrfachnutzen bieten.

Hunde erleichtern die Kontaktaufnahme unter Hundehaltern, aber auch die Ansprachemöglichkeit für Nichthundehalter und bieten ansonsten sozial isolierten Menschen eine Ansprachemöglichkeit. 

 

Positive Wirkpotentiale nutzen für die einzelnen Hundehalter, gehen in der Bedeutung aber weit über den einzelnen Halter hinaus, weil sie auch auf Nichthundehalter wirken und gesamtgesellschaftliche Bedeutung haben.

Auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene sind die positive Wirkpotentiale der Hundehaltung u.a. als Sozialfaktor und als Faktor im Gesundheitsbereich von Bedeutung, insbesondere gegen Volkskrankheiten. Die sozialen und gesundheitlichen Aspekte für Hundehalter und für die Gesamtgesellschaft werden in der Gesamtbetrachtung näher beleuchtet und diverse Studienergebnisse vorgestellt. 

Wichtig für die Nutzbarkeit und Effizienz der positiven Wirkpotentiale des Faktor Hund sind ausreichende Möglichkeiten zu qualitätvoller Hundehaltung, deren Fehlen z.B. während der Pandemie sich negativ auf die Nutzbarkeit der biopsychosozialen Potentiale auf das Hundewohl mit ängstlicheren und verhaltensauffäligien Tieren sowie bei stressbelasteten Hundehaltern durch vermehrte Stressbelastung auswirkte. Positive Wirkpotentiale lassen sich nur nutzen, wenn Möglichkeiten zu qualitätvoller Hundehaltung mit Sachkenntnis und Pflichtbewusstsein der Halter und Hundwohl ausreichend vorliegen. Daher werden Möglichkeiten und Fehlen von qualitätvoller Hundehaltung und die Wichtigkeit von Sachkenntnis und Pflichtbewusstsein der Halter für Tier- und Menschenwohl in Leistungsgesellschaft ebenfalls thematisiert.

 

Der Faktor Hund könnte hohe Kostenerspanisse für das Sozial- und Gesundheitswesen und Volkswirtschaft bedeuten und die Reduzierung des Faktor Hund an kritischen Stellen andererseits hohe Kosten für Sozial- und Gesundheitswesen und für die Volkswirtschaft generieren. Die Kostensteigerungen in der Hundehaltung werden in einem Zukunftsszenario näher auf ihre potentiell gravierenden Folgen betrachtet im Hinblick auf biopsychosoziale, gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte sowie auf das Tierwohl und auf Tierschutz.

 

Es wird aufgezeigt, warum der Faktor Hund bei Nichtbezahlbarkeit, Unzufriedenheit und der hochbeladenen Emotion um den Hund in emotional aufgeladener Zeit in Pandemiefolge angesichts der Zahl der Hundehalter in Deutschland sogar ein Faktor für weitere gesellschaftliche Spaltung und für Wahlentscheidung sein könnte.

Auf Social media wurden während der Pandemie Emotionen zu Hunden und “dem Staat und seinem Tierarzt“ (RKI) geboren und verfestigt. Auch Hundehalter-Emotionen infolge fehlender Bezahlbarkeit der Hundehaltung können auf social media als Brandbeschleuniger für ungünstige gesamtgesellschaftliche Enwicklungen wirken.

Nur weil eine plötzliche neue GOT keine plötzlichen Folgen zeigt, sind die Folgen dadurch nicht kleiner: Wegen der vielen negativen Potentiale, die eine fehlende Bezahlbarkeit der Hundehaltung hat und der Folgen, die in allmählichem Prozess dadurch entstehen können,  wäre eine Lösung für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung sinnvoll. Ob Tierkrankenversicherungen eine Lösung sind, wird in Teil 2 behandelt.

 

Einzelabstract 2 Tierkrankenversicherungen werden in Zeitenwende mit  Wohlstandsverlust, Kostensteigerung und neuer GOT systemrelevant für die Hundehaltung und für die Wirkbereiche und Wirkpotentiale des Faktor Hund. 

Eine Analyse der aktuellen Tierkrankenvollversicherungen in Deutschland mit Beispielen und Ausblick

Im zweiten Teil werden aktuelle Lösungsansätze für die Bezahlbarkeit der Hundehaltung kritisch beleuchtet. Anhand von Beispielen wird analysiert, ob die aktuellen Tierkrankenversicherungen halten können, was Werbeversprechen vorgeben und was die die Tierhalter sich von ihnen versprechen, ob sie eine Lösung sind für zuverlässige Bezahlbarkeit der Hundehaltung und damit auch die Finanzen des Familienhaushalts sichern sowie den Erhalt der gewohnten Wirkpotentiale des Hundes in ihrem Leben, oder aber, ob Tierkrankenversicherungen aufgrund besonderer Gemengelage in Deutschland womöglich dauerhaft eine Scheinlösung darstellen. Wenn Tierkrankenversicherungen eine Scheinlösung sind, haben sie Auswirkungen auf alle in Teil 1 vorgestellten Wirkpotentiale des Hundes für den Einzelnen, aber auch für Tierschutz, Kostenersparnisse öffentlicher Kassen und Gesamtgesellschaft.

 

Tierkrankenvollversicherungen bieten häufig guten Nutzen im tiermedizinischen ersten und möglicherweise zweiten mitversicherten Ernstfall. Aber Ausschlüsse und Kündbarkeit kostenintensiver Tiere oder drastische Beitragserhöhungen bieten Tierhaltern nur scheinbar finanzielle Planungssicherheit und eher einen intransparenten Teilschutz, als einen tatsächlich vollwertigen Schutz, den die Werbung verspricht. Nur ein Teil der Tiere kann versichert werden oder nur Teilphasen des Tierlebens oder nur Teile des Spektrums an Erkrankungen oder es bestehen hohe Selbstbehalte usw. Dafür belasten hohe Versicherungsbeiträge, Beitragserhöhungen und intransparente Kostenrisiken das Budget des Halters auch bereits beim dauerhaft gesunden Tier deutlich. Ein in mittlerem Alter versichertes gesundes Tier kostet monatlich aktuell bereits  dreistellig. Diese Beträge reichen aber nicht aus. Zusätzliche Beträge für die erheblichen Kostenrisiken durch den jeweilig begrenzten Leistungsumfang müssen ebenfalls angespart werden, sofern man um die Risiken überhaupt weiss. Es fehlen bei geringem Sparvermögen und fehlender Rücklagenbildung in Deutschland Rücklagen für andere wichtige Lebensbereiche und dürften das finanziell schwächere Drittel der Hundehalter überfordern.

Die Problematik von Tierkrankenversicherungen fängt bereits bei der  Informationsgestaltung zu tiermedizinischen Themen und zu Tierkrankenversicherungen an.  Informationsangebote stammen meist von Versicherungsbranche und Tierärzteschaft. Sie beauftragen die Informationsgestaltung zu ihrem Geschäftsfeld weitgehend selbst und haben Interesse am Versicherungsinteresse der Tierhalter. Studien versprechen besseren Umsatz mit versicherten Tieren für tierärztliche Praxen/-Kliniken. Tierarztpraxen können für die Empfehlung von Tierkrankenversicherungen Geld erhalten und werden von Versicherern auch bei der Kommunikation von Produkten gegenüber dem Tierhalter unterstützt. Tierhalter haben wenig Möglichkeiten, etwaige Interessenskonflikte bei Empfehlungen für Tierkrankenversicherungen zu beurteilen. 

Fraglich ist auch, wie Studienergebnisse für Tierärzte zu verstehen sind, deren Botschaft ist, versicherte Tiere seien besser tiermedizinisch versorgt. Studien zu Tierkrankenversicherungen und Ergebnisse, die aus den kooperierenden Branchen stammen, sollten aufgrund mehrerer Aspekte nicht unkritisch gesehen werden, welche im Text dargestellt werden. Aktuelle Tierkrankenversicherungen geben zudem Fehlanreize für Tierärzte (Überbehandlung, 2-Klassen-Tiermedizin) und Fehlanreize für Tierhalter (u.a. zu geringe Vorsorgepauschale, Schadenfreiheitsbonus, wichtige Ausschlüsse mit häufigen schweren Erkrankungen als Selbstzahlerleistung) zum potentiellen Nachteil des Tierwohls.

 

Neben der Informationsgestaltung sind die Werbeversprechen und Werbetricks die nächste Herausforderung für Tierhalter bei der Meinungsbildung. Denn sie verstellen den Blick auf die tatsächliche Qualität und den Leistungsumfang des Produkts. Die Leistungseinschränkungen mit relevanten Ausschlüssen sind nicht selten im harmlos aussehenden Detail im Kleingedruckten versteckt und zudem ohne juristische und medizinische Fachkenntnis schwer zu bewerten. 

 

Haben Tierhalter auf der Suche nach einem geeigneten Versicherer das nicht leicht findbare Kleingedruckte gefunden, ohne Kontaktdaten preisgeben zu müssen, zeigt sich: Tierkrankenvollversicherungen sind im Schutz lückenhaft, was ein Kostenrisiko darstellt, aber die Lücke steckt in jedem Produkt anderswo, was die Vergleichbarkeit erschwert. 

Diese Lücken sind womöglich in der Struktur der versicherungsrechtlich als Sachversicherung und damit vom Versicherer kündbaren Versicherung und in der hohen Schadenanfälligkeit des Versicherungsgegenstands „Hund“ begründet. 

 

Die als Krankenvollschutz vermarkteten Produkte bedeuten Kostenrisiken für Hundehalter bis hin zur Verschuldung, wobei social media nicht Klarheit in das überdiversifizierte Angebot bringt, sondern zusätzliche Verwirrung mit Maklerportalen scheinbar unabhängig  oder transparent wirkenden Kundenbewertungen, Verbraucherschutz- und Vergleichsportalen sowie Communities mit hoch zufriedenen Erfahrungsberichten, aber mit Bagatellfällen ohne Ernstfall-Erfahrung. Die Verbrauchermacht der mit Tierkrankenversicherung unerfahrenen und emotional belasteten Tierhalter wird u.a. bereits durch Überdiversifizierung und Unübersichtlichkeit des Angebots geschwächt. Zahlreiche Beispiele für Intransparenzen, gravierende Ausschlüsse, Kostenfallen, Kundenbewertungen (z.B. mit lauter zufriedenen Kunden mit Bagatellfällen) und sonstige Fallstricke werden im Text dargestellt. 

 

Die Autorin kommt in ihrer Recherche letztlich zu dem Ergebnis, dass Tierkrankenvollversicherungen eklatante Mängel und Kostenlücken aufweisen und mit hohen Versicherungsbeiträgen zu teuer kommen für das finanziell schwächere Drittel der Bevölkerung. Im ersten Teil der Gesamtbetrachtung ergab die Gegenüberstellung von finanzieller Lage, Sparvermögen und Einkommen der Hundehalter zu tiermedizinischen Hundehaltungskosten, dass sich dieses Drittel der Bevölkerung künftig keinen Hund mehr leisten kann, es sei denn, es gibt eine Lösung z.B. in einer bezahlbaren Tierkrankenvollversicherung, die einen tatsächlichen Krankenvollschutz darstellt. Zuverlässig Wohlhabende sind auf eine Tierkrankenvollversicherung nach wie vor nicht angewiesen und können Restrisiken und Kostenfallen verschmerzen..

Aber genau für dieses Drittel der Bevölkerung mit Hundehaltern versagt die Lösung und wird zur Scheinlösung, die aus finanziellen Gründen unbedingt eine Tierkrankenversicherung bräuchten, häufiger alt oder chronisch krank sind und bei denen der Hund hohe Bedeutung hat, emotional, sozial und gesundheitlich und die häufiger alte oder kranke Tiere haben, die daher besonderen Bedarf an ausreichender tiermedizinischer Versorgung haben, aber aus finanziellen Gründen ihrer Halter Tierkrankenversicherung nicht bekommen können.

 

In Betrachtung der offenen und verdeckten Kosten und finanziellen Risiken sind für ein Drittel der Bevölkerung mit und ohne Tierkrankenvollversicherung die Hundehaltungskosten dauerhaft zu hoch, um nach neuer GOT die Bezahlbarkeit der Hundehaltung zu sichern und gewohnte Stabilitäten in Deutschland in multipler Krisenlage bei dauerhaftem Wohlstandsverlust bis in den Mittelstand hinein zuverlässig zu erhalten. 

 

Aktuelle Tierkrankenversicherungen jetziger Bauart sind aus Sicht der Autorin keine Lösung in Deutschland auch im Ländervergleich, aufgrund besonderer, brisanter Gemengelagen und besonderer Emotionsaufladung nach Pandemie. Der Zeitpunkt der neuen GOT in Krisenzeit mit zeitgleichem Markteintritt vieler Versicherer und zeitgleichen Aufkäufen von Goßinvestoren wirkt besonders ungünstig auf die bereits vorgeschwächte Verbrauchermacht. Mangelnde Erfahrung zu Tierkrankenversicherungen bei den Tierhaltern trifft auf einen gut geplanten Markteintritt der Versicherungsbranche mit Intransparenzen bei Werbung und Marketing, mit verdeckten risikoreichen Kostenfallen, die einen günstigen Dopplungen zu weiter vorne beachten!Preis suggerieren, mit überdiversifiziertem unübersichtlichem Produktangebot. Die Unerfahrenheit der Tierhalter in Deutschland trifft auch auf ein nicht unabhängiges Informationsangebot und auf zu unkritische Empfehlungen von Tierärzteschaft und Tierhalterschaft, social media und von Influencern. Aufgrund der besonderen Gemengelage und des besonderen Zeitpunkts und aufgrund der versicherungsrechtlich in der Sachversicherung angesiedelten Struktur und der Risikobehaftetheit von Tierkrankenversicherungen für Versicherer, wodurch sie für Verbraucher dauerhaft nicht günstig zu haben sind, geht die Autorin nicht davon aus, dass der Markt die Probleme bei Tierkrankenversicherungen von selbst so regeln kann, um verantwortliche Hundehaltung für das finanziell schwächere Drittel der Bevölkerung in Deutschland weiterhin zu ermöglichen. 

Die Autorin ist der Ansicht, dass es an der Zeit ist, fachübergreifend über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken, z.B. sogar erstmals ernsthaft über ein für Hundehalter verpflichtendes Tierkrankenversicherungssystem als gesamtgesellschaftliche Lösung für eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung in herausfordernder Zeit.

 

Einzelabstract 3 Könnte die verpflichtende Tierkrankenversicherung im Zuschusssmodell die Lösung sein?

Im dritten Teil werden einige Gedanken zu einer verpflichtenden Lösung vorgestellt. Lediglich ein Zuschussmodell wäre der einzig gangbare Weg, in welchem in Verantwortung des Bundes die Lücke geschlossen wird, die sich strukturell aus der Tierkrankenversicherung und der besonderen Gemengelage ergibt und sich nicht von selbst regulieren kann, aber viele Nachteile bis hin zu mehr Spaltung in Deutschland ergibt. 

Die verpflichtende Lösung würde die Selbstverantwortlichkeit der Halter stärken und allen Hunden halterunabhängig Zugang zu tiermedizinischer Behandlung ermöglichen. 

 

Sie würde zwar deutliche Kosten für den Bund verursachen, die vor dem Steuerzahler begründbar und praktikabel sein müssen, durch den Erhalt des Faktor Hund in den dargestellten relevanten Bereichen aber auch gesamtgesellschaftlich hohe Kosten einsparen. Eine Kopfpauschale wäre einfacher umzusetzen als eine einkommensabhängige Lösung, wäre aber sozial ungerecht und eine Verschwendung von Geldern des Bundes und des Steuerzahlers nach dem Gießkannenprinzip.

Anhand bestehender Prinzipien wird die Begründbarkeit einer Pflichtversicherung und die Begründbarkeit von Zuschüssen des Bundes im Gesamttext untersucht. Im Verantwortungsbereich des Bundes liegen die GOT und Folgen, Tierschutz, besonders schutzwürdige Bevölkerung, Pandemiefolgen und gesamtgesellschaftliche Herausforderungen.

 

Die Vorteile der verpflichtenden Lösung sind groß, vielfältig und zukunftsstark. Gewohntes und Bewährtes wird mit Neuem verknüpft: Im Sozial- und Gesundheitswesen bleiben damit über Generationen gewohnte positive Strukturen erhalten. Der Faktor Hund könnte in der Prävention von Volkskrankheiten und in sozialen Bereichen sogar gezielter und effizienter eingesetzt werden. Durch Qualitätsverbesserung in der Hundehaltung, welche Sachkenntnis sowie Verantwortungsbewusstsein mehr einfordert, wird mehr Prävention ermöglicht mit weniger Vorfällen, Unfällen, vermeidbaren Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten der Tiere. So lassen sich weitere Kosten in verschiedenen Feldern einsparen und ein besseres Miteinander schaffen, woraus sich ebenfalls Vorteile für die Gesamtgesellschaft, Hundehalter und Tierärzteschaft ergeben. Auch der Wirtschaftsfaktor Hund in boomender Haustierbranche bliebe weiter stark. Qualitätsanforderungen der Haltung begrenzen die Hundezahl auf geeignete Halter und nicht über Tier- und 

Menschenleid. 

Alle hätten einen Vorteil durch diese Lösung, Tierhalter, Tiere und Tierschutz, Tierärzteschaft, Hundewesen, Versicherungsbranche, Tierwirtschaft sowie das Gemeinwesen und Gesamtgesellschaft. Es wäre aus Sicht der Autorin wichtig, alle Faktoren fachübergreifend zu berücksichtigen und zu berechnen, was Laissez-faire oder Lösung materiell und immateriell kosten.

 

Wie die im Koalitionsvertrag bereits enthaltene bundesweit verpflichtende Registrierung von Hunden, könnte womöglich auch eine solche Lösung deutlich günstiger und schlanker zu haben sein, als zunächst gedacht. Digitale Schnittstellen und Verknüpfungen schaffen schlanke Effizienz. Die Kostenlücke für ausreichende Bezahlbarkeit und Vollschutzqualität von Tierkrankenversicherungen für alle Hunde in Deutschland könnte geschlossen werden durch Schaffung eines Fonds, in dem Diejenigen ihren Teil in den Topf geben, die durch eine schlagartige Erhöhung auf die anderweitig nie erreichbare 100 Prozent-Versichertenquote profitieren. Firmen und Tierhalter könnten überdies Gelder als Beitrag für Tierschutz in den Topf geben oder je nach Lösung freiwillig auf Zuschuss verzichten, der zuverlässig auch da ankommt, wo Tierschutzgelder nötig sind z.B. auch in Tierheimen. Damit würde der Bund nur denjenigen Betrag übernehmen, der noch ergänzt werden muss. 

Die Realisierung einer solch innovativen Lösung ist eine tatkräftige Umsetzung von Tierschutz als Staatsziel und von One Health zugleich für Tiergesundheit und Menschengesundheit und in der Prävention von Zoonosen. Diese Lösung stärkt jeden schutzwürdigen Bereich, für den der Bund in den hier dargestellten Themen in Verantwortung steht, dauerhaft und zuverlässig und hilft, Krisen sicher zu überwinden. Diese Lösung gibt Stabilitäten für die Qualität der Hundehaltung, des Tierschutzes und des Tierarztberufs. Sie gibt Stabilitäten für einen wichtigen Sozial-, Gesundheits-, und Präventivfaktor in Deutschland und gibt in Zeiten zunehmender Spaltung wichtige Stabilitäten für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Zufriedenheit in unserer Demokratie. Diese Lösung erhält erfolgreiche Strukturen für das Gemeinwesen und bringt sie gestärkt in die Zukunft.

 

Fragestellungen

(alle prüfen raus o. sortieren, wenn ich mit allem fertig bin)

Teil 1 We viele Hundehalter gibt es in der Bevölkerung? Über wie viel Haushaltseinkommen verfügen Hundehalter? Wie viele Rücklagen haben sie für den medizinischen Ernstfall? Wer kann sich Hundehaltung über die Lebenspanne eines Tieres künftig leisten? Was sind die Folgen, wenn ein erheblicher Teil der Bevölkerung künftig keine Hunde mehr halten kann? Haben wir alle möglichen relevanten Auswirkungen wirklich schon auf dem Schirm? Wie relevant sind Hunde wirklich? Wie viele Menschen mit täglichem Bezug zu Hunden mit und ohne eigenen Hund werden von den Auswirkungen betroffen sein? In welchen Bereichen ist der Faktor Hund für den Einzelnen wichtig? 

Falls Hunde nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für unser Gemeinwesen eine wichtige Funktion erfüllen: welche gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen kann es haben, wenn in einer Zeit der Umbrüche nun erstmals in der gemeinsamen Jahrtausende alten Geschichte von Mensch und Hund Hunde zum Luxusgut werden? 

Wie verzichtbar sind Hunde heutzutage für unsere Gesellschaft? Brauchen wir sie? In welchen Bereichen sind Hunde heutzutage wichtig? Wie viel Kostenersparnisse für das Gesundheits- und Sozialsystem bringt der Hund in Deutschland? Ist der Hund ein Wirtschaftsfaktor? Wie viel kosten Alternativen, wenn der Faktor Hund für Viele bis in den Mittelstand und in ohnehin vulnerablen Bevölkerungsteilen wegfällt? Hilft der Erhalt des Faktor Hund in Krisenlage gegen Demokratiemüdigkeit? Wie hoch ist der Stellenwert von Emotionen rund um Hunde und nach Pandemie? Haben wir wirklich zu viele Hunde? Oder haben wir zu viele Hundehalter ohne ausreichende Hundekenntnis? Wenn Menschenwohl- und Tierwohl untrennbar zusammenhängen, wie kann man Hundehaltung und Menschensituation verbessern? Was können wir aus der Corona-Pandemie lernen? 

 

Teil 2 (nochmal prüfen und sortieren)Wie kann man in einem Land, das sich Tierwohl ins Grundgesetz und gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Agenda schreibt, möglichst alle Hunde, auch kranke und alte, zuverlässig in ausreichende medizinische Versorgung bekommen?  

Was kostet es uns, wenn wir nichts tun? Was sind geeignete Lösungen, wenn wir eine für Deutschlands Bürger finanzierbare Hundehaltung auf stabile Füße stellen wollen? Sind Tierkrankenversicherungen jetziger Bauart Lösung oder Scheinlösung? 

Worin liegen Strukturschwächen der Tierkrankenversicherung? Wo liegen die erheblichen Kostenfallen für Verbraucher? Warum ist das Produktangebot unüberschaulich und diversifiziert? Warum können tiermedizinische Kosten viele Tierhalter trotz Tierkrankenversicherung in finanzielle Probleme bringen, bis in die Verschuldung? Wie geht es künftig den unversicherten und unversicherbaren Tieren? Wer sagt, dass Tierkrankenversicherungen ein aktiver Beitrag zum Tierschutz seien? Wer sagt, dass Hunde immer schon Luxus gewesen seien? Wie ist die Rolle von social media, Tierärzteschaft bei Tierkrankenversicherungen? Woraus besteht die besondere brisante Gemengelage? Wie ist die Verbrauchermacht? Kann der Markt das Problem von selbst regeln? 

 

Teil 3 prüfen sortieren Ist eine Pflichtkrankenversicherung wirklich heute noch unrealistisch und niemals umsetzbar? Ist sie für den Steuerzahler begründbar? Steht der Bund in Verantwortung? Was sind die Vorteile der Pflichtkrankenversicherung? Was sind die Herausforderungen? Wie könnte eine Umsetzbarkeit im Zuschussmodell aussehen?   

 

 

Teil 1: Hundehalter in Zeitenwende

Die Bevölkerung erlebt eine Zeitenwende in Krisenfolgen und Wohlstandsverlust.

 

Lagebericht: Wohlstandsverlust und Armut auf Höchststand

Wir erleben aktuell in Deutschland eine Zeitenwende, eine Kombination von Krisen mit Corona-Folgen, Ukraine-Krieg und Inflation. In großen Teilen der Bevölkerung, weit in den Mittelstand hinein, wird der Gürtel deutlich enger geschnallt und die Armut hat einen neuen Höchststand erreicht. Viele Menschen in Deutschland ahnen, dass sie erstmals lernen müssen, sich dauerhaft an weniger Wohlstand und mehr Unsicherheiten zu gewöhnen. Andere kommen trotz sparsamen Lebensstils schon seit Jahren nur knapp über die Runden. Sie erleben nun mit den massiven Preissprüngen bei Lebenshaltung und Energie das Absinken in Armut und werden da so schnell auch nicht mehr herauskommen. Menschen mit hohen Vermögen sind bislang recht gut durch die Krisen gekommen und können ihren Wohlstand wohl auch künftig weiter ausbauen. 

Bei allen Anderen kommen Sorgen und Existenzängste auf. 

 

Wie sieht mein Leben künftig aus? Was ist mit meinem als krisensicher angedachten Job? Wo lebe ich, wenn ich mir mein gekauftes Haus, die gemietete Wohnung nicht mehr leisten kann? Wie geht es mir im Rentenalter oder wenn ich krank werde?

 

Die Zeiten, in denen man solche Ängste leichtfertig als „Jammern auf hohem Niveau“ abtun konnte, sind spätestens jetzt vorbei.

 

Seit bereits ca. 30 Jahren nehmen Abstieg aus dem Mittelstand und auch Armut im Wohlstandsland Deutschland deutlich zu. Gefährdeter Mittelstand oder Armut werden nur oft nicht sichtbar. In Deutschland wird Armut oft noch als selbstverschuldet stigmatisiert. 

„Selbst schuld, wenn Du versagst. Jetzt müssen wir uns für dich abrackern!“

Betroffene verbergen aus Scham und Angst vor Vorwürfen ihre Situation gegenüber Anderen. Auch deswegen fällt Abstieg und Armut nicht immer gleich auf. (Es gibt natürlich auch offen sichtbare Armut in Deutschland, wenngleich sie nicht die Armut der Verhungernden ist. Sie ist trotzdem schlimm.) Armut in Deutschland bedeutet prekäre Lebens-und Arbeitsverhältnisse, Sorgen, Scham, soziale Ausgrenzung, schlechtere Bildungschancen und schlechtere Gesundheit.

Auch der Mittelstand kann nun den bislang gewohnten Lebensstandard nicht mehr so berechenbar sicher halten wie zuvor. Laut Paritätischem Wohlfahrtsverband gibt es einen ungewöhnlichen Zuwachs der Armut unter Erwerbstätigen, insbesondere bei den Selbständigen. Um den Lebensstandard nach außen hin unverändert zu halten, sparen aktuell viele Haushalte in Deutschland weniger an oder müssen sogar Rücklagen auflösen.

 

  • Insgesamt war im Jahr 2021 fast ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland laut Statistischem Bundesamt nicht in der Lage, unvorhergesehene Ausgaben von 1150 Euro und mehr zu bewältigen. 
  • In absoluten Zahlen ist Deutschland ein Land der Sparer, aber es bestehen ungleiche Möglichkeiten, Rücklagen zu bilden: rund 30 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher geben in einer repräsentativen ING-Umfrage vom November 2022 an, dass ihr Haushalt über keinerlei Ersparnisse verfügt und auch unter denjenigen mit Ersparnissen nimmt die Ungleichheit zu. Der Anteil der Verbraucher mit sehr hohen Ersparnissen hat zugenommen und der Anteil, der nur geringe Rücklagen hat, noch mehr.
  • Deutschland weist in Befragungen im Rahmen der ING International Survey (2013 bis 2020) unter den 13 europäischen Umfrageländern seit Mitte der 2010er Jahre regelmäßig einen der höchsten Anteile an Menschen auf, die über keinerlei Ersparnisse verfügten. Deutschland belegt dabei regelmäßig einen zweiten Platz und nur in Rumänien gab ein noch höherer Anteil an, über keine Ersparnisse zu verfügen.
  • Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat sich inzwischen auch die Sparfähigkeit deutlich verschlechtert. Nur jeder Zweite sieht sich derzeit imstande, Geld zu sparen. Die mangelnde Sparfähigkeit betrifft in besonderem Maße Menschen mit geringem Einkommen, aber auch einen Großteil der Mittelschicht. 
  • Aktuell muss einer Umfrage der Postbank zufolge jeder Dritte in Deutschland auf Rücklagen zurückgreifen, um die alltäglichen Kosten zu bewältigen und viele Menschen haben gar keine Rücklagen, auf die sie zurückgreifen könnten. Jeder Sechste kommt derzeit in Existenznot, 54 Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr.
  • Deutschlands Bürger haben aktuell den größten Kaufkraftverlust seit 1949, laut„Welt“. (Quelle: https://www.fr.de/verbraucher/preise-inflation-teuerung-deutschland-existenzielle-not-lebensmittel-steigerung-umfrage-92125030.html 
  • Der Paritätische Wohlfahrtsverband berichtet, die Armutsquote hat mit 16,9 Prozent in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Eine besonders hohe Armutsquote haben Bremen (28,2) und das Ruhrgebiet (22,1). Die Armut betrifft besonders Rentner, Kinder und Jugendliche.

 

Mit Wohlstandverlust, gefährdetem Mittelstand und viel Unzufriedenheit werden Populisten attraktiv. 

Sinkender Wohlstand wirkt sich auch beim Mittelstand nicht nur auf das Materielle aus. Beziehungen zu Mitmenschen leiden, wenn das gewohnte gut situierte Lebensumfeld wegfällt. Muss man aus finanziellen Gründen aus der langjährigen Mietwohnung oder seinem Haus ausziehen oder verliert man den sicher geglaubten Job, kommt auf einmal das gesamte Leben ins Wanken. Bereits die Angst vor solch lebensverändernden Einschnitten ist eine große Belastung für die Psyche. Dabei belastet bereits die aktuelle Situation mit Krisen, die vor kurzem noch undenkbar schienen. Über Jahrzehnte sicher geglaubte Stabilitäten schwinden und die Welt vor unserer Haustür wird ungewisser. 

 

Je ungewisser Menschen in ihre Zukunft blicken und je unzufriedener sie sind, desto eher suchen sie einfache Lösungen für komplexe Situationen. Populismus wird attraktiv und der Frust der Vielen zu einer Herausforderung für unsere Gesellschaft und zu einer Gefahr für unsere Demokratie. Der Druck im Kessel steigt, bei jedem Einzelnen wie auch in der Gesellschaft.

 

„Aber ich habe ja noch meinen Hund, denken sich die Hundehalter. „Hund gibt mir Sicherheit, Orientierung und Struktur. Der ist verlässlich da. Den interessieren Nachrichten in TV und Briefkasten nicht. Mit dem komme ich raus, unter die Leute, auf andere Gedanken. Der gibt mir Halt, der ist bei mir, komme was wolle.

Mein Hund ist an meiner Seite, also kann es so schlimm nicht werden.“

 

Nun, vermutlich doch. Für sehr viele Hundehalter kommt es schlimmer. Viele Hundehalter wissen davon allerdings noch nichts. Oder sie ahnen zwar das Ausmaß, aber ignorieren erstmal die mögliche Folgenschwere und hoffen auf Glück.

 

„Bisher ist ja immer alles gut gegangen. Da mach ich mir doch jetzt nicht auch noch n Kopf drum.“

 

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte bedeutet auch in der Hundehaltung eine Zeitenwende mit Kostensteigerungen und Unsicherheiten.

 

Die notwendige Gebührenordnung für Tierärzte führt zu einer Zeitenwende in der Hundehaltung und kommt zur Unzeit.

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte ist am 22.11.2022 in Kraft getreten. Mit der Anpassung der Gebühren steigen für Tierhalter die Kosten der medizinischen Versorgung ihres Tieres deutlich an. Mit weiteren Kostensteigerungen im Rahmen tiermedizinischer Behandlungen ist zu rechnen, so Prognosen aus der Tierärzteschaft.

 

Der Zeitpunkt für die Einführung der neuen GOT in Krisenzeit und Pandemiefolge ist denkbar ungünstig. Aber die Tierärzteschaft kann dafür nichts. Denn die Anpassung der GOT war längst überfällig.

 

Die Möglichkeiten moderner Tiermedizin sind beeindruckend. Die Anschaffungskosten der dafür nötigen medizinischen Geräte allerdings auch. Während die Kosten für den Betrieb der Praxen stiegen, blieb die GOT viele Jahre fast unverändert. Um die Wirtschaftlichkeit von Tierarztpraxen zu sichern, musste die Gebührenordnung an den veterinärmedizinischen Kenntnisstand und an gestiegene Kosten für medizinische Geräte und Personal angepasst werden. 

 

Die GOT legt bundeseinheitlich ein Grundhonorar für tierärztliche Leistungen fest. Je nach Aufwand und örtlichen Verhältnissen kann für eine Leistung der Gebührenordnung der ein- bis vierfache Satz berechnet werden. Die GOT steht im Verantwortungsbereich der Bundesregierung:  „Die Bundesregierung ist ermächtigt und damit in der Verantwortung, die tierärztlichen Entgelte zu regeln.“ Quelle in Fußnote: https://dserver.bundestag.de/brd/2022/0247-22.pdf

 

Jetzt ist sie also da, die neue GOT.

“Endlich!“, sagen die Tierärzte. „Auch das noch oben drauf!“, die Tierhalter. 

 

Hunde können in ihrer Lebenszeit im Vergleich zu anderen Heimtieren potentiell sehr hohe  unvorhergesehene tiermedizinische Kosten verursachen. In Deutschland waren tiermedizinische Behandlungskosten im Ländervergleich immer noch vergleichsweise niedrig. Mit der deutlichen Gebührenerhöhung wird der deutsche Tiermedizinmarkt für internationale Großinvestoren zunehmend attraktiv, was ebenfalls Auswirkungen auf Hundehaltungskosten hat.

 

Unter dem Strich bedeuten die Kostensteigerungen in der Hundehaltung bei sinkendem Wohlstand und reduziertem Sparvermögen, dass sich sehr viele Menschen bis weit in die Mitte der Gesellschaft in Deutschland eine verantwortungsvolle Hundehaltung künftig nicht mehr leisten können. 

Darunter sind auch Hundehalter, die immer einen Hund hatten und sich den als Teil des Mittelstands auch leisten konnten oder bei denen Hunde immer Teil der Familie seit Generationen waren. Besonders betroffen von der neuen Entwicklung sind Familien der unteren Einkommensschichten ohne nennenswertes Vermögen mit mehreren Kindern, Alleinerziehende und auch sehr viele Rentner und chronisch Erkrankte.

 

Ja und? Sollen sie sich doch ein anderes Hobby suchen. Müssen wir da jetzt drüber nachdenken?  

Haben wir nicht Wichtigeres zu tun, wo es für uns in Deutschland so deutlich spürbar in der Welt brodelt? 

 

Spoiler für die Schnellen:  Hunde bedeuten mehr als ein Hobby und Tierkrankenversicherung in jetziger Form ist nicht die Lösung.  

 

Wie viele Menschen betrifft es, die einen Hund in Deutschland halten (wollen) und künftig nicht mehr können?  Zahl der Hundehalter, sozioökonomische Daten und Hundehaltungskosten

 

Für wie viele Menschen könnte der Faktor Hund in Deutschland Bedeutung haben? 

 

Ca. 50 Prozent der Menschen in Deutschland sind laut einer aktuellen Umfrage von Statista und YouGov schon in ihrem bisherigen Leben auf den Hund gekommen. (Quelle Statista) 

21 Prozent der Deutschen hielten im Jahr 2022 einen Hund.  Hunde liegen auf Platz 2 der beliebtesten Haustiere mit 10,6 Millionen Tieren im Jahr 2022. (Auf Rang 1 liegt die Katze.) 

Quelle: Industrieverband Heimtierbedarf

https://www.ivh-online.de/der-verband/daten-fakten/anzahl-der-heimtiere-in-deutschland.html (2022)

 

In jedem 5. Haushalt lebt aktuell ein Hund, zumeist in Mehrpersonenhaushalten. Der Hund ist damit also nicht nur ein Faktor im Leben des Hundehalters, sondern auch für die mit im Haushalt lebenden Personen z.B. Partner, Kinder, Eltern und je nach Kontakt und Bedeutung in schwächerem Maße auch für Personen im Umfeld wie Freunde, Nachbarn und Bekannte und eventuell für Arbeitskollegen, falls das Tier zur Arbeit mitgenommen wird.

 

32 Prozent der Deutschen haben in der Vergangenheit einen Hund gehalten, haben aktuell aber keinen. Für sie kann angenommen werden, dass zumindest zeitweise der Faktor Hund für sie im Leben wichtig war oder vielleicht immer noch ist. Für andere Menschen kann ein Hund in ihrem Leben von Bedeutung sein, obwohl sie nicht Hundehalter sind und auch kein Hund im Haushalt ist. (Link sozialfaktor Kontaktaufnahme fremder Hund) Auch sie sind indirekt auf bezahlbare Hundehaltung angewiesen. 

 

Haushaltseinkommen von Hundehaltern

In der Heimtierstudie 2019, (Analyse zur wirtschaftlichen Bedeutung der Heimtierhaltung in Deutschland Uni Göttingen; Prof. Dr. Renate Ohr) stehen Zahlen zur prozentualen Aufteilung der monatlichen Nettoaushaltseinkommen der Hundehalter 2018, also noch vor Corona. (Quelle: IVH/ZZF, Befragung von Heimtierbesitzern, Erhebungswelle 2018; eigene Erhebung d. Verfasser der Heimtierstudie.)

 

13% der 2018 befragten Hundehalter hatten ein Nettoeinkommen von 4000 Euro und mehr.

19% zwischen 3000 - 3999 Euro

30% 2000 - 2999 Euro und

26% 1000 - 1999 Euro

12% unter 1000 Euro. (mit Punkt?)

 

Auch wenn die Löhne und Gehälter inzwischen bei vielen Hundehaltern gestiegen sein dürften, stehen diejenigen Haushalten, die nicht zu den Krisengewinnern gehören, heute schlechter da als 2018. 

Durch die Inflation im Jahr 2022 gab es z.B. einen Reallohnverlust um 3,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Wir haben einen Armutszuwachs auch bei Erwerbstätigen, insbesondere bei den Selbstständigen. 

 

Zu welcher Einkommensgruppe muss man 2023 gehören, um für einen Hund sicher sorgen zu können? Über wie viel Einkommen und wie viel Rücklagen muss man ein Tierleben lang zuverlässig vorhersehbar verfügen? Für wie viel Prozent der Hundehalter wird die verantwortliche Haltung eines Hundes bei weiter steigenden Kosten für Lebenshaltung, Miete und Energie in Zukunft nicht mehr finanzierbar?  

 

Wie schon genannt, war 2021 fast ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland nicht in der Lage, unvorhergesehene Ausgaben von 1150 Euro zu bewältigen.

Wie geht es diesem Drittel aktuell? Wie sieht die finanzielle Zukunft für dieses Drittel aus?

 

Warum kann ein kranker Hund zum Kostenrisiko werden und nicht mehr bezahlbar sein?

Bei aufwendiger tiermedizinischer Behandlungsnotwendigkeit können auf einen Schlag mehrere Tausend Euro fällig werden, über die Lebenszeit eines Hundes je nach Krankheits- und Verletzungshäufigkeit mehrfach. Hunde weisen eine erhöhte Unfall- bzw. Verletzungsanfälligkeit auf im Vergleich zu im Haus gehaltenen Heimtieren, da sie sich als Alltagsbegleiter viel mit ihrem Halter und mit Artgenossen im öffentlichen Raum bewegen.

 

Für eine hohe unvorhergesehene Kostenbelastung des Halters genügt bereits eine kurze Unachtsamkeit, in der ein ungünstiges Zusammentreffen mit Wespe, Scherbe, Baumstamm oder Artgenossen zu spät bemerkt wird. Wenn junge Hunde toben, ist ein Unfall schnell geschehen und schon muss der Hund zum Tierarzt oder in die Tierklinik und braucht eine Operation, gegebenenfalls mit längerer Zeit der Nachsorge.

Neben Unfällen erfordern eine Vielzahl von kostenträchtigen akuten und chronischen Erkrankungen den Tierarztbesuch oder Klinikaufenthalte. Sowohl akute Gesundheitsprobleme als auch chronische Erkrankungen können Hundehaltung sehr teuer werden lassen. 

 

Wie beim Mensch entstehen auch beim Hund die höchsten medizinischen Kosten im Alter. Neben sich teils massiv summierenden Beträgen für die tiermedizinische Versorgung entstehen weitere Kosten, die mit dem Alter und Gesundheitszustand des Tieres in Verbindung stehen, etwa durch Spezialfutter, Physiotherapie und Hundesitter, wenn das Tier nicht mehr so lange allein bleiben kann z.B. bei Demenz. 

Für ein schwer chronisch krankes oder krankes altes Tierkönnen auf Hundehalter über Jahre monatlich hohe laufende Beträge zukommen. Denn wie in der Humanmedizin haben auch chronisch kranke oder ältere Tiere mit ausreichend medizinischer Unterstützung dank moderner Möglichkeiten der Tiermedizin inzwischen eine höhere Lebensqualität und höhere Lebenswartung als zu früheren Zeiten. 

 

Viele veterinärmedizinisch notwendigen Behandlungen bzw. tiermedizinische Kosten sind bei erhöhter Sorgfalt bei Erwerb und durch qualitätvolle Hundehaltung und genügend Prävention vermeidbar.

Viele chronisch kranke und schwer erkrankte Tiere leben dank moderner Medizin länger und kosten dadurch allerdings auch mehr. Andererseits wären viele veterinärmedizinisch notwendige Behandlungen und damit auch Kosten für den Tierhalter vermeidbar durch 

  • Erwerb eines Tieres mit guten Chancen für ein gesundes Leben (z.B. keine Qualzucht), aus verantwortungsvoller Zucht (keine Tiere aus Hinterhofzuchten und Welpenfabriken) und aus guten Haltungsbedingungen (bei Auslandstierschutzhunden fraglich)
  • qualitätvolle, tiergerechte Hundehaltung, in der die Umsetzung von Hundehalterwissen gute Voraussetzungen für die psychische und körperliche Tiergesundheit bietet
  • ausreichende Prävention mit tiermedizinischer Vorsorge und rechtzeitigem Erkennen von Gefahrenlagen im Hundealltag (z.B. beim Gassigehen und auf Hundewiese). Bei Erkennen von Gefahrenlagen ist rechtzeitige adäquate Intervention mit Hunde-Sachkenntnis erforderlich z.B. sicherer Rückruf des Tieres. 

 

Bereits bei der Prävention von vermeidbaren Erkrankungen und Unfällen zeigt sich, wie wichtig die Qualität bei Hundeerwerb und Hundehaltung ist. Die Qualität beeinflusst die tiermedizinischen Behandlungsnotwendigkeiten und deren Prävention. Es ist nicht nur für Tiere und Halter und deren Finanzbudget von Vorteil, vermeidbare Erkrankungen, Unfälle und Vorfälle gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern auch für die Tierärzte. In Deutschland besteht ein massiver Tierärztemangel. Tierärzte sind mit den unvermeidbaren Fällen belastet genug, insbesondere im Notdienst.  

 

 

Aktuelle Kosten für Operationen 

(2023, jeweils 3-facher GOT-Satz inkl. Medikamente)

 

nicht so gut, Rechte? (Versicherungsdaten ARAG Rosa Ratti Facebook:)

 Kreuzbandriss: ca. 2.200 €

 Magendrehung: ca. 2.400 €

 Tumor: ca. 1.250 €

 Gelenke: ca. 1.000 €

 Knochenbrüche: ca. 1.400 €

 Fremdkörper im Magen: ca. 1.900 €

 

Andere Quellen (Quellen Grandviewresearch: Germany Pet Insurance Market und eigene Daten:)

Kreuzbandriss: 2000-3000 Euro 

Magendrehung: 2000.- Euro 

Impfung 70.-

Professionelle Zahnreinigung (Narkose, Dentalröntgen): 850.-

 

 

 ______ Euro.TA fragen- Euro im Monat ausgeben für für Spezialfutter und tiermedizinische Versorgung.

Mehr Abschnitt Kosten Hundehalter

??zusammennehmen(Link Kosten Tiermedizin Operationen)

 

 

Allgemeine Informationen zu Hundehaltungskosten 

Die Hundehaltungskosten sind bei jedem Tier unterschiedlich. Genaue Beträge lassen sich nicht berechnen. Sie sind abhängig von Größe, Rasse, Gesundheitszustand und Alter des Tieres und können sich daher sich auch je nach Lebensphase und bei verändertem Gesundheitszustand und Bedürfnissen des Tieres im Laufe des Lebens verändern. Im Alter werden Hunde wegen meist deutlich höherem Bedarf an tiermedizinischer Versorgung und  Spezial-Futter besonders teuer.

 

Hundehaltungskosten setzen sich zusammen aus planbaren und unplanbaren Kosten, regelmäßigen und unregelmäßigen Kosten.

Kosten entstehen im Zusammenhang mit dem Erwerb des Tieres, regelmäßigen Futterkosten, regelmäßigen Kosten für Abgaben wie Hundesteuer und Haftpflichtversicherung, für Ausgaben im Rahmen von Hundetraining, Hundebetreuung und für Zubehör, häufigeren regelmäßigen kleineren bis größeren Beträgen für tiermedizinische Behandlung und Vorsorge sowie zusätzlichen potentiell sehr hohen tiermedizinischen Kosten im medizinischen Ernstfall. 

 

Wird eine Krankenversicherung oder eine Op-Versicherung für das Tier abgeschlossen, sind die jeweiligen Versicherungsbeiträge zu entrichten sowie weitere Beträge, die im Rahmen der medizinischen Versorgung zusätzlich zu den Leistungen der Versicherung anfallen. 

(Link Tierkrankenversicherungen)

 

Hundehaltungskosten vor 20 Jahren 

Die allermeisten Bürger konnten sich vor zwanzig Jahren die damaligen durchschnittlichen jährlichen Ausgaben für Tierarztbesuche pro Hund leisten. Von durchschnittlich 200 Euro pro Jahr ging Januar 2006 die Analyse „Ökonomische Gesamtbetrachtung der Hundehaltung“ aus. Fielen größere medizinische Kosten wie Operationen an, war für die meisten Hundehalter genug finanzieller Spielraum da. Auch weniger Wohlhabende konnten das Geld dafür aufbringen. 

Die jährlichen Kosten für die Hundehaltung im Bundesdurchschnitt betrugen im Jahr 2006

laut dieser Analyse 900-1000 Euro. Hundehaltung war auch bei kleinem Budget selbst bei unvorhergesehene höheren Kosten beispielsweise für größere Operationen meist zu stemmen, wenn man Hundehaltungskosten in seinen Ausgaben mit etwas Sorgfalt eingeplant hatte. 

 

Hundehaltungskosten vor Einführung der neuen GOT (Mit in Überschrift?Heimtierstudie 2019) 

Die Heimtierstudie 2019 von Renate Ohr weist lange vor der Einführung der neuen GOT und den aktuellen Kostensteigerungen bereits auf die große Spannbreite bei den durchschnittlichen jährlichen Tierarztkosten hin und gibt an, dass bei über 2 Prozent der erfassten Hunde in der Befragung von 2018 sogar jährliche Tierarztkosten von über 1.000 Euro angegeben wurden. Auch bei Katzen gab es bei den jährlichen Tierarztkosten Beträge von über 1.000 Euro.

Allerdings zeigt die Befragung auch Teilnehmer mit 1,5 % der Hunde und über 5 % der Katzen, die überhaupt keine tierärztlichen Behandlungen hatten. 

Im Durchschnitt über alle Teilnehmer ergaben sich pro Hund ca. 227 Euro und pro Katze ca. 121 Euro jährliche Tierarztkosten. 

 

2018 waren also jährliche Tierarztkosten für die meisten Hundehalter kein Kostenproblem. Zu einer finanziellen Herausforderung konnte allerdings diejenigen Tiere für Halter bereits 2018 werden, die besonders hohe Tierarztkosten verursachten.

Die in der Arbeit von Ohr genannten Tierarztkosten beziehen sich auf Zahlen vor Einführung der neuen GOT. Die Tierarztkosten sind inzwischen mit Einführung der neuen GOT deutlich gestiegen.

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2021, also ebenfalls vor Einführung der neuen GOT, kommt „Statista“ zu der Höhe der durchschnittlichen Kosten von Haustieren für das gesamte Leben nach Art in Deutschland kommt Hundehaltung im Jahr 2021 bei einem Leben von 13 Jahren beim Hund auf insgesamt 16.800 Euro.

(Kosten Katze, 15 Jahre: 9.910 Euro, Hamster 2 Jahre 490 Euro. (Quelle Statista https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1312098/umfrage/kosten-haustiere-leben-art-deutschland/

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Daten vor oder nach neuer GOT?Der Deutsche Tierschutzbund e.V. gibt zu Hundehaltungskosten auf seiner aktuellen Webseite an: (Webseitenabruf Juni 2023. evtl. Daten von Versicherern genutzt? war nicht herauszubekommen

Jährliche Kosten setzen sich zusammen aus Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Futter, Impfung, mehrmalige Entwurmung, Parasitenbehandlung (je nach Größe 750 - 1200 Euro) und aus Sonderkosten wie Tierarztbesuche bei Krankheiten und Hundeschule. Die Gesamtkosten für einen 14-jährigen Hund betragen je nach Größe mindestens 12.000 bis 17.000 Euro.

Der Deutsche Tierschutzbund weist auf seiner Webseite darauf hin, dass Tierarztbesuche sehr hohe Kosten verursachen können.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.  (Datum steht nicht auf Webseite)

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/hunde/

 

Tiermedizinische Kosten nach Einführung der neuen GOT

Mit Einführung der neuen GOT steigen die tiermedizinischen Ausgaben für Hundehalter deutlich an, nicht nur für Gebühren im Krankheitsfall, sondern auch die laufenden Kosten, welche auch für gesunde Hunde fällig werden z.B. für Vorsorge, Impfungen und professionelle Zahnreinigung. 

Aber es sind hauptsächlich die zusätzlichen und oft unvorhergesehenen tierärztlichen Kosten bei Erkrankung oder Unfall, welche Hundehalter schnell in ernste finanzielle Bedrängnis bringen können.

 

Trotz OP-Versicherung und sogar trotz Tierkrankenvollversicherung können hohe tierärztliche Kosten für Tierhalter entstehen, je nach Produktqualität und je nachdem, welche Leistungsausschlüsse benannt sind. Teils bestehen beträchtlichen Restrisiken. Zudem können auch die laufenden Belastungen durch eine Tierkrankenversicherung beträchtlich sein. Die monatlichen Versicherungsprämien können je nach Versicherer deutlich über 100 Euro betragen für ältere gesunde Tiere oder für Tiere mit Vorerkrankungen. (Link Tierkrankenversicherungen)

 

Bedeutung der Hundehaltung in Deutschland

 

Mindestens 15 000 Jahre Mensch mit Hund ohne Luxus  - Treiben die Kostensteigerungen erstmals einen Keil in die Mensch-Hund-Geschichte?

Viele Jahrtausende lang war der Hund kein Luxus. 

 

Sarkophag für einen besonders geliebten Hund aus römischer Zeit (Athen, 3.Jahrundert n.Chr.)

 

Nach mindestens 15 000 Jahren gemeinsamen Lebens und Co-Evolution haben wir womöglich erstmals einen handfesten Keil in die Geschichte von Mensch und Hund getrieben. Das ist völlig neu. 

Zwar wurden schon in der Römerzeit besondere Hunde als Statussymbole mit kostbaren Halsbändern gehalten und schon im Mittelalter gab es seidig langhaarige Schoßhündchen vornehmer Damen sowie edle Jagdhunde, aber Hundehaltung ging stets durch alle Schichten.

 

Auch die niedrigeren Stände und arme Menschen hielten über Jahrhunderte hinweg Hunde. Nur hatten deren Hunde kein Edel-Halsband oder seidiges Haar, sondern waren nützliche Alltagshelfer. Hunde halfen beim Handwerk und waren die Zugtiere armer Leute.

Sie jagten Ratten und entfernten Müll. 

 

Ihre soziale Stellung zeigten die Menschen auf der Welt seit dem Altertum bis in die Moderne durch die Art der Hundehaltung, jedoch nicht dadurch, ob man sich überhaupt irgendwelche Hunde leisten konnte.

 

 

 

Zughund vor einem Postwagen (Frankreich um 1905)

 

 

In früheren Jahrzehnten waren es in Deutschland noch eher schicksalhafte Einzelfälle, wenn ein Hund zu einer großen finanziellen Belastung wurde. Sofern man bereit war, persönliche Einschränkungen hinzunehmen, war eine verantwortungsvolle Hundehaltung und ausreichende tiermedizinische Versorgung auf dem jeweiligen aktuellen Stand der Tiermedizin auch für Menschen mit kleinerem Budget fast immer irgendwie möglich. Zudem gab es meist im nahen Umfeld Menschen mit genügend Rücklagen als Notfall-Backup, wo im größten Notfall Geld geliehen werden konnte. Hundehaltung war bislang in Deutschland selbstverständlich, üblich und zuallermeist keine Frage des Geldes.

 

Nun wird das anders: Die tiermedizinische Versorgung wird moderner und teurer, aber der Wohlstand in weiten Teilen der Bevölkerung in Deutschland sinkt. Dies ist eine dynamische Entwicklung, die sich immer weiter verschärft. Die erstrebenswerten Erfolge einer modernen Demokratie mit medizinischem Fortschritt, verbessertem Tierwohl und vernünftigerer Bezahlung in der Tiermedizin treffen nun bei einer großen Zahl der Hundehalter auf unvorhergesehenen Wohlstandsverlust, deutliche Kostensteigerungen und weniger Rücklagenbildung und Back-Ups für Notfälle. Zudem sehen wir in Deutschland bereits schon seit Jahrzehnten eine zunehmende Schieflage bei der Wohlstandsverteilung mit steigender großer Zahl an Menschen ohne wesentlichen Rücklagen und vergleichsweise wenigen, dafür aber sehr reichen Menschen mit wachsendem Wohlstand.

 

Macht das was, wenn der Hund zum Luxus deklariert wird? Für Viele ist die Nähe zum Hund ein Bedürfnis.

Macht das was mit uns Menschen, wenn der Hund in Deutschland nun erstmals zum Luxus deklariert wird? 

Ja, damit muss man rechnen, weil der Hund für uns Menschen nicht Luxus ist. Hundehaltung ist auch heute nicht nur ein nettes Hobby, sondern so merkwürdig das klingt, die Nähe zum Hund ist bei vielen Menschen ein tiefes soziales Bedürfnis. Viele würden auf Alles verzichten, aber nicht auf ihren Hund. 

 

Eine gut situierte hochbetagte Frau, die im 2. Weltkrieg im Bunker die Kasseler Bombennacht überlebt hat, sitzt mit ihrem Gatten auf der Parkbank einer städtischen Grünfläche. Direkt über dem ehemaligen Bunker. 

Als sie meinen Hund erblickt, bricht es aus der eleganten Gründerin eines großen Immobilienunternehmens heraus: „Das Schlimmste war, dass mein Hund nicht mit in den Bunker durfte. Das geht mir heute noch nach, dass ich den Hund seinem Schicksal überlassen musste.“ 

Sie hat ihren Hund nicht mehr wiedergesehen.

 

Mit 90 Lebensjahren und lange nach Kriegsende denkt diese Frau angesichts des Traumas der Kriegs-Bombennacht an ihren Hund. Psychologisch ist das erklärbar. Der Hund steht als zurückgelassenes Familienmitglied im Zentrum ihrer Erinnerung, stellvertretend auch für ihre eigene Hilflosigkeit während des Krieges. Zumindest kann angenommen werden, dass der Familienhund für dieses Kind wohl wichtig war und in der Erinnerung weiter hohe Bedeutung hatte und vielleicht symbolische Bedeutung erhielt.

 

Dopplung inzwischen extra abschnttzu Emotionen?Emotionen haben bei allen Themen rund um den Hund große Bedeutung 

Emotion spielt bei allen Themen dieses Artikels eine nicht zu unterschätzende Rolle. An Hunden hängt eine enorme Menge Emotion. Vielleicht auch zu viel fehlgeleitete Emotion. Hunde werden zu oft vermenschlicht, verkindlicht oder überhöht. Aber es geht jetzt nicht um die Bewertung, ob diese Emotionen gut sind, sondern darum, dass die Emotionen rund um den Hund faktisch so sind. Weil am Thema Hund so viel Emotion hängt, ist der Faktor Emotion ein wichtiger Aspekt für sämtliche Überlegungen zu den in dieser Arbeit dargestellten Themen, der mit einberechnet werden muss und nicht zu kurz kommen darf. 

 

Sehen Geflüchtete ihren Hund als Luxus oder als das Nötigste?

Auch jetzt sehen wir Flüchtlinge mit Hunden aus der Ukraine, mit dem Nötigsten im Gepäck. Zum Nötigsten gehört bei vielen Menschen ihr Hund.

Wenn heutzutage in Deutschland die Menschen aus ihrem Land oder in den Bunker flüchten müssten: wie wichtig wäre es ihnen, welches Schicksal ihr Hund haben wird? Eine Umfrage würde wohl ergeben: sehr wichtig, kein Luxus. 

 

Die Mensch-Hund-Geschichte passt nicht zu einer Definition von Luxus. 

Luxus in seiner Definition würde in Bezug auf Hund z.B. bedeuten: 

„Hund zu halten übersteigt das sozial Notwendige bzw. das als gesellschaftlich normal erachtete Ausmaß.“ 

Manche Menschen bezeichnen sogar Gesundheit als Luxus und meinen damit, dass sie dankbar sind, dass es ihnen gesundheitlich gut geht, aber keiner würde wohl wie manche Menschen beim Hund Gedanken kommen, dass Gesundheit tatsächlich Luxus sein sollte.

Wird ein Produkt zum Luxus deklariert, können den Kunden umsatzfördernd höhere Kosten kommuniziert werden. 

(Link Hund Luxusgut aus juristisch und wirtschaftlicher Sicht.) 

 

Auch wenn Luxurierung eine gute Strategie für mehr Umsatz oder besseres Gewissen sein mag oder der Selbstdarstellung mancher Hundehalter und besonderer Rassen nutzt, sieht die Mensch-Hund-Geschichte definitiv anders aus: Hunde begleiten seit vielen Jahrtausenden das Leben der gesamten Menschheit dieser Welt, von Arm bis Reich, auf dem Land und in der Stadt. Hunde zu halten, war bislang normal und zumeist bezahlbar. Ausnahme waren einzelne Hunde, die immer schon als Statussymbol oder zur Gesellschaft einer Elite dienten, die besonders selten oder speziell trainiert waren. 

Hunde fraßen oft, was im Umfeld der Menschen übrig war. Medizinische Versorgung und Tierarzt kannte man zum Nachteil der Hunde bis in jüngere Vergangenheit oft nicht. 

Glücklicherweise zählt in moderner Zeit das Tierwohl mit bis vor kurzer Zeit bezahlbaren Kosten. Mindestens 15 000 Jahre gemeinsamer Geschichte kann man aber nicht mal so wegwischen oder aufbrechen. Hunde waren nie Luxus. Kein anderes Tier war und ist so eng mit dem Menschen verbunden wie der Hund.

 

Das Bedürfnis nach Hund ist bei vielen Menschen sogar in den Genen verankert.

Das bleibt nicht folgenlos: in der Menschheit hat sich inzwischen ein Bedürfnis nach Hund auch genetisch angelegt. Das Bedürfnis, mit Hund sein zu wollen, ist inzwischen tatsächlich in den Genen vieler Menschen verankert und wissenschaftlich nachgewiesen.  

Auch hormonell sind wir auf besondere Weise miteinander verbunden: sehen sich Hund und Mensch in die Augen, verändert sich die Hirnchemie beider Spezies.

In ihrer gemeinsamen Lebenszeit werden sich Halter und ihre Hunde zudem immer ähnlicher. Sie gleichen ihre Charaktere und ihren Stresslevel aneinander an. 

 

Sind Hunde heute noch relevant? Wofür brauchen wir Hunde in Deutschland? Brauchen wir Hunde heute überhaupt?

Hunde erfüllen elementare Bedürfnisse. Nur heutzutage andere als früher.  

Nicht nur unsere Gene machen den Hund zu einem idealen tierischen Alltagsbegleiter. Hunde haben sich in der langen gemeinsamen Zeit zwischen Hund und Mensch auch an uns angepasst bzw. wir haben sie passend gezüchtet. 

Geändert hat sich der Zweck, den Hunde heute erfüllen. Auch bereits für die Antike ist auch emotionale Bindung zum Hund nachweisbar, aber die Hunde waren früher zumeist in erster Linie Gebrauchshunde. Heute werden nur noch wenige Hunde angeschafft, um uns bei der Jagd, beim Hüten oder beim Handwerk zu unterstützen oder in sonstigem offiziellen Dienstgebrauch zu sein. Moderne Gebrauchs- und Diensthunde sind heute oft zugleich auch Familienhund und Alltagsbegleiter. Die überwiegende Mehrzahl der Hunde hierzulande erfüllt nun anstelle von Jagen, Hüten und Wachen ganz andere elementare Bedürfnisse des Menschen. 

 

Hunde haben etwas an sich, das uns Menschen ergänzt.

Der Hund zieht sich in Deutschland durch alle Ebenen der Gesellschaft. Er wohnt mit Familien oder Alleinstehenden, bei allen Altersgruppen und in allen Bevölkerungsschichten. Hunde haben etwas, was uns Menschen ergänzt. Sonst hätten wir nicht so viele Hunde. Zahlen von 2021 zeigen einen Anstieg auf 10,3 Millionen Hunde in Deutschland inklusive boomender Hundeindustrie und für 2022 einen weiteren Anstieg auf 10,6 Millionen. 

Hunde müssen etwas an sich haben, das durch andere, vielleicht günstigere oder künstliche Alternativen oder den Menschen nicht ersetzbar ist und woran eine Menge Emotion hängt.

 

Hunde haben den „Beruf“ gewechselt (vom Fuß- und Fuhrwerker zum Fitnesstrainer und Seelenklempner), sind in ihrer Bedeutung aber genauso wichtig wie früher, sonst hätten wir sie nicht.

Hunde sind -ohne sie zu vermenschlichen- Alltagsgefährten, Sozialpartner, Kontaktbörse, Entschleuniger, Ins „Hier und Jetzt“-Transporteure, Antidepressiva, Schmerzmittel, Bewegungsanimateure. Sie erfüllen auch oft, was wir uns von Menschen wünschen, trotz ihrer Andersartigkeit oder vielleicht wegen ihrer Andersartigkeit: Sie können in unseren Gesichtern lesen, besser als viele Menschen das können. Sie können sogar unser Stress-Level riechen. Es ist ihnen schnuppe, ob wir einen Pickel haben, arm oder reich sind. Hunde sind authentisch, wahrhaftig, haptisch, unvirtuell. Hunde geben uns das Gefühl, geliebt und gebraucht zu werden. Sie sind sinnstiftend. Wer einen Hund hat, grübelt nicht so viel über den Sinn des Lebens. 

Diese Aufzählung klingt nach Lobhudelei, aber nein: das ist, was Hunde für uns in Deutschland ganz rational betrachtet, tatsächlich bedeuten. 

 

Hunde haben den Beruf gewechselt. In Berufen ausgedrückt sind Hunde in Deutschland nur noch selten allthergebrachte Jäger, Schäfer, Wachleute, Fuhrwerker und Müllabfuhr, sondern in modernen Berufen tätig als Alltagsbegleiter, Sozialarbeiter, Therapeuten, Präventionsberater, Motivationshelfer und Personal Trainer.

Niemand würde bestreiten, wie elementar Hunde für die Menschen beim Jagen, Hüten und Wachen waren. Ohne Hunde ging es in früheren Jahrhunderten nicht. 

 

Ohne Hunde ging es in früheren Jahrhunderten nicht. Und heute? 

Und heute? Wie wichtig sind Hunde in Deutschland heutzutage? 

 

„Brauchen wir das noch oder kann das weg?“

 

Geht es in Deutschland heute ohne Hund? Wohl nicht. Die modernen Aufgaben der Hunde sind wohl genauso unersetzlich für unsere Spezies Mensch, wie es die früheren Aufgaben der Hunde waren. Sonst hätten wir nicht so viele Hunde als Haustiere.

 

 

Menschenwohl in Leistungsgesellschaft - Hund ist Helfer. 

 

Auch Homo sapiens braucht artgerechte Haltung. Da hilft vielen Menschen der Hund.

Die heutige Zeit verlangt der Spezies Mensch in mehreren Bereichen viel ab, in denen die hohe Anpassungsfähigkeit des Menschen an ihre biologischen Grenzen stößt. 

 

  1. Erstens haben wir ein Gehirn, das für die heutige teils atemberaubende Beschleunigung in allen Lebensbereichentrotz seiner enormen Leistungsfähigkeit nicht ausgerichtet ist. Wir haben immer den Druck einer tickenden Uhr im Nacken, sind auf dem Sprung, verlernen das „Hier und Jetzt“. 
  2. Zweitens sind unser Körper und unser Gehirn für heutigen Büroalltag mit Bewegungsmangel und wenig Frischluft nicht gemacht. Körper und Geist brauchen Bewegung, um gut zu funktionieren.
  3. Und drittens sind wir eigentlich als soziale Wesen strukturiert, da wir in früheren Jahrtausenden allein, ohne den Verbund der Gruppe nicht überlebt hätten. In hochindustrieller Welt, großstädtischer Anonymität und in virtuellen Realitäten verlernen wir immer mehr, wirkliche Nähe zuzulassen und uns sozial zu verhalten. Wir vereinzeln innerlich, obwohl wir mitten unter vielen Menschen leben. 

  

Gehen wir ständig über unsere biologischen Grenzen, macht uns das potentiell krank und aggressiv. Oft bemerken wir unser Problem erst, wenn bereits Schaden entstanden ist. Das Leben mit Hund kann in allen drei Bereichen positiv wirken, präventiv und auch dann, wenn bereits Schaden entstanden ist. (Link Hund als Gesundheitsfaktor Hund als Sozialfaktor, soziale Stadt) 

Welches Hobby, welches Medikament, welche Therapie bietet einen vergleichbar wirksamen täglichen Dreifach-Nutzen? In all den drei Bereichen, in denen Menschenwohl in Leistungsgesellschaft an seine biologischen Grenzen kommt?

 

Menschennotwendige Muße durch den Faktor Hund 

In einer Leistungsgesellschaft ist es hip, sich in Beruf und Sport zu verausgaben. Auspowern beim Sport im Freien macht Spaß und hält fit. Mit sportivem Hund auch möglich. Aber es ist die altmodisch anmutende Muße an frischer Luft, die sonst im Leben zu kurz kommt, die ganz ohne Schrittzähler mitunter die besten Gedanken, Geistesblitze und Geschäftsideen zufliegen lässt.

 

Beispiel Muße:

Für ein Kind mit Leseschwäche kann „Lesen mit Hund“ an der alten Eiche im Wald von der Mühe-Erfahrung zum Muße-Erlebnis werden. Ein Hund beurteilt die Lesefähigkeiten nicht, wenn das Kind ihm vorliest. Es kann sich Zeit lassen. Baum und Hund haben Zeit und sind da. Auf den Wurzeln des Baums kann man sitzen, Halt finden und mit dem Baum verwurzeln. Das hilft beim Lesen. Der Hund hört vielleicht zu. Oder er schläft. Das hilft auch. Zumindest lässt er sich streicheln, wenn ein Satz schwierig ist und schon findet sich neuer Mut.

Gute Kinderbücher eröffnen neue Welten, in denen der Neid auf das neueste Smartphone des Klassenkameraden unwichtig wird. Hund und Leseumgebung tragen zu einer nicht materiellen Wertevermittlung bei. Der Märchenwald lässt das Kind eintauchen in eine andere Welt. Eine andere Leseerfahrung. Eine andere Selbsterfahrung.

 

 

Die Leseeiche im Märchenwald- (??Bucheeine steinalte Buche zum Lesen)

 

Muße bedeutet Frischluft für unser Gehirn. Entschleunigung bringt uns ins „Hier und Jetzt“. Auf unsere Muße-Insel. Muße ist nicht einfach nur Freizeit. Muße ist der Gegenpol zum „Auspowern“. Muße ist kein Luxus, sondern menschennotwendig. Wir brauchen sie nachgewiesenermaßen für Lernen und Gesundheit. Durch Muße tanken wir auf, um für den Alltag fit zu sein. 

 

Hunde bringen Muße. Mit ihnen integrieren wir ohne schlechtes Gewissen die wichtige Muße in unser Leben.

 

Muße und Waldstille am Vatertag? Muße mit Stechmückengeschwader?

Unmöglich!

Muße mit pubertierendem Hund? 

Unmöglich, aber immerhin manchmal wahr!

 

Muße gelingt nicht immer. Muße durch Hund ist keine Garantie-Leistung. Hunde können auch negativ auf ihre Halter wirken. Hundehaltung kann bei ausschließlicher Fokussierung auf das Tier sozial einschränken und zumindest phasenweise zu einer Belastung im Leben des Hundehalters werden. Hunde haben sogar ein Recht darauf, anstrengend zu sein, besonders wenn sie pubertär, alt oder krank werden. 

 

Wenig Muße versprechend für ein gesamtes Hunde-Mensch-Leben ist, wenn Hund und Mensch nicht gut zueinander passen. Muße zu finden, wird schwer für sich und Andere, wenn man sich als Halter die Anschaffung und Haltung nicht gründlich überlegt hat. Muße mit Hund gelingt am besten mit Sachverstand, Konsequenz, Humor und einer Portion Gelassenheit, mit den Überraschungen umzugehen, die auch der besterzogene Hund in seinem Leben noch bieten wird. Je bewusster und selbstverständlicher der Halter die individuellen Bedürfnisse seines Tieres in den Alltag des Menschen einbindet, desto schöner gelingt die Muße im Alltag mit Hund.

 

 

 

 

Waldeinsamkeiten

 

Spaziergänge mit Hund geben uns zumindest regelmäßig die Gelegenheit zur Muße. Muße entsteht z.B. indem der Blick sich konzentriert auf das Betrachten des Hundes, der im Hier und Jetzt lebt. So können wir uns auf seine Wahrnehmung der Welt, seine Andersartigkeit einlassen und uns ein paar Minuten von unserer menschengetakteten Welt loslösen. Muße kann auch entstehen durch das Erweitern unseres Horizonts, das Öffnen und Schweifen-Lassen unseres Blicks in weite Landschaft. Muße in der Natur bedeutet Losgelöstheit von Zeit und Raum, das Gefühl von Einklang mit der Natur, Entspannung und von Alltagsballast

losgelöste Konzentration auf das Wesentliche im Leben. Natürlich kann man all das auch ohne Hund finden. Wo? 

 

Die Esoterik-Branche bietet sich an. Sie verspricht Entschleunigung, soziales Miteinander, Gesundheit und Loslösung von Alltags-Ballast. Viele der lockenden Angebote sind unseriös. Der Esoterik-Markt dient mit Guerilla-Marketing nicht selten als Türöffner und Fliegenfänger für fragwürdige finanzielle, populistische oder sektiererische Interessen.  

Hunde halten, was die Esoterik verspricht. Deswegen sollten Hunde auch nicht esoterisch überhöht werden. Wird Esoterik oder Vermenschlichung übergepropft, schadet es den Tieren, die in ihrem Wesen nicht erkannt werden, wie auch ihren Menschen. 

Hunde führen uns gerade aufgrund ihrer tierischen Eigenschaften zu unserer inneren Balance. Denn natürlich braucht auch die Spezies Mensch artgerechte Haltung, um gut zu funktionieren.

 

Gesellschaftlich anerkannte Erlaubnis für Auszeit: „Der Hund muss raus!“

Mit dem Spruch „der Hund MUSS raus“ drückt man den gesellschaftlich anerkannten Code für: man DARF sich jetzt über die Notwendigkeit des Hundes Menschennotwendiges leisten, was man sich sonst nur mit schlechtem Gewissen oder dem Gefühl der Faulheit zugestehen würde: Auszeit, Entschleunigung, Bewegung, Frischluft. Nähe zu sich, Tier und Natur.

 

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“

 

Hundewohl in Leistungsgesellschaft - Qualität der Hundehaltung und Missstände

Die Lebensqualität ist für viele Hunde auch hierzulande verbesserungswürdig.

 

Schön wäre, wenn alle bei uns lebenden Hunde auch von sich sagen könnten: 

 

„Hier bin ich Hund, hier darf ich’s sein!“

 

Die Hunde haben wir nicht gefragt, ob sie ihren „Beruf“ wechseln wollen. Jeder vierte Hund lebt zudem bei einem ungeeigneten Halter. (nochQuelle Wechsung!) Hunde sind von uns abhängig. Sie sind abhängig von Entscheidungsträgern. Das sind in erster Linie die Halter, aber auch Behörden und Politik. 

Negiert man das Wesen des Hundes, schadet es dem Tier. Hunde sind weder Ware, noch Fußabtreter oder Projektionsfläche. Vermenschlicht ein Halter seinen Hund oder behandelt ihn auf sonstige Weise schlecht, hat der Hund kein schönes Leben und der Halter Chancen für sich selbst vertan, den Faktor Hund für sich oder Andere nutzbar zu machen.

 

Halter sind in der Pflicht, für das Wohl ihrer Tiere zu sorgen. Auch Hundeschulen und Behörden tragen Verantwortung dafür, ob Hundehalter ausreichend befähigt werden, Tierwohl umzusetzen. 

 

Im Tierschutzgesetz steht: 

"...aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf, dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen" (§ 1 TierSchG, Grundsatz). Tierhalter haben dafür zu sorgen, dass das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend ernährt, gepflegt und untergebracht wird und sich artgemäß bewegen kann (§§ 2, 2a).“ 

 

Jeder Hund ist individuell. Qualitätvolle Hundehaltung berücksichtigt u.a. den genetischen Hintergrund, Rasseeigenschaften und den individuellen Charakter des Tieres. Hundegerechte Hundehaltung bedeutet für den Halter, alle Herausforderungen in allen Lebensphasen des Tieres und in allen Lebensphasen des Halters so zu meistern, dass dem Tier ein schönes Leben ermöglicht ist. (Idealerweise hat der Halter dabei auch ein schönes Leben.)  Hundehaltung hat zusätzlich auch immer das Umfeld im Blick. Menschen und Tiere im Umfeld dürfen durch Hunde nicht belästigt oder geschädigt werden.

 

Die Verantwortung gilt für Tierhalter zumindest solange, wie sie Halter des Tieres sind. Daher oft ein Tierleben lang. Auch, wenn Hundehalter in Krisenlage geraten. Hundehalter sind in der Pflicht, für eine dauerhaft ausreichende medizinische Versorgung ihres Tieres aufzukommen. 

 

2022 ist die neue Tierschutz-Hundeverordnung in Kraft getreten, die Halter und Züchter noch mehr in die Pflicht nimmt. Wir müssen gut auch auf das Tierwohl achten, wenn wir auf unser Menschenwohl achten wollen. 

(Link fettdruck? psychische /phys. Beeinträchtigung,/Krisen/Nutzen)

 

 

schauen auf seite ca 188 im Pflichtversicherungsteil ist abschnitt zu hundeschulen 

Auch Hundeschulen tragen Verantwortung für das Hundewohl und für die Nutzbarkeit des Faktor Hund in unserer Gesellschaft. Gut qualifizierte Hundeschulen verharren nicht in Profilierungs-Grabenkämpfen der verschiedenen Philosophien, sondern sehen sich im Dienste der Hunde und ihrer Halter und wollen dafür ihr Bestes geben. Die professionelle Hundeszene gleicht mitunter einem Haifischbecken, dabei haben qualifizierte Hundeschulen alle ein gemeinsames Ziel: Sie vermitteln die Basis für ein möglichst dauerhaft schönes Zusammenleben von Hund und Halter und für eine gute Mensch-Tier-Beziehung.  

Indirekt hat die Qualität ihrer Arbeit erhebliche Auswirkung darauf, wie qualitätvoll der in späteren Kapiteln dargestellten Sozial-und Gesundheitsfaktor Hund für den einzelnen Halter, aber auch für die Gesamtgesellschaft nutzbar ist. Sind sich Hundeschulen dieser Verantwortung immer ausreichend bewusst?

 

Wie gut sind die Hundetrainer? Wie kann die Qualität von Hundetraining in Deutschland gesichert werden? Ist Hundetrainer eine geschützte Berufsbezeichnung?

Hundetrainer ist keine geschützte Berufsbezeichnung und es gibt keine standardisierte Ausbildung. Dennoch kann man nicht einfach so als Hundetrainer arbeiten. Denn

 

 

Die zuständige Behörde ist das jeweilige Veterinäramt, das jeweils eigenverantwortlich mit gewisser Gestaltungsfreiheit über die Erlaubnis entscheidet. Für die Erlaubnis wird ein Nachweis der Qualifikation benötigt, ein Sachkundenachweis. Es gibt eine bundesweit anerkannte Zertifizierung durch die Bundestierärztekammer.

(formulieren: wie gut sind die Prüfungen für Hundetrainer? fachworte…!)

 

 

Qualitätsunterschiede bei Hundeschulen: Hundeschulen können Lösung und auch Teilursache des Problemhunde-Problems sein.

Bei Hundeschulen gibt es große Qualitätsunterschiede. Hundeschulen suggerieren Hundehaltern und Politik zwar eine ausreichende Qualifizierung der Halter, denn es klingt nach außen gut, eine Hundeschule zu besuchen oder zur Pflicht zu machen, aber Hundeschulen bieten nicht immer ausreichende Qualität. Hundeschulen mit nicht gut qualifizierten Trainern erhöhen sogar potentiell die Zahl schlecht gehaltener und problematischer Tiere trotz guten Gewissens für Halter und Politik. 

 

Bei schlechten Hundeschulen fängt für den frisch gebackenen Hundehalter bzw. den Hund das Problem mit Hundeschulen bereits bei ungenügend beaufsichtigten Welpenspielgruppen an. Sie bringen der Hundeschule Geld, aber bei schlechter Sorgfalt und Sachkenntnis der Hundeschule bereits mehr Schaden als Nutzen für die Zukunft des Hundes. Unerfahrene Halter können nicht erkennen, in welcher Situation sich ihr Welpe gerade befindet und verlassen sich auf ihren Trainer.

 

Schlechte Hundeschulen und extreme Methoden, die mitunter zwar dem Zeitgeist oder den Wünschen der Tierhalter gerecht werden, aber nicht immer dem Tier, sind Teil der Ursache der aktuellen Problemhunde-Problematik. Es mag bequem sein, wenn Hundeschulen möglichst wenig aneckend möglichst viel Umsatz machen wollen, indem sie den Vorstellungen und Wünschen unerfahrener Halter entsprechen, dass Hundeerziehung sich pauschal bequem auf viel Leckerlie oder Sitz-Platz-Erlernen reduzieren lässt. Hundehalter vertrauen den Methoden ihrer Trainer. Daher muss für die Begrenzung der Zahl problematischer Tiere auch immer bei der Qualität der Trainer und Hundeschulen angesetzt werden.

 

Verbesserungsbedarf bei der Qualifizierung des Hundetrainer-Berufs 

Die Berufsbezeichnung Hundetrainer ist nicht geschützt. Jeder kann sich Hundetrainer nennen. Allerdings darf nicht jeder einfach in diesem Beruf arbeiten. Es bedarf einer Erlaubnis nach § 11 Abs. 1 Nr. 8f TierSchG (Tierschutzgesetz), den Beruf Hundetrainer in Deutschland auszuüben. Denn im Tierschutzgesetz (§ 11) steht, dass „wer gewerbsmäßig für Dritte Hunde ausbilden oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleiten will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen Behörde.“ 

Quelle: Tierschutzgesetz § 11 

https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__11.html

Potentiell problematisch ist: es gibt keine standardisierte Ausbildung zum Hundetrainer und kein einheitliches Prüfungsverfahren bei den jeweilig zuständigen Veterinärämtern. Hier gibt es dringenden Verbesserungsbedarf. 

 

Verhaltensprobleme von Hunden spiegeln aktuelle gesellschaftliche Probleme. Gewalt an Hunden ist heute oft nicht brachial, sondern sieht nach Außen hin gesellschaftskompatibel und sogar bürgerlich werteorientiert aus.

Naturentfremdung, „Wohlstandsverwahrlosung“ und Verrohungstendenzen der Gesellschaft, auch der bürgerlichen Mitte, machen vor Hundehaltern nicht Halt. Misshandlungen von Hunden durch körperliche Gewalt gibt es auch heutzutage noch. Aber häufiger dürften andere Formen der Gewalt sein mit leistungsorientiert-übertriebener oder aber unterlassener Regulierung oder mit Vermenschlichung des Tieres. 

 

Die nicht brachiale Form der Gewalt fällt nach Außen in ihren Anfängen oft nicht gleich auf. Denn sie wirkt oft scheinbar besonders sanft, freiheitlich, fürsorglich oder werteorientiert. Vielleicht  erscheint sie im Namen eines pädagogischen Konzepts. Vielleicht wird dabei sogar die Hundeschule regelmäßig besucht, aber das Gelernte außerhalb nicht umgesetzt oder falsch umgesetzt. Sind alle Hundetrainer wachsam genug, dass ihre Methoden auch richtig verstanden und tiergerecht in den Alltag umgesetzt werden? 

 

Formen der nicht brachialen Gewalt beginnen vielleicht schon beim Erwerb, der Auswahl der Rasse bei Wahl einer Qualzucht oder bei der zweifelhaften „Rettung“ eines Tieres von dubiosen Vermittlern aus seinem Straßenhunddasein, das dafür tunlichst dankbar zu sein hat.

 

Formen der nicht brachialen Gewalt entstehen beispielsweise durch eine Idealisierung von Hunden mit überzogenen nicht erfüllbaren Erwartungen, durch die egozentrische Funktionalisierung zur potentiellen Wegwerf-Ware als Selbstoptimierungs-Projekt,  Statussymbol oder Life-Style-Produkt oder auch durch die Vermenschlichung von Hunden, welche Hunde ebenfalls nicht als Hunde leben lässt und nicht als solche wertschätzt. Die Verniedlichung von Hunden gesteht den Tieren nicht zu, trotz tierlebenslanger Abhängigkeit vom Halter als erwachsenes Tier ernst genommen zu werden.

 

Nicht-brachiale Gewalt tritt im Deckmäntelchen der besonderen Fürsorge und Protektion auf oder im Deckmäntelchen eines besonders freiheitlichen Erziehungsstils einer liebevoll aussehenden Grenzenlosigkeit, die aber bedeutet, dass z.B. der Junghund keine Orientierung findet und „allein im All“ klarkommen muss. Damit sind junge Hunde völlig überfordert.

 

Hunde leiden für ihr ganzes Leben, wenn gesunde Strukturen und Orientierung fehlen, und wenn die Entwicklung zu souveränem Sozialverhalten und zur entspannten Bewältigung von Aussenreizen verwehrt wird. Sie leiden ebenfalls, wenn sie keinen Schritt ohne Regel oder Ablenkungs-Bekeksung gehen dürfen und somit nicht zu einer Hunde-Persönlichkeit mit konstruktiver Problemlösungs-Kompetenz heranwachsen dürfen. 

 

Oft wissen die Halter nicht mal, dass ihr Tier durch sie geschädigt wird. Denn scheinbar ist alles gut: „Sitz-Platz-Fuß“ oder „Bällchen bringen statt Hundekontakt“ beherrschen überprotektionierte und unsouverän gemachte Hunde oft perfekt. Aber sie können beispielsweise keine Hundebegegnung. Sie können nicht „Hund“ mit Artgenossen. Ebenfalls nicht bewältigt oder nur mit großem Stress für alle Beteiligten ist der Umgang in moderner Gesellschaft mit immer noch vorhandenen Anlagen für Wachen, Hüten und Jagen. Andere Hunde langweilen sich, können sich aber nicht entspannen. Hunde ohne Grenzen sind im Laissez-faire überfordert, suchen sich eigene, für die Gesellschaft problematische Problemlösungstrategien oder machen unreguliert, was in ihren Genen steckt, z.B. Postboten beissen.

 

Solche Gewaltanwendung generiert wie brachiale Gewalt Tierleid und führt zu Verhaltensproblemen, schadet Artgenossen und menschlichem Umfeld. Sie schadet den positiven Wirkpotentialen des Faktor Hund und schadet der Toleranzfähigkeit derjenigen Menschen, die Hunde in unserer Gesellschaft dulden, die aber mit Hunden nichts am Hut haben und die zu Recht über Rücksichtslosigkeiten von Hundehaltern klagen. 

Die Verhaltensprobleme der Tiere bringen Stress in die Nachbarschaft und erschweren dort das Zusammenleben der Hundehalter untereinander und mit Nichthundehaltern. Hunde mit Verhaltensproblemen tragen nicht zu einem besseren Miteinander von Mensch und Tier in der Stadt bei, sondern richten dort Schaden an.  (Link soziale Stadt) Sie fördern durch notwendig werdende zusätzliche Regulierungen die Entstehung von Regulierungsspiralen. (Regulierungen, die fremde, unentspannte Hunde auf wenige eingezäunte Hundewiesen zusammenpferchen, bringen weitere Verhaltensprobleme und sind keine Lösung.) formulieren raus?kursiv: Allerdings bringen Verhaltensprobleme Kunden in Hundeschulen. 

 

Mangelndes Hundehalterwissen, aber auch Vernachlässigung, Überprotektionierung und Vermenschlichung zeigen sich oft in Hundehalter-Ausreden.

Hundehalter haben oft Ausreden, die sich vor anderen Menschen oder dem eigenen Gewissen gut anhören, um Hundehalterpflichten oder Bedürfnisse des Tieres nicht zu erfüllen. Manchmal dienen dazu sogar Sätze aus der Hundeschule, welche falsch umgesetzt werden und damit Hundehaltung verschlimmbessern können.

(noch kursivsätze rausnehmen, nur die knackigsten drin lassen?)   

 

Mein Welpe will noch gar keinen Hundekontakt, der war ja immerhin teuer.

Kein Kontakt an der Leine, sagt die Hundeschule. Von der Leine lass ich ihn nie.

Die wollen nur spielen.

Kacke liegen lassen, Wurmeier? Liegewiese? Entspannt euch, ist doch ökologisch.

Meiner liebt den Ball, dann macht er keine Probleme, sagt die Hundeschule.

Meine muss nix müssen.

Was? Herdenschutzhund? Kein Retriever? Aber die Tierschutz-Orga in Rumänien sagt…

Ist doch klar, dass der die Katze jagt. Ist doch n Jagdhund. Muss er ja dürfen.

Der will nur im Garten sein, da braucht er auch gar nicht Gassi. Draußen hat er Angst.

Die schnappt halt etwas, das meint sie nicht so.

Mein Kurzschnauz atmet frei, sagt der Züchter. Bully-Grunzen: gemütlich, beruhigend!

Der geht selber spazieren. Unsere Hühner laufen auch romantisch frei auf der Straße.

Meine Arme ist aus dem Tierschutz! Aus Tötung. Ist mir ja so dankbar. Hängt so an mir.

Der muss täglich am Rad ausgepowert werden, Spazierengehen bringt dem nichts.

Sie mag soo gern Leckerlie und wegen der Arthrose soll sie sowieso nicht Gassi.

Lieber ängstlich, als zu selbstbewusst. Dann macht sie auch keinen Ärger.

Meiner ist halt etwas dominant, da muss Ihrer schon mit klarkommen.

Der schützt das Baby. Kümmert sich so toll! War ja selbst bis vor kurzem unser Baby.

Ich werde doch meinem Hund nicht vorschreiben, wann er herzukommen hat.

Dem 17-Jährigen blinden, senilen Hundesenior hab ich jetzt nen Welpen geschenkt.

Den hat sonst keiner im Griff, nur ich.

 

Jeder dieser Sätze und Ausreden ist nicht harmlos, sondern beinhaltet potentiell oder bereits Tier- und Menschenleid und zeigt Vernachlässigung, Respektlosigkeit, Überforderung und unbewusste oder bewusste verdeckt-stille oder offen sichtbare Gewaltausübung zum Nachteil des Tieres. Lange Zeit fallen betroffene Tiere nicht wesentlich auf. Erst die Eskalationen der menschengemachten Verhaltens- und Gesundheitsstörungen werden auffällig. Manche der Störungen verursachen neben Tier- und Menschenleid auch behördlichen Aufwand und Kosten für die Gesellschaft. 

 

Kein Hund hat die Pflicht, mit Großstadtleben und menschlicher Beanspruchung klarzukommen.

Hunde haben Tierrechte, die zu respektieren sind. Zudem eignet sich nicht jeder Hund für modernes Leben mit Mensch. Schön und wünschenswert, wenn Hunde mit offenem Wesen und mit Freude positiv auf ihre Umwelt wirken und die Welt dadurch ein Stückchen besser machen. Nicht jeder Hund kann das. Kein Hund hat die Pflicht, gesellschaftskompatibel zu sein oder mit Großstadtleben klarzukommen.  

 

Selbst der kompatibelste Hund möchte nicht unvermittelt von fremder Kinderhand ins Gesicht zwangsgestreichelt, in den Schwitzkasten „liebgehabt“ oder mit Kieselsteinen beworfen werden. Auch wenn manch urbane Elternschaft die Maximalentfaltung ihres Kindes beim eigenen, wie auch selbstverständlichst beim fremden Tier beansprucht. (Falsche Signale der Eltern für den Umgang mit Mitgeschöpfen lassen Natur-Entfremdung und negative Verhaltensweisen gegenüber Tieren bereits früh beginnen. Das Kind kann das noch nicht begreifen, lernt Missbrauch an Natur und Erde aber bereits als selbstverständlich.)

 

In Städten gehören zum Hundealltag Situationen, die für Hunde potentiell unangenehm sind. Hunde werden u.a. gestresst durch zu nahe Menschen, schnelle Fahrräder oder viele Hunde auf beengter Fläche. Gute Hundeschulen befähigen Halter und Hunde, möglichst gelassen und souverän mit allen Alltagssituationen auch ausserhalb des Elfenbeinturms idealer Hundewelt und ausserhalb der Hundeschule umzugehen. Da, wo Hunde überfordert wären, erkennen gut geschulte Hundehalter potentiell schwierige Situationen im Vorhinein und managen gelassen Situation und Hund.  

 

Mehr Aufklärung zu Hundewohl in der Allgemeinbevölkerung hilft Allen: Tier, Mensch und Umwelt. 

Mehr Sachkenntnis und qualitätvolle Hundehaltung bei Hundehaltern sowie auch Basiswissen zu Hunden in der Allgemeinbevölkerung, dienen nicht nur der Prävention von vermeidbaren Vorfällen, sondern lassen den Faktor Hund für Hundehalter und für die Gesamtgesellschaft besser nutzbar machen. (Link nicht jeder braucht einen Hund, negative.) 

Lernen Kinder ab bestimmtem Alter wichtige Verhaltensweisen gegenüber Hunden und das ganz grobe Einmaleins der Hunde-Körpersprache (..dass Schwanzwedeln nicht unbedingt Freude bedeutet), erhalten sie wichtige Informationen über Hunde, die anders sind als in TV-Tiertrickfilmen. So kann Mensch-Tier-Missverständnissen besser vorgebeugt werden. (Link Nicht jeder braucht einen Hund)

Kinder mit Wissen um die Bedürfnisse von Hunden, werden als Erwachsene vielleicht bessere Hundehalter und können den Faktor Hund später für sich und Andere besser positiv nutzbar machen. Angesichts der Zahl der Hunde und der Familienhunde in Deutschland lohnt es sich, alle Kinder mit guter fachlicher Anleitung auch etwas „Hund“ lernen zu lassen in Theorie und Praxis. (Davon haben naturentfremdete Großstadtkinder mehr als vom Luchs im Streichelzoo.) 

Gesamtgesellschaftliche Relevanz - Hunde und ihre Bedeutung für soziales Miteinander, Gesundheitssystem und Wirtschaft

 

 

 

 

Einleitung - Bereits im Roman des 19. Jahrhunderts ist der Hund Sozial-Faktor und kein Luxus: „Nello und Patrasche“

 

Nello & Patrasche, Handschoenmarkt Antwerpen (Künstler: Batist Vermeulen, 2016)

 

 

Nello und Patrasche sind die Hauptfiguren des in Japan und den USA bekanntgewordenen englischen Romans „A Dog of Flanders“ von Marie Louise de la Ramee aus dem Jahr 1872. 

Nello und Patrasche waren unzertrennlich. Sie wärmten einander in weihnachtlicher Kälte und starben auch gemeinsam. (Hundeschulen und Hundehalter werden nun raten, Kinder und Hunde nicht ohne Weiteres so nah liegen zu lassen und sie haben natürlich Recht.)

Die unter dem Pseudonym Ouida schreibende Autorin war Hundehalterin und engagierte sich aktiv für die Rechte von Tieren. 

 

Der Kinderbuch-Roman-

Nello, ein armer Waisenjunge, wird von seinem mittelllosen Großvater aufgenommen, der nahe Antwerpen lebt. Sie finden einen fast zu Tode geprügelten zurückgelassenen Hund, nennen ihn Patrasche und päppeln ihn auf. Nello und Patrasche freunden sich an und werden von nun an unzertrennlich. Patrasche hilft Nello jeden Morgen, seinen kleinen Milchwagen in die Stadt nach Antwerpen zu ziehen. 

Nello ist kunstbegabt. Er möchte Künstler werden. Aber ihm fehlen die finanziellen Mittel für Zeichenwerkzeug und er hat viel Pech. Aufgrund einer Lüge ihres Vermieters verlieren Nello und Patrasche ihr Zuhause. Der Großvater stirbt. Mit Nello und Patrasche geht es bergab. Nello wird obdachlos.

Es ist Weihnachtsabend. Nello und Patrasche finden auf der Suche nach etwas Wärme die Kathedrale unverschlossen vor. Die dortigen Kunstwerke von Peter Paul Rubens dürfen sonst nur für eine Gebühr gesehen werden, die sich Nello nicht leisten kann. Nello und Patrasche gehen durch die unverschlossene Tür in die Kirche und endlich, Endlich! kann Nello die ersehnten Kunstwerke erblicken. 

Am nächsten Morgen werden Nello und Patrasche vor dem Tryptichon liegend aufgefunden, gemeinsam gestorben an Unterkühlung.

 

Stoff für eine Oper. Film gibt es bereits.

Was zeigt diese Geschichte über Hunde und Menschen? 

Über Hunde wurde bereits 1872 geschrieben. Der Hund dieser Geschichte war in der Großstadt unterwegs. Hunde waren 1872 in diesem Roman kein Luxusgut. 

Der Roman-Hund Patrasche hatte bereits 1872 eine große emotionale Bedeutung für seinen Halter, als Hunde bei ärmeren Menschen noch hauptsächlich Gebrauchshunde waren.

Würde Nello heute leben, hätten weder er noch sein Großvater die tiermedizinischen Kosten für Patrasche zahlen können und auch keine hohen Monatsbeiträge für eine Tierkrankenversicherung stemmen können.  (raus?Da sie das Tier krank aufgefunden hatten, bevor es eine Tierkrankenversicherung haben konnte, hätten sie trotz Tierkrankenversicherung für die Kosten aufkommen müssen, da in der Regel Wartezeiten einzuhalten sind.)raus ende

 

Manche Hundehalter entziehen sich der Verantwortung, wenn ihnen alte oder kranke Tiere lästig werden. Sie setzen sie aus und geben kein Geld für die tiermedizinische Versorgung aus. Nello wurde von seinem Vorbesitzer entsorgt. Andere Tierhalter sind zwar geeignete Tierhalter und machen sich die Mühe, ein krankes Tier zu pflegen, aber ihnen fehlen die finanziellen Mittel, um ein Tier zu halten.

Sowohl Nello, als auch dem Großvater würde heute kein Hund zustehen aus Sicht derer, die sagen: „Hunde muss man sich leisten können.“ Dabei waren sie gute Hundehalter.

Patrasche wäre heute ein richtig teurer Hund, der angesichts der Kostensteigerungen in der Tiermedizin künftig nur noch für besonders gutgestellte Hundehalter leistbar ist.  

 

Wie wäre es Nello in seinem kurzen Leben ohne seinen Hund ergangen?

Konnte er etwas für seine Armut? War er faul? Konnte man ihm vorwerfen, seine Situation selbst verschuldet zu haben? Konnte man dem Jugendlichen vorwerfen, dass er die Gebühr nicht zahlen konnte und dennoch das Kulturangebot in der Stadt sehen wollte und dass er mit Kälte nicht klarkam? Hatte er genug Unterstützungsangebote in kritischer Kindheit und Jugend? Wie wichtig war sein Hund?

 

Patrasche zog den Milchkarren und wärmte Nellos Seele bis in den Tod. Würde man Nello fragen, ob sein Hund Luxus sei, was würde er antworten?

 

Nello-Kinder gibt es auch heutzutage.

Auch heute sind sehr viele Kinder armutsgefährdet. Die Nellos von heute haben weniger Bildungschancen, können weniger an Kunst und Kultur eines Landes partizipieren, haben weniger Chancen auf sozialen Aufstieg und akademische Bildung, weniger Chancen auf ein sorgenfreies Leben, werden eher krank oder kriminell und sterben früher. 

 

Für verschiedene Teile der Bevölkerung haben Hunde wichtige emotionale Bedeutung, z.B. wie in Nellos Fall für Kinder aus instabilen Verhältnissen, für gefährdete Jugendliche, für ärmere Menschen und für Obdachlose. 

 

Nello und Patrasche stehen für Freundschaft und für Seelenwärme. Patrasche machte Nellos Welt menschlicher. Die Mensch-Tier-Beziehung von Nello und Patrasche in diesem Roman könnte stellvertretend stehen für den Wunsch nach einem besseren sozialen Miteinander der Menschen.

 

Unsere Gesellschaft braucht den Faktor Hund. (Aber kein Corona-Hundeproblem.)

 

Unsere Gesellschaft braucht Hunde. Sie braucht keine Hunde-Probleme.

Eine gesündere Gesellschaft würde ohne Hunde vielleicht gut funktionieren. Aber aktuell brauchen wir Hunde wirklich. Hunde haben, was unsere Gesellschaft braucht. 

Kacke und Bisse braucht die Gesellschaft definitiv nicht. Bitte Beutel und Hundeschule!

 

Wir haben in Deutschland aktuell ein Problem mit Pandemie-Haustieren, insbesondere mit sogenannten „Corona-Hunden“. Die pandemiebedingte Sondersituation führte zu der aktuellen Corona-Haustierproblematik mit Tieren aus schlechten Zuchtbedingungen, ungeeigneten Haustierhaltern, vermehrten Tierabgaben und verhaltensauffälligen Tieren. Die Folgen der pandemiebedingten Sondersituation blockieren uns momentan den Blick auf den psychosozialen und gesundheitlichen Nutzen, den Hunde eigentlich bieten und auch in Krisenlagen bieten können.

 

Die Pandemie war eine Sondersituation. Aber sie gibt uns dennoch neue Erkenntnisse für normalere Situationen. Wir erhalten durch Analysen zu Haustieren bzw. Hunden und ihrer Halter in Pandemiesituation wertvolle Hinweise, was wir besser machen sollten, und welche Voraussetzungen auch in normaleren Situationen vorliegen müssen, damit Haustier-/Hundehalter und Gesellschaft überhaupt Nutzen durch Haustiere und Hunde haben. 

 

Wir müssen und können Vieles an der Art der Hundehaltung verbessern (Link Hundewohl in Leistungsgesellschaft) Aber: Unsere Gesellschaft braucht Hunde. Hunde haben etwas, das die Gesellschaft braucht.

 

Der Hund ist Unterstützer in Berufsfeldern mit Personalnotstand.

Schauen wir uns die heutigen „Berufe“ der Hunde näher an: Alltagsbegleiter, Sozialarbeiter, Therapeuten, Präventionsberater, Lernhelfer, Motivationstrainer, Personal Trainer usw. Das sind Menschenberufe im sozialen und gesundheitlichen Bereich. Auch Care-Arbeit, in denen sich beruflich wie ehrenamtlich Menschen um Mitmenschen kümmern. Hoch nachgefragt bei Patienten und Kunden, aber oft nicht gut bezahlt oder Ehrenamt. Tätigkeiten, in denen wir massiven Personalnotstand haben. Bereiche, in denen der Faktor Hund hilft, Personalnotstand in Deutschland abzufedern.

Ist der Faktor Hund in Deutschland ersetzbar, wenn er schwindet?

 

Während wichtige soziale und gesundheitliche Berufe seit vielen Jahren unter massivem Personalnotstand leiden, stieg In den letzten 15 Jahren die Zahl der Hunde in Deutschland deutlich an: von 6,5 Millionen auf 10,6 Millionen Hunde im Jahr 2022.

Erklärt der Personalnotstand in Sozial- und Gesundheitsberufen den Anstieg der Hunde zumindest teilweise? 

Der Anstieg von Hunden, die während der Krisenzeit der Coronapandemie angeschafft wurden, könnte dafür sprechen. Während der Coronapandemie 2020 stieg laut VDH die Zahl der neu angeschafften Hunde im Vergleich zu Vorjahren um ca. 20 Prozent an. (Quelle VDH)

 

Die Hälfte der Deutschen hatte oder hat einen Hund.

21 Prozent der Deutschen halten aktuell einen Hund, d.h. in jedem fünften Haushalt in Deutschland lebt aktuell ein Hund, zumeist in einem Mehrpersonenhaushalt. Nicht nur der Hundehalter selbst hat Bezug zu dem zum Haushalt gehörenden Hund oder den dortigen Hunden, sondern auch die im Haushalt lebenden Menschen (Partner, Kinder, Großeltern) und oft auch weitere Personen im Umfeld. 

32 Prozent der Deutschen haben in der Vergangenheit einen Hund gehalten, aber haben aktuell keinen eigenen Hund mehr. Für sie kann der Faktor Hund zumindest zeitweise in ihrem Leben als wichtig gesehen werden. Für andere Menschen kann der Faktor Hund wichtig sein, auch wenn sie nie einen eigenen Hund hatten. 

Unsere Gesellschaft braucht wohl Hunde, aber definitiv nicht Jeder braucht oder will einen Hund.  (Link Nicht jeder braucht/Hundelos glücklich)

 

Die Problematik der „Corona-Hunde“ zeigt uns, welche Möglichkeiten vorhanden sein müssen, damit Hunde für Halter und Gesellschaft überhaupt positiv wirken können. 

Die Corona-Hundeschwemme brauchte die Gesellschaft nicht. Die besonders ungünstige Situation mit unüberdachten Schnellkäufen oft eher ungeeigneter Neuhundehalter aus teils dubiosen Quellen, ohne Unterstützung von Hundeschulen, wurde hervorgerufen von einer Bevölkerung, die sich plötzlich in einer gesundheitlich, finanziell und psychisch unsicheren Ausnahmesituation wiederfand und Lösungen suchte. 

Hundehalter benötigen für Tier- und Menschenwohl ausreichende Möglichkeiten, die Bedürfnisse ihrer Tiere erfüllen zu können. Wenn diese Möglichkeiten wie in der Pandemie plötzlich wegfallen oder zum zusätzlichen Sorgenthema werden und zudem sehr viele Hunde neu angeschafft werden von unerfahrenen Haltern, führt dies zu vermindertem Menschen- und Tierwohl. 

Die Coronahunde-Thematik sowie die psychische Situation der Haustierhalter in Pandemie wird in gesonderten Kapiteln später/woanders?? genauer beschrieben.(Link Sondersituation Coronahunde 1 und 2)

 

Das Fazit aus der Hundeproblematik der Pandemie ist: Nur wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Hund von persönlichem und gesamtgesellschaftlichem Nutzen sein. Halter/Hundeinteressenten brauchen

  • Sachkenntnis der Neuhundehalter
  • gründliche und rationale Überlegung mit genügend zeitlichem Vorlauf vor dem Hundeerwerb, um Krisenlagen-Spontankäufe zu vermeiden (Kursiv rot: Hund oder Hamster? Jetzt oder vielleicht besser nie?)
  • Beratung vor Hundeerwerb zu geeigneten Hunderassen und passenden Hunde-Charakteren (kursiv rot:Die Oma mit Rollator muss von den Enkeln keinen sportiven Malinois-Welpen geschenkt bekommen.)
  • Hundeerziehung bzw. Verfügbarkeit von gut qualifizierten Hundeschulen (Link Hundewohl in Leistungsgesellschaft) und
  • keine Sorgen um Bezahlbarkeit der Hundehaltung oder Sorgen um Tierwohl wegen finanzieller Gründe, die zu Stress bei Halter und Tier, und somit zu schlechterer Mensch-Tier-Beziehung führen (Link Vermögensituation, Link Tierkrankenversicherung)
  • ausreichende Unterstützungsangebote für psychisch oder physisch vorbelastete Hundehalter, wenn sie in besondere Krisensituation geraten. (Back-Ups z.B. im familiären Umfeld, die sich zuverlässig um das Tier kümmern, falls der Hundehalter während Krisenfall nicht in der Lage ist, sich ausreichend um das Tierwohl seines Tieres zu kümmern.  

 

Weitere Voraussetzungen, die sich in der Pandemie verdeutlicht haben: 

  • Hunde sind natürlich keine Psychotherapeuten. Wer bei Erwerb vom Tier abfordert, es solle künftig sein Therapeut sein, überfordert das Tier und erschwert eine schöne Mensch-Tier-Beziehung und den tatsächlich möglichen therapeutischen Nutzen. Ausreichende und rechtzeitige Therapieangebote im Krisenfall sind für alle psychisch erkrankten Menschen wichtig. Die positiven Effekte von Hundehaltung können allerdings Therapien unterstützen und zum Therapieerfolg im Alltag erheblich beitragen. (Link Gesundheitsfaktor, Link Sozialfaktor)
  • Ausreichende Maßnahmen sind nötig gegen Missstände im Zusammenhang mit Hundeerwerb, z.B. verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde (und Katzen) sowie Maßnahmen zur Eindämmung von illegalem Welpenhandel. (Link Bundesweite Registrierung K&R.)  

 

Tierwohl und Nutzen für Halter und Gesellschaft hängen miteinander zusammen.

Die Corona-Haustierproblematik zeigt auch, wie sehr Tierwohl und die Nutzbarkeit positiven Wirkpotentials durch Hunde miteinander zusammenhängen. (Die Hoffnungen der Corona-Hundekäufer für besseres Wohlbefinden haben sich eher nicht erfüllt und das Tierwohl vieler in Pandemie vorschnell angeschaffter Tiere ist nachhaltig vermindert.) 

Das positive Wirkpotential von Hunden ist auch nach Corona-Sondersituation mit „Corona-Hunden“ weiterhin existent und unverzichtbar. Die Gesellschaft ist in einer deutlich schlechteren Verfassung als vor der Pandemie.

 

Erkenntnisse aus Studien vor und nach der Pandemie sind nutzbar für eine Gesellschaft, die in anderer Verfassung ist als vor der Pandemie.

In den letzten Jahrzehnten wurde zur psychosozialen und gesundheitlichen Wirkung von Hunden viel geforscht. Die Erkenntnisse haben auch nach der Pandemie-Zeit und mit Corona-Hundeproblematik Bestand. Wir können diese Erkenntnisse und die zusätzlichen neuen Erkenntnisse aus der Pandemie-Zeit verknüpfen, um positive Wirkpotentiale künftig noch besser nutzbar zu machen. 

Positive Impulse und Unterstützung unserer Gesellschaft können wir derzeit gut gebrauchen. Denn die Pandemiefolgen und weitere Krisenlagen wirken sich nachhaltig auf unsere Gesellschaft aus. Die Gesellschaft hat sich infolge der Krisen verändert und bereits vorhandene ungünstige Entwicklungen haben sich beschleunigt. Der Bedarf an biopsychosozialer Unterstützung ist gestiegen in Bereichen, in denen bereits vor der Pandemie und Folgekrisen eklatanter Personalnotstand war. 

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raus? Kasten? Sondersituation 1 Pandemie : Warum helfen „Corona-Hunde“ einer angeschlagenen Gesellschaft eher nicht? Was können wir daraus lernen?

 

(Abschnitt in Abschintt Krisenzeit rein oder was damit machen:

Wer während Lockdown einen Hund hatte, hatte Glück. Zumindest schien es nach Außen so.

Für diejenigen Haushalte, in denen mit Beginn der Pandemie bereits Hunde lebten, waren Hunde für ihre Halter in der Pandemie-Zeit verfügbar, während Hobbys sowie Therapie- und Gesundheitsangebote plötzlich wegfielen. Die Hundehalter hatten mit Hund und regelmäßigen Hunde-Routinen ein Stück „gesunde Welt“, etwas wertvolle Lebensnormalität. Zumindest wirkte es nach Aussen hin für viele Menschen so.

 

Die Pandemiezeit wurde zur Hundewunsch-Pandemie.

Viele Nichthundehalter wollten nun fast reflexartig ebenfalls einen Hund. Während der Pandemie sollten Haustierkäufe bei vielen Menschen die Lücke im Leben füllen, die im Wegfall von Sozialkontakten, Arbeitsroutinen, Hobbyausübung und Reisemöglichkeiten entstand. Haustiere wurden zum Hoffnungsträger für eine bessere Bewältigung persönlicher Krisenlage. Im Vergleich zu anderen Haustieren lassen sich mit Hunden besonders effektiv Botschaften in die Außenwelt transportieren: Hunde wurden mitunter zum Modeobjekt eines Corona-Lifestyles. Sie konnten zur Schau gestellt werden und sollten gegen Langeweile helfen. Für andere Neuhundehalter sollten Hunde anzeigen, man hätte die Krise für sich und seine Familie im Griff. Hunde wurden ein Freiheitssymbol im Lockdown. 

Die Hunde-Anschaffung wurde aufgrund der plötzlich eintretenden Krisensituation oft nicht ausreichend vorab gründlich bedacht. Hunde waren schwer zu bekommen und wurden auch aus dubiosen Quellen erworben. 

 

Mit Rückkehr in das normale Leben kamen die Hundeprobleme.

Mit Rückkehr das normalen Lebens und mit dem Ende der Home-Office-Pflicht wurde die Betreuung des Tieres für viele Haustierhalter zum Problem. Für viele Tiere war Alleine-bleiben neu oder nicht ausreichend trainiert und Betreuungsmöglichkeiten fehlten nun ebenfalls. 

 

Bei einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov nach Ende der Homeoffice-Zeit im Frühjahr 2022 hatte jeder vierte befragte Tierhalter Probleme mit der Betreuung seines Haustieres. Jeder Fünfte bereute den Erwerb. Mehr als die Hälfte der Neu-Haustierhalter hätte sich gewünscht, vor der Anschaffung mehr über die Haltung des Tieres gewusst zu haben. 17 Prozent der Befragten konnten mithilfe eines Tiersitters die Betreuungssituation lösen. 8 Prozent der Teilnehmer sagten allerdings, sie müssten ihr Haustier wieder abgeben.

Quelle: Haustierhalter-Befragung von YouGov im Auftrag der Magazin- und Zeitungs-App „Readly“ im Frühjahr 2022: „Corona-Haustiere: Ein Fünftel bereut Anschaffung“

https://news.cision.com/de/readly/r/corona-haustiere--ein-funftel-bereut-anschaffung,c3610393

 

Lückenfüller-Hunde wurden nun lästig oder problematisch. 

Oft wuchsen die in Krisenzeit angeschafften Jungtiere wegen der Besonderheiten der Krise nicht unter guten Bedingungen auf. Sie entwickelten Problemverhalten. Auch diejenigen Neuhundehalter, die das Beste für ihr neues Tier wollten, hatten es in der Pandemiezeit schwer. Denn ihnen fehlte die Verfügbarkeit von Hundeschulen. 

 

Der Stresspegel der Halter war krisenbedingt hoch. Hundehalter wissen: Ein neu erworbenes Tier macht immer Stress. Der frisch angekommene Welpe pinkelt beim Lernen der Stubenreinheit immer auf den schönsten Teppich und scharfe Welpenzähne knabbern das Sofa an der sichtbarsten Stelle an. Neu erworbene Tiere machten daher ohnehin krisengestressten Haltern zusätzlichen Stress. 

Den Hunden fehlten normale Bedingungen bei wichtigen Lernthemen wie Aussenreizen und Alleine-bleiben. Die Pandemiezeit führte zu vermehrt ängstlicheren und aggressiven Tieren. (italienische Studie und wo ist die dopplung? suchen.)

 

Die Verhaltensprobleme der Corona-Hundegeneration vermindern den biopsychosozialen Nutzen von Hunden und sie blockieren den Blick auf das positive Wirkpotential von Hunden.

Die Hoffnung auf verbesserte Lebensqualität via Hund mit sozialem, psychischem und gesundheitlichem Nutzen für Halter und Umfeld, erfüllt sich am besten mit einem passenden Tier und wenn man es durch Welpenzeit und Hundepubertät gut begleitet hat. In der Hundepubertät kann auch der krisenfesteste Hundehalter mitunter an vermehrter Lebensqualität zweifeln und würde der Autorin das biopsychosoziale Wirkpotential am liebsten um die Ohren hauen. 

Das biopsychosoziale Wirkpotential des Hundes auf lange Frist ist umso besser, je weniger das Tier Verhaltensstörungen zeigt und je intakter die Mensch-Tier-Beziehung ist. Erhöhter Stress bei Halter oder Tier wirkt ungünstig auf die Mensch-Tier-Beziehung und erschwert das Zusammenleben miteinander. 

Die „Corona-Hunde“ durchlebten ihre Welpen- und Junghundezeit in Pandemie-Stresszeit.

Die Pubertät eines Hundes mit einem gestressten Halter ist auch für das Tier eine hohe Belastung. Stresspiralen mit immer größeren Problemen für Mensch und Tier können die Folge sein, wenn für Mensch und Tier Unterstützungsmöglichkeiten wie in Pandemiezeiten fehlen. Ein problematisches Tier führt zu verminderter Lebensqualität für das betroffene Tier, für den Halter und für das Umfeld. 

 

Die Entwicklung junger Hunde wird durch den Halter beeinflusst, aber auch durch Artgenossen. Ein junger Hund kann bereits ordentlich in Stress geraten, wenn er nur ein paar Minuten mit einem überdrehten gestressten Hund zubringt, ihn vielleicht sogar nur von Weitem hektisch bellen hört. Das lässt ahnen, wie nachhaltig ungünstig zu wenig Sachkenntnis zwangsläufig auf die Entwicklung eines jungen Tieres haben muss bei Stresssituationen auf Hundeauslaufgebieten. Hundeauslauf mit Artgenossen wird oft von Haltern nicht ausreichend beaufsichtigt. Stresssituationen werden zu spät erkannt oder fehlinterpretiert. Hunde lernen so, dass sie von ihren Haltern in Notsituation keine Unterstützung erwarten dürfen. Gibt es zu wenig Sachkenntnis und zu viele gestresste Tiere, bringen sie zusätzlichen Stress z.B. in eine ohnehin gestresste Hundewiese und zusätzlichen Stress in eine ohnehin gestresste Gesellschaft. 

Die Hoffnungen bei Erwerb, Hunde würden zum psychische Helfer oder gar Seelenretter in der Pandemiezeit werden, konnten sich mangels Nutzbarkeit des positiven Wirkpotentials und wegen überzogener Erwartungshaltung für viele der Neuhundehalter daher eher nicht erfüllen. (ggfls Link studie, die im größeren Krisenzeit abschnitt steht)

 

Fazit: Fehlen Hundesachverstand und Infrastruktur, leiden Tierwohl und (die Nutzbarkeit des biopsychosozialen Wirkpotentials für das) Menschenwohl.

Die Pandemie-Zeit verdeutlicht: Moderne Hundehaltung erfordert ausreichende Vermittlung von Hundekenntnis und entsprechende Infrastruktur, um ausreichendes Tierwohl zu gewährleisten und um das biopsychosoziale Wirkpotential für Menschen überhaupt nutzbar zu machen. Die Pandemie-Zeit zeigte leider, dass viele Hunde funktionalisiert wurden als Lückenfüller menschlicher Bedürfnisse, ohne dass die Hunde als Wesen mit Rechten und Bedürfnissen ausreichend wahrgenommen wurden. Wer Hunde funktionalisiert und sie als potentielle Wegwerfware betrachtet oder als Seelenretter überfordert, wird nicht viele positive Erfahrungen durch sein Tier machen können und das Umfeld mit so einem Tier ebenfalls nicht. (Link: Nutzen tatsächlich in Krisenzeit? oder krisenzeit- Abschnitt schon hier reinsetzen?

 

Man könnte also sagen: die Gesellschaft braucht nicht möglichst viele Hunde, sondern möglichst viele Hunde mit guter Lebensqualität.

 

Sondersituation 2 Pandemie: Haustierhaltung mit Sorgen um Gesundheit, Zukunft und Finanzen machte in Pandemie nicht glücklicher und gesünder. Analogien auch für Kostensteigerungen der Hundehaltung ableitbar?

formulieren, struktur sortieren

 

Haustierhalter sind zwar überzeugt vom Nutzen ihrer Tiere, aber besonders die psychisch vorbelasteten Haustierhalter profitierten in der Pandemie eher nicht. 

Wenn man Haustierhalter befragt, ob ihre Tiere ihr Leben bereichern, werden die Tierhalter dies in der Regel bejahen. Wer keinen Nutzen in Tieren sieht, schafft sie sich nicht an oder schafft sie wieder ab. Tierhalter können den Nutzen ihrer Tiere allerdings auch überschätzen.

 

Diverse Untersuchungen zur psychischen Situation der Haustierhalter zeigten quer über den Globus, dass Haustierhalter in der Krise eher nicht vom Haustierfaktor für ihr Wohlbefinden profitierten, auch wenn Haustierhalter bei Befragungen angaben, ihre Haustiere hätten in der Pandemie-Krise ihre psychische Situation verbessert.

 

Haustierhalter hatten keine Auswirkungen oder Haustierhalter wiesen sogar schlechtere psychische Parameter auf bezüglich Depression, sozialer Isolation und Lebensqualität als Nichttierhalter. So zumindest die Hinweise aus einer österreichischen Studie, die untersuchte, inwieweit die Mensch-Tier-Beziehung psychosoziale Parameter während der Corona-Pandemie beeinflusste.

Psychisch vorbelastete Haustierhalter sind dieser Untersuchung zufolge psychisch schlechter in der Krise zurechtgekommen als Nichthaustierhalter. Stressvorbelastete Haustierhalter waren durch die Pandemie gestresster als Nichthaustierhalter.

“My Companion Through The Pandemic”: The Importance of the Human-Animal Bond During COVID-19,Christine Krouzecky et al., 2022

https://docs.lib.purdue.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1088&context=paij

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Die Erwartungen und Ansprüche an Haustiere als Seelentröster in der Krise waren (zu?) hoch.

Der wichtigste Grund für die Anschaffung eines Haustieres während der Pandemie die psychische Gesundheit, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Haustierhaltern des Analyseinstituts YouGov im Frühjahr 2022. 

Knapp die Hälfte (47 Prozent) der befragten Personen gaben als Anschaffungsgrund an, Gesellschaft zu brauchen. 36 Prozent nannten Ängste und Sorgen als Grund für den Erwerb und 41 Prozent, um sich auf Anderes konzentrieren zu können. 34 Prozent gaben an, dass mit Haustier das Arbeiten von zuhause in Gesellschaft leichter sei.

Quelle: Haustierhalter-Befragung von YouGov im Auftrag der Magazin- und Zeitungs-App „Readly“ im Frühjahr 2022: „Corona-Haustiere: Ein Fünftel bereut Anschaffung“

https://news.cision.com/de/readly/r/corona-haustiere--ein-funftel-bereut-anschaffung,c3610393

 

Jedes Tier wird unbewusst oder bewusst erworben, um bei seinem neuen Halter eine Funktion zu erfüllen. (Link Berufe der Hunde, Link Menschenwohl in Leistungsgesellschaft, Dagegen spricht erstmal nichts, solange der Halter weiss, dass sein Tier zu gar nichts verpflichtet ist, und sein Tier auch weiter willkommen ist, wenn es die gewünschten Funktionen nicht erfüllt. (Link Hundewohl in Leistungsgesellschaft)

Es konnte in der Krise nicht gutgehen mit überzogenen Ansprüchen und überzogener Anspruchshaltung, mit zu großer Fokussierung auf die Funktion der Tiere und zugleich reduziertem Blick auf Tierbedürfnisse und dazu noch pandemiebedingter Reduzierung der Möglichkeiten, Tierbedürfnisse zu erfüllen.

 

Wie viel emotionale Bindung und Tier-Fokussierung ist konstruktiv? Ungünstige Strukturen in der Mensch-Tier-Beziehung könnten sich während Pandemie verstärkt haben.

Viele Tierhalter gaben an, während der Pandemie habe sich die emotionale Bindung zum Tier vertieft. (Quelle?) Wie viel emotionale Bindung ist gesund? Geben Halter eine besonders tiefe emotionale Bindung zum Tier an, könnte dies ein mögliches Zeichen für schlechteres Vertrauen der Halter in Menschen sein und für eine schlechtere psychische Verfassung dieser Tierhalter.

Soziale Isolierung gegenüber Menschen und Angst vor Ansteckung könnten während der Pandemie zu noch mehr Hinwendung zum Tier geführt haben. Wenn aber die emotionale Bindung zum Tier schon vor Corona eher ungesunder Natur war und Defizite im Vertrauen zu anderen Menschen sowieso schon bestanden sowie vermehrte Ängstlichkeit, bedeutet die noch engere emotionale Bindung an das Tier während der Pandemie eventuell eine mehr als notwendige zusätzliche Fokussierung auf das Tier, mehr soziale Isolierung und vermehrte Ängstlichkeit und damit auch schlechtere psychische Bewältigung der Krise.

 

Zu solchem Interpretationsansatz passen Untersuchungsergebnisse, die herausfanden, dass eine stärkere emotionale Bindung an den eigenen Hund mit einem geringeren Wohlbefinden und mit größerer Angst verbunden war, abgelehnt oder nicht geliebt zu werden, was wiederum mit einer höheren psychischen Belastung einherging. 

Quelle: „The relationship between attachment to pets and mental health: the shared link via attachment to humans“ Hennemann et al., Sept 2022

https://bmcpsychiatry.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12888-022-04199-1

Eine andere Untersuchung von Mercouri fand: Halter mit einer engeren Beziehung zum Hund sahen in einer Online-Befragung (in UK) ihr Tier in Pandemie als positiv für ihre psychische Gesundheit. Eine engere Beziehung zwischen Hund und Halter war mit einem stärkeren Gefühl der emotionalen Unterstützung und Begleitung verbunden, aber mit einer schlechteren psychischen Gesundheit in Form von Angst oder Depression.“

Mercouri quelle

 

Psychisch belastete Menschen kaufen vielleicht eher ein Haustier, sind in Krise aber vielleicht eher gestresst. 

Menschen mit Einschränkungen ihrer psychischen oder körperlichen Gesundheit könnten sich eher Haustiere anschaffen als nicht gesunde Menschen. Ihre Motivation für den Erwerb eines Haustieres könnte sein, mittels Haustier die Situation zu verbessern oder zu stabilisieren. Es gibt gute Evidenz, dass Haustierhaltung Menschen sie tatsächlich dabei unterstützt. 

Tritt allerdings plötzlich eine psychisch belastende Krisenlage globalen Ausmaßes wie die Pandemiezeit auf, bewältigen Menschen mit psychischer Vorbelastung die Herausforderungen der Krisenzeit potentiell schlechter als psychisch gesunde Menschen. Psychologische Unterstützungsangebote und Therapieplätze sind schon außerhalb Krisenzeiten oft nicht ausreichend oder kurzfristig verfügbar. Diese Mangel-Situation verschärfte sich durch den allgemein erhöhten Bedarf an Angeboten. raus?: Psychisch vorbelastete Haustierhalter standen bei Haustier-Erwerb in Seelenkrise unter größerem Druck, dass das Tier die vom Halter gewünschte Funktion als psychischer Helfer erfüllen möge. Erfüllt das Tier die ihm aufgebürdete Funktion als psychischer Seelenretter nicht oder nicht sofort, ist beim psychisch belasteten Menschen die Enttäuschung umso größer, weil er mangels therapeutischer Unterstützungsangebote in Krise in echte Not gerät.

Hunde sollten bei psychisch belasteten Menschen nie Funktionen aufgebürdet bekommen, die sie nicht erfüllen können. Hunde sind keine Therapeuten, sie können allerdings co-therapeutisch wirken und zum Therapieerfolg beitragen.

 

Auch für nicht psychisch vorbelastete Haustierhalter wurde die Pandemie-Zeit zum psychischen und finanziellen Stresstest.

Für gesunde Menschen, aber auch gerade für psychisch vorbelastete Menschen, können Haustiere in unsicherer Krisenzeit zwar als von großem Nutzen von ihren Haltern gesehen werden, aber tatsächlich auch eine zusätzliche Belastung darstellen. In Krisenlagen wie der Pandemiezeit könnten Tierhalter durch Haustierhaltung unter zusätzlichen Druck gesetzt sein, weil Haustiere Aufmerksamkeit, Zeit und Geld zwingend und zuverlässig über die Lebenszeit des Tieres erfordern. 

Während der Pandemie und Folgezeit brachen Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsplätze weg und damit veränderten sich die finanziellen Verhältnisse vieler Bürger unvorhergesehen, aber dauerhaft mit Auswirkungen bis heute. 

Die Pandemiefolgen haben Auswirkungen bis heute auf die Bezahlbarkeit der Haustiere, was wiederum eine erhöhte psychische Belastung ihrer Halter bedeutet. Mit Kostensteigerungen in der Tiermedizin u.a. durch die neue GOT erhöht sich der finanzielle Stress bei der Haustierhaltung für viele Haustierhalter, insbesondere in der Hundehaltung. In der Hundehaltung können potentiell sehr hohe und unvorhergesehene tiermedizinische Kosten fällig werden.

 

Gestresste Haustierhalter in psychischer und finanzieller Ausnahmesituation bringen Tieren Stress.

(dopplung zu vorherigem coronahund1. bewusst drinnen gelassen, wegen Sinn und falls eigenständig Artikel auf webseite) In der Pandemiezeit wurden viele Tiere ohne ausreichende Überlegung angeschafft, mit unrealistischer Erwartungshaltung und überzogenen Hoffnungen. Vielleicht auch von potentiell ungeeigneten Haltern, was vermehrt zu Schwierigkeiten im gemeinsamen Zusammenleben und in der Mensch-Tier-Beziehung geführt haben dürfte. 

Insbesondere bei jungen Hunden fehlte in der Lockdown-Zeit die wichtige Unterstützung von Hundeschulen, die für unerfahrene und unbegabtere Hundehalter schon in normalen Zeiten nötig gewesen wäre, erst recht aber für Pandemie-gestresste Ersthund-Halter. Es fehlten viele normale Bedingungen, die für das gesunde Aufwachsen junger Hunde wichtig sind.

 

Viele Haustierhalter fanden es schön, während der Pandemie-Zeit mehr Zeit und Zuwendung für ihre Tiere haben zu können. Je nach Halter fanden es die Tiere vermutlich nicht alle schön. Zu viel Zeit und zu viel Zuwendung des Halters können für das Tier vermehrten Stress bedeuten, insbesondere wenn der Halter hohe Stresslevel und wenig Sachkenntnis hat. (Von der gesamten Familie mit ganz viel Liebe überschüttet zu werden in der Zwangsjacke der Umarmung, fühlt sich für Hunde gar nicht gut an. Manch ein Hund musste sich wohl durch die Enge „durchbeissen“ und landete später im Tierheim.)

Bei einigen Haltern könnte möglicherweise die krisenbedingte finanzielle Belastung, depressive Zustände oder Angst vor Ansteckung während der Pandemie zu weniger Tierarztbesuchen geführt haben, was sich beim Tier negativ auf die körperliche Gesundheit und auf gesundheitsbedingte Verhaltensstörungen ihrer Tiere auswirken konnte. 

 

Die psychische Belastung ihrer Halter wirkte sich in der Pandemie wohl auf die Haustiere aus, insbesondere bei psychisch vorbelasteten oder psychisch erkrankten Haltern, wenn Ängste und Sorgen zu viel waren und keine ausreichende Unterstützungsmöglichkeit wegen Lockdown und Personalnotstand bei therapeutischen Angeboten gegeben war. Eine ohnehin schwierige psychische Situation psychisch vorbelasteter Halter wird durch eine Pandemie-Krisensituation verstärkt. 

 

Ausreichende Zuwendung, regelmäßige Pflichten wie Fütterung (oder beim Hund Gassigänge. Bewältigung anstrengender Phasen der Hundehaltung, die Zeit und Energie erfordern sowie ausreichende Konzentration z.B. beim Training junger Hunde), können für Haustierhalter in solcher Situation zur Überforderung werden, zum Nachteil für das Tierwohl. Psychisch belastete Tierhalter, die in Krisenzeit über eine noch engere emotionale Bindung berichteten, könnten ebenfalls negativ auf ihre Tiere wirken z.B. durch eine zu starke Fokussierung auf das Tier mit noch mehr sozialer Isolation von Menschen, einer Überbeanspruchung des Tieres und durch einengende, nicht vertrauensbildende übertriebene körperliche Nähe. Psychisch ohnehin belastete Haustierhalter könnten die daraus resultierenden Verhaltensstörungen ihres Tieres potentiell schlechter verkraften. 

 

Dopplung zu coronahunde1, erstmal dringelassen falls eigenständiger artikel auf webseite):

Welpen, die während des Lockdowns angeschafft wurden, zeigten in einer italienischen Untersuchung als erwachsene Hunde vermehrt ängstliches oder aggressives Verhalten.

Puppies Raised during the COVID-19 Lockdown Showed Fearful and Aggressive Behaviors in Adulthood: An Italian Survey, Sacchettino et al., 2023

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10059587/

Hunde können Stresslevel riechen. Mensch und Hund synchronisieren ihre Kurz- und Langzeit-Stresslevel. Liegt erhöhter Kurz- oder Langzeitstress beim Halter vor, kann das eine Erhöhung der Stresslevel seines Tieres bedeuten. (Quellen) 

 

Künftig nach neuer GOT auch erhöhte Stresslevel der Halter (und Tiere) durch Sorge um Bezahlbarkeit des Tieres und Sorge, ihr Tier aus finanziellen Gründen nicht gut versorgen zu können oder abgeben zu müssen?

Sowohl finanzieller als auch psychischer Druck der Haustierhalter kann also in Pandemie-Krisenlage zur Gefährdung des Tierwohls und beim Halter zu psychischer Mehrbelastung führen. Stresslevel und Belastungssituationen ihrer Menschen wirken sich aber auch außerhalb einer Pandemie-Zeit auf Haustiere potentiell negativ aus. Die Pandemie ist vorbei. Vermehrter Stress mit Sorgen um Finanzen blieb und verfestigt sich mit den Kostensteigerungen durch die neue GOT.

 

Die Bezahlbarkeit der tiermedizinischen Kosten, insbesondere bei Hunden, wird künftig im Krankheitsfall des Tieres eine noch eine größere Rolle spielen für Stresslevel von Halter und Tier. Ein erkranktes Tier leidet bereits ohnehin krankheitsbedingt erhöhten Stress. Die Halter eines erkrankten Tieres haben ebenfalls erhöhte Stressbelastung wegen Sorge um das erkrankte Tier, aber künftig auch vermehrt Sorge um die Bezahlbarkeit der Tierarztkosten und Angst vor drohenden Folgen bei Nichtbezahlbarkeit, wie etwa Verschuldung oder unzureichende tiermedizinische Behandlung und vorzeitige Euthanasie. Für erkrankte Tiere wird ein psychisch so belasteter Halter zu einer zusätzlichen Belastung und zu einem Risiko für sein Tierwohl. Die Angst vor Nichtbezahlbarkeit tiermedizinischer Kosten, kann -ganz ohne Pandemie- zur persönlichen Krisensituation und zur psychischen Überforderung für Halter werden.

 

Hierzu passt eine Schweizer Untersuchung zu älteren Haustierhaltern: Sie fand, dass die meisten älteren Haustierhalter eine gesunde Beziehung zu ihren Haustieren haben, obwohl die Pflege eines Haustieres anspruchsvoll und anstrengend sein kann. Haustierhalter ohne Partner berichteten besonders häufig von Glücksgefühlen durch ihre Haustiere. Gleichzeitig scheinen aber die finanziellen Kosten der Heimtierhaltung eine große Herausforderung für ältere Heimtierhalter darzustellen, insbesondere für diejenigen mit einem relativ niedrigen Bildungsniveau und begrenzten finanziellen Mitteln.

Quelle: Buddy or burden? „Patterns, perceptions, and experiences of pet ownership among older adults in Switzerland“ Meier et al., 2022

https://link.springer.com/article/10.1007/s10433-022-00696-0#ref-CR46

 

Es ist bei deutlichen Kostensteigerungen in der Tiermedizin und bei klammer und unsicherer finanzieller Situation vieler Halter davon auszugehen, dass Haustierhalter künftig vermehrten Kurzzeit- oder Langzeit-Stress wegen finanzieller Sorgen um das Tier haben, insbesondere in der Hundehaltung. Es könnten vermehrt Sorgen auftreten im Zusammenhang mit Erkrankung des Tieres oder auch Sorgen, dass das Tier eines Tages erkranken könnte und die tiermedizinische Versorgung dann aus finanziellen Gründen gefährdet wäre oder überhaupt nicht geleistet werden kann. 

Diese Sorgen können die Mensch-Tier-Beziehung belasten und negativ auf eine vorhandene psychische Vorbelastung der Halter wirken, auch gerade bei denjenigen Haltern, für die Haustiere eigentlich ansonsten Stresslevel senken könnten und für die das Tier besonders wichtig für die Stabilisierung der psychischen Gesundheit ist und damit eine wichtige Funktion in ihrem Leben einnimmt, z.B. gegen soziale Isolation, die ein Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Erkrankungen ist. 

 

Die Nutzbarkeit positiver Potentiale durch Hunde in Deutschland wird womöglich herabgesetzt bei Sorge der Halter um die Bezahlbarkeit der Hundehaltung.

Die Nutzbarkeit des Hundes als positiver Sozial- und Gesundheitsfaktor wird herabgesetzt bei erhöhter Belastung und erhöhten Stressleveln der Halter, die mit der Sorge um das Tier in Verbindung stehen, z.B. bei Sorgen um die Bezahlbarkeit tiermedizinischer Kosten und bei Sorgen um ausreichende Behandlung des Tieres oder bei Angst vor Euthanasierung aus finanziellen Gründen. 

Mangelnde Bezahlbarkeit der Tierhaltung, insbesondere der Hundehaltung, kann als Stressfaktor negative Auswirkung haben auf die Kurz-und Langzeitstresslevel beider Spezies. Damit wird die Mensch-Tier-Beziehung gestresster und damit reduziert sich die an für sich positive biopsychosoziale Wirkung der Haustierhaltung, gerade auch bei psychisch belasteten Menschen, die sie eigentlich besonders benötigen und die besonders oft zu dem ärmeren Drittel der Hundehalter gehören, für das verantwortliche Hundehaltung tatsächlich mit neuer GOT nicht mehr bezahlbar ist.  

Wenn bei Hundehaltern zusätzlicher Stress durch Sorgen der Finanzierbarkeit von tiermedizinischen Beträgen mit steigenden Tierarztkosten überhand nimmt, könnte die positive Wirkung durch Hunde in Deutschland insgesamt zukünftig vermindert sein. So wie bei den Pandemie-Sorgen der Haustierhalter die Nutzbarkeit des positiven Wirkpotentials vermindert war und der Stress überwog. 

 

Eine ausreichende Bezahlbarkeit der Hundehaltung nimmt Sorgen und wirkt damit wohl positiv auf die Lebensqualität beider Spezies und auf die Nutzbarkeit der positiven Wirkpotentiale des Hundes auf Menschen als Sozial- und Gesundheitsfaktor.  

Eine ausreichende Bezahlbarkeit der Hundehaltung würde Sorgen nehmen, bei Hund und Haltern Stresslevel senken und wohl auch die positiven Potentiale durch Hunde in Deutschland besser nutzbar machen und die Lebensqualität beider Spezies verbessern. (Link Coronahunde 1) (Link Kosteneinsparungen durch das Gesundheitssystem, Link Sozialfaktor, One Health )

 

Emotionen dürfen nicht unterschätzt werden, selbst wenn Halter den Nutzen ihrer Tiere überschätzen. Für Bevölkerung und Hundehalter zählt ihre Überzeugung.

Auch wenn Hundehalter womöglich den Nutzen ihrer Tiere überschätzen, wenn Studien darauf hinweisen, dass der Nutzen zumindest bei fehlender Unterstützung durch Hundeschulen und fehlender finanzieller Sorgenfreiheit nicht so groß ist z.B. in Pandemie-Zeit bei psychisch vorbelasteten Hundehaltern, darf der emotionale Faktor bei der Hundehaltung nicht unterschätzt werden.

Haustierhalter sind auch in Krisenzeit davon überzeugt, dass ihr Tier auf sie positiv wirkt. Hundehalter mit ihren Emotionen und Überzeugungen werden sich nicht nach dem dokumentierbaren Nutzen richten, sondern nach dem von ihnen subjektiv erfahrenen Nutzen, den ihre Tiere für sie bieten und den sie sich nicht nehmen lassen wollen. 

Wenn ein Teil der Bevölkerung von der Hundehaltung abgehängt wird, zählt für diesen Bevölkerungsteil, der sich möglicherweise ohnehin schon von der Gesellschaft abgehängt fühlt, die emotionale Überzeugung und nicht der sichere kausale Nachweis.

(Link social media corona Link Hundehalter-Emotionen nach Corona, Link Demokratiefaktor)

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raus bzw woanders?Glücklich ohne! - Neutrale bis negative Sichtweisen und Erfahrungen zu Haustieren oder Hunden. 

 

Die Hälfte der Deutschen ist ohne Hundehalter-Erfahrung.

Für viele Menschen ist der Faktor Hund für ihr Leben unwichtig. Immerhin hat die Hälfte der Deutschen noch nie in ihrem Leben einen Hund gehabt. Das ist gut so, sonst hätten wir zu viele Hunde in Deutschland. 

Ein Teil der Bevölkerung bevorzugt andere Haustiere, z.B. die Katze. Sie ist das Heimtier Nummer Eins in Deutschland. 24 Prozent der Haushalte haben eine oder mehrere Katzen. 21 Prozent der Haushalte haben

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